Kapitel 25

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Meine Augenlider wurden immer schwerer, während mein Körper bereit war, sich neben ihr abzuschalten, neben der Person, bei der ich mich am wohlsten fühlte.

Ich hatte ihr wehgetan, und das bereute ich, aber ich hatte es nicht getan, um sie zu verletzen, sondern um sie zu beschützen. Vielleicht hatte ich den ein oder anderen Gedanken, als ich sie beanspruchte. Nachdem Kareem gestorben war und ich immer mehr Zeit mit Runa verbracht hatte, gefiel sie mir immer mehr. Da schien der Gedanke, sie nur für mich zu haben, noch besser.

Mein Handy klingelte auf und riss mich aus meinen Gedanken. Seufzend kramte ich mein Handy aus der Hosentasche und sah, dass es Ibo war.

[Komm zum Bunker]

Ich soll zum Bunker? Verwirrt fuhr ich mir durch die Haare und setzte mich langsam auf, darauf bedacht, Runa nicht zu wecken.

[Bin auf dem Weg]

Ich nahm meine Jacke vom Stuhl und legte sie mir über die Schultern. Trotz des starken Wunsches, hier zu bleiben, wusste ich, dass Ibo mir nicht ohne Grund schreiben würde, dass ich zum Bunker kommen soll, wenn es nichts Wichtiges wäre.

Gerade als ich mich auf den Weg zur Tür machen wollte, tauchte Runa wieder in meinen Gedanken auf.

Schnell drehte ich mich um und ging mit leichten Schritten zu ihr ans Bett.

Sie lag da, friedlich und ruhig, ihr Gesicht umgeben von einem sanften Schein der Gelassenheit, und für einen Moment hielt ich inne, um sie anzusehen.

Ich beugte mich vorsichtig zu ihr hinunter und drückte ihr einen zarten Kuss auf die Schläfe. "Ich mach alles wieder gut", flüsterte ich leise.

Mit einem letzten Blick auf sie verließ ich das Zimmer und machte mich auf den Weg zum Bunker.

...

„Was los, Govas?", fragte ich ernst, als ich den dreckigen Betonboden betrat, der nach Gras und allen möglichen Drogen roch. Der Bunker halt...

„Wir haben was mitbekommen .", sprach Ibra ruhig und trat vor seinen großen Bruder.

„Und was?", fragte ich schon leicht gereizt, da es sicherlich keine guten Nachrichten sein würden.

„Es geht um Runa. Sie hat angefangen, alleine zu ticken.", an Ibras Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er auf meinen Ausraster wartete. Ich blieb jedoch ruhig und hielt meinen Atem unter Kontrolle.

Sie tickt also alleine... Deswegen war sie letzter Zeit nicht zuhause. Hat meine Anrufe ignoriert. Und mich komplett gemieden.

Die einzige Frage die sich mir dabei dabei stellt, ist : Wofür zur Hölle braucht sie das Geld? Hätte sie mir Bescheid gesagt, wäre ich doch mit ihr gegangen. Es ist doch viel zu gefährlich für sie auf der Straße allein, ohne Sicherheit oder jemanden, der an ihrer Seite ist.

„Und warum habt ihr mich hierher gerufen? Hättet ihr mir das nicht auch per Telefon sagen können?"

„Nein. Eben nicht. Weil es noch weitergeht. Amino hat seine Finger nämlich auch im Spiel. Ich glaube, die beiden stecken unter einer Decke.", Ich keuchte laut auf. „Amino?", fragte ich sicherheitshalber nach. Dann sind die Flecken an ihrem Hals doch von....

"Ich muss los!", rief ich wütend, meine Beine schon in Bewegung, während ich schnell zum Auto sprintete.

„Warte, wir kommen mit!", hörte ich die beiden noch hinter mir rufen, was ich jedoch komplett ignorierte und einfach nur so schnell es ging zu Amino musste.

...

"Mach auf!", brüllte ich, völlig desinteressiert daran, wie spät es war und was die Nachbarn denken würden.

"Amino!", schrie ich weiter, meine Geduld am reißenden Faden, während ich darauf bestand, dass er jetzt die Tür öffnen würde, oder ich sie sonst eintreten müsste.

Nach ein paar weiteren Klopfen hörte ich bereits die langen und langsamen Schritte auf der anderen Seite der Tür.

Die Tür öffnete sich einen Spalt, und Aminos Gesicht tauchte auf, als er gerade dabei war, etwas zu sagen.

"Boa, Junge, was ist dein Prob-", begann er, doch bevor er seinen Satz beenden konnte, handelte ich instinktiv und bretterte ihm direkt eine Faust ins Gesicht. Der Schlag traf ihn mit voller Wucht, und er taumelte nach hinten.

„Bist du behindert! Was ist falsch bei dir, Gova?", rief er schmerzerfüllt und hielt sich die Hand ins Gesicht.

„Runa... was hast du mit ihr gemacht?", fragte ich ruhig und merkte, wie das Adrenalin durch meine Venen pumpte. Sie würden niemals zusammen unter einer Decke stecken, dafür hasst sie, ihn zu sehr.

„Was redest du? Du weißt, ich würde ihr nichts tun, mein Bruder.", sprach er ernst und wollte mich wirklich für dumm verkaufen.

„Verarsch mich nicht.", zischte ich und trat ein paar bedrohliche Schritte auf ihn zu, während meine Brust und Schultern sich weit voneinander aufstellten und stark auf und ab bebten.

Plötzlich fing Amino an, grell wie ein Psychopath zu lachen. Sein Lachen durchdrang die noch immer geöffnete Tür und schien durch das Treppenhaus zu hallen, während es meine Gedanken komplett zu vernebeln schien.

Ich erstarrte, unfähig, mich zu bewegen oder zu sprechen, während sein Lachen immer lauter und verstörender wurde. Es war, als ob er eine dunkle Seite offenbarte, die ich bisher noch nie zu Gesicht bekommen hatte.

„Du Wichser.", hauchte ich leise unglaubig, dass mein jahrelanger Freund so etwas tun würde. „Du bist einfach leichtgläubig. Du bist von der Straße genau wie ich, nur bist du im Gegensatz zu mir, einfach weich."

Mit einem plötzlichen Anflug von Wut platzte ich innerlich und griff Amino am Kragen, um ihn mit voller Kraft gegen die hintere Wand zu drücken.

Mein Herz raste, und meine Hände zitterten vor Anspannung, als ich seine Gestalt gegen die kalte Wand drückte.

"Du kleiner Wichser. Und ich dachte, wir sind Freunde", zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Das dachte ich wirklich... Wir waren immer zu viert. Kareem, Amino, ich und... Mowgli. Dann hätte er bestimmt auch etwas mit dem Überfall von Runa zutun gehabt.

"Freunde? Pff... Du warst doch nur der Mitläufer von Kareem. Du bist ihm auf Schritt und Tritt gefolgt. Da hatten wir keine andere Wahl, als dich zu ertragen. Da tut mir sogar Runa leid, dass sie dich ertragen musste. Deshalb hat sie es bestimmt auch nicht so gut aufgenommen, als ich es ihr erzählt habe, dass du sie beansprucht hast."

Plötzlich sah ich schwarz vor Augen, und drückte ihn erneut fest gegen die Wand. Er war für alles verantwortlich. Die Scheiße, die in letzter Zeit passiert ist, war alles seine Schuld

Erneut traf meine Faust direkt auf seine Nase, die sofort anfing zu bluten und den Anschein machte, gebrochen zu sein. Dann hatte er wenigstens einen Partnerlook mit seinem Freund Mowgli.

"Ich werde dein Leben zur Hölle machen", lächelte ich breit und spürte eine gewisse Genugtuung, als ich sah, wie sein Gesicht vor Schmerz verzerrt war. In diesem Moment war ich derjenige, der das letzte Lachen hatte. Ich war noch lange nicht fertig mit ihm...

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Ihr könnt auch gerne bei meinem TikTok @Gova.vsp vorbeigucken für Deutschrap Edits. Das letze war eins von O.G. 🤭

 🤭

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Bergheimer liebe | Bobby VandammeWhere stories live. Discover now