Chapter 7

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Brianna

Ich wollte es nicht zugeben, aber das war wirklich der beste Orgasmus den ich je hatte. Logan musste es nicht wissen, denn einen weiteren Ego-Schub, hatte er nicht verdient.ɓ Er hat mich darum bitten lassen. Er hat es nur für seine eigenen Zwecke getan, so wie ich es mir dachte.
Seinen riesigen Schwanz würde ich wohl trotzdem nicht aus dem Kopf kriegen. Zumindest nicht mehr an diesem Abend.

Nachdem wir das Zimmer schweigend aufgeräumt hatten, verabschiedeten wir uns nicht einmal. Wir haben nicht ein einziges Wort danach gewechselt, doch so war es mir recht. Ich hoffte bloß, dass er niemandem davon erzählen würde, denn an einem College zu sein, an dem man nur einige Leute kennt, musste einfach ausgenutzt werden. Die ganzen heißen Typen, unter anderem Ethan, brauchten sicher auch jemanden um seine Bedürfnisse zu erfüllen.

Manchmal fragte ich mich was meine Eltern denken würden, wenn sie wüssten was ich hier nur tat. Natürlich machte all das Spaß und es zählte zum Collegeleben dazu, aber das ließ mich nicht weniger schlecht fühlen.

Ich versuchte diese Gedanken Beiseite zu schieben, denn es gab viel zu erzählen.

Als ich die Tür meines Zimmers öffnete, sah ich Lilliana auf ihrem Bett liegen. Sie stöhnte auf, halb nackt, und schief auf ihr lag ... Ethan?
Er küsste sie und sein Kopf wanderte immer weiter an ihrem Körper herunter.

,,Klopf Klopf" sagte ich, und ich erstickte fast vor einer Mischung von Eifersucht und Erstaunen. Lilly war nicht die jenige, die oft etwas mit irgendwelchen Typen hatte.
Um ehrlich zu sein, hatte ich auch von Ethan etwas anderes erwartet. Erst flirtet er mich an, und später schläft er mit Lilly? Bevor das passieren konnte, trat ich zwar ein, aber lieber hätte ich es geschehen lassen als das gesehen zu haben. Es war sowieso schon total schräg, dass solche Dinge gleich am ersten verdammten Tag geschahen.

,,Bree!" sagte Lilliana erschrocken und zupfte die Decke hoch.
,,Ich dachte du räumst mit, ähm, Logan auf..?" sagte sie fragend.
Ich rollte die Augen bei dem Klang seines Namens.
,,Das haben wir. Und eigentlich wollte ich dir davon erzählen, hätte ich nur gewusst, dass du Besuch hast."
Ich deutete mit den Augen auf Ethan, welchem das sichtlich unangenehmer erschien als mir.
Ich wollte es gar nicht so klingen lassen, doch den winzigen Schimmer Eifersucht hörte man trotzdem heraus.

Ethan stand vom Bett auf und zog sich das Shirt über, das neben Lillys Bett lag. Wenigstens haben sie es nicht auf meinem Bett getrieben. Immerhin.
Er stand direkt vor mir. Ich roch sein Parfum, das mir noch immer in der Nase feststeckte.

Etwas verletzt hatte es mich schon, und verwirrt war ich ebenfalls.
Sex mit Logan, war die eine Sache. Sie war unbedeutend und kam einfach so zu stande. Das würde ich ihm später wohl noch einmal sagen müssen. Doch von Ethan dachte ich, er würde mich wirklich irgendwie mögen. Es klingt vielleicht übertrieben, da wir uns erst seit ein paar Stunden kannten.

Stopp. Seit einigen Stunden wusste ich, dass Logan am selben College war wie ich. Den Jungen den ich abgrundtief hasste. Und noch am selben Tag ließ ich mich von ihm flachlegen? Wie konnte ich mich nur auf ihn einlassen?
Ich war ein wirklich seltsamer Mensch.

Ich deutete mit der rechten Hand zur Tür, aus der Ethan einige Sekunden später schweigend trat.

,,Ich gehe auf dem Campus spazieren. Sehen wir uns später?" fragte ich Lilly.. Sie konnte im Grunde genommen nichts dafür, und außerdem ging bei mir gerade sowieso alles drunter und drüber.

Sie nickte.
,,Er hat sich nicht einmal verabschiedet. Ich dachte mir schon irgendwie, dass ihm das nichts bedeuten würde..." Sie klang trauriger als erwartet, also setzte ich mich neben sie aufs Bett und legte eine Hand auf ihre.
Ich schaute sie mitleidig an, und sie erwartete, dass ich etwas beruhigendes sagen würde. Stattdessen konnte ich mir keinen kleinen Spruch verkneifen.
,,Immer suchst du dir die Falschen aus..." seufzte ich und klopfte ihr behutsam auf die Hand.
Sie kicherte. ,,Ich weiß doch." Sie zog es etwas in die Länge und dabei musste ich auch lachen.

,,Irgendwann wird das schon was, da bin ich mir sicher."
Sie vergrub den Kopf in den Händen und winkte mich raus.

Logan

Ich hatte keinen Plan, was ich wirklich dachte, nachdem wir auseinandergegangen waren. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber irgendwie hatte Brianna einen Nerv bei mir getroffen. Die Nacht war intensiv, keine Frage, aber das war es nicht, was mich jetzt noch beschäftigte. Es war die Stille danach. Kein Wort, kein Blick. Wir gingen einfach in verschiedene Richtungen, als ob es nie passiert wäre. Und trotzdem war es schwer, den Gedanken an sie aus meinem Kopf zu bekommen.

Ich war nicht der Typ, der sich auf irgendetwas einließ, was emotional werden konnte. Doch hier war Brianna, und sie brachte mich aus der Bahn. Die Tatsache, dass sie mich nicht direkt abwies, wie ich es von ihr erwartet hätte, machte mich verrückt. Es war fast so, als ob sie es selbst nicht so richtig begreifen konnte, was zwischen uns passiert war.

Ich ging durch den Campus, meine Gedanken wirbelten wild in meinem Kopf. Was wollte ich eigentlich? Eine kleine Bestätigung? Oder hatte ich mich einfach zu sehr in die Situation hineingesteigert? Ich wusste, dass ich es geschafft hatte, sie zu verführen, aber das bedeutete nicht, dass ich mich mit irgendetwas anderem befassen musste. Ich konnte Brianna nicht als jemanden sehen, der mir wirklich nahe stand. Sie war einfach ein weiteres Spielzeug, das ich für einen Moment hatte. Oder?

Während ich so nachdachte, fiel mir auf, dass ich immer wieder in die Richtung ihrer Tür blickte. Was würde passieren, wenn ich ihr nachging? Wenn ich sie einfach anrief oder sie irgendwie zur Rede stellte? Doch die Worte, die sie gestern gesagt hatte, gingen mir nicht aus dem Kopf. „Ich dachte, dir würde das nichts bedeuten.“ War das der Grund, warum sie mich abwies? Hatte ich ihr wirklich so wenig bedeutet? In gewisser Weise hatte ich das Gefühl, dass ich sie enttäuscht hatte.

Ich spürte, wie sich etwas in mir veränderte. Brianna war nicht einfach nur ein weiteres Ziel für mich. Sie war anders. Und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.

Ich schüttelte den Kopf und versuchte, die Gedanken zu vertreiben. Aber es war, als ob alles, was sie gesagt und getan hatte, nun ständig in meinem Kopf widerhallte.

„Was machst du, Logan?“ fragte ich mich leise. Was wollte ich wirklich von ihr? Und noch wichtiger: Was wollte ich von mir selbst?

Ich war immer derjenige, der die Kontrolle hatte, der wusste, wie er mit jeder Situation umzugehen hatte. Aber bei Brianna war das alles anders. Sie war die eine, die mich aus der Fassung brachte. Und das konnte ich nicht einfach so ignorieren.

Ich ging weiter, ließ mich von meinen Gedanken treiben. Ich hatte keine Antworten, aber ich wusste, dass ich irgendwie mit ihr reden musste. Es war nicht das, was ich normalerweise tat, aber irgendetwas an ihr ließ mich nicht los. Und verdammt noch mal, ich wollte wissen, was es war.

Unexpected Turn of HateWhere stories live. Discover now