Teil 7

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Es wurde ziemlich spät und ich wurde recht müde. Meine Augen schlossen sich langsam, und Jamal bemerkte es. "Du kannst mir sagen, wenn du schlafen willst", weckte er mich aus meinem Halbschlaf. Seine Stimme klang rau, ruhig und warmherzig. Ich nickte, da ich selbst nicht genau wusste, was vor sich ging. Plötzlich stand er auf und trug mich in sein Zimmer. Das konnte ich nicht ganz nachvollziehen. "Macht es dir etwas aus, wenn ich mich neben dich hinlege? Infinits schläft auf dem Sofa", fragte er plötzlich. Ich war überrascht, aber es war nicht schlimm, also antwortete ich leise: "Klar, es ist schließlich dein Bett." Nachdem Jamal mich in sein Zimmer getragen hatte, legte er mich vorsichtig auf sein Bett. Ich war immer noch etwas benommen von der plötzlichen Veränderung der Situation. Jamal lächelte freundlich und zog eine Decke über mich.

"Ruf mich einfach, wenn du etwas brauchst oder wenn du schlafen möchtest", sagte er und machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen.

Ich hielt ihn jedoch zurück. "Warte", flüsterte ich. "Es ist seltsam für mich, einfach so hier zu sein."

Jamal sah mich verständnisvoll an. "Keine Sorge, es ist in Ordnung. Ich wollte nur sicherstellen, dass du bequem bist. Ich bin gleich nebenan, falls du etwas brauchst."

Ich lächelte dankbar und begann, mich allmählich zu entspannen. Jamal verließ das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Ich lag da und lauschte den gedämpften Geräuschen von Musik, die irgendwo in der Ferne zu hören war. Bald übermannte mich die Müdigkeit, und ich glitt in einen erholsamen Schlaf. Die Ruhe von Jamals Wohnung und das Gefühl von Sicherheit ließen mich langsam einschlafen.Mitten in der Nacht wurde ich von einer Bewegung im Bett geweckt. Ich drehte mich leicht um und bemerkte, dass Jamal sich neben mich gekuschelt hatte. Sein gleichmäßiger Atem und die Wärme seines Körpers beruhigten mich. Für einen Moment lag ich still da und ließ das Gefühl auf mich wirken.Überrascht, aber nicht unangenehm berührt, lächelte ich leicht. Jamal öffnete die Augen und lächelte zurück, als er bemerkte, dass ich wach war. "Habe ich dich geweckt?" fragte er leise. Ich schüttelte leicht den Kopf und sagte: "Nein, ich war ohnehin schon fast wach." Seine Präsenz neben mir fühlte sich beruhigend an, und der Ausdruck in seinen Augen war warm und freundlich. Trotz der Unsicherheit, die uns umgab, gab mir seine Nähe ein Gefühl von Geborgenheit.Jamal rückte ein Stück zurück, um mir mehr Platz zu lassen, und ich bemerkte, dass er seine Hand sanft auf die Decke legte. "Ich wollte nicht stören," sagte er leise. "Ich habe nur sichergestellt, dass es dir gut geht."Ich lächelte erneut und sagte: "Danke. Ich fühle mich hier sicher." Obwohl ich wusste, dass wir uns in einer heiklen Situation befanden, half mir Jamals Gesellschaft, die Sorgen für einen Moment beiseitezuschieben.


Wir lagen eine Weile schweigend da, die Dunkelheit der Nacht um uns herum. Die Stille war angenehm, aber sie erinnerte mich auch daran, dass die Welt draußen voller Gefahren war. Ich fragte mich, wie lange wir in dieser Wohnung bleiben konnten, bevor wir weiterziehen mussten. Der Gedanke an die Unsicherheit der kommenden Tage ließ mich innerlich unruhig werden."Was denkst du, wird als Nächstes passieren?" fragte ich schließlich und sah zu Jamal hinüber. Ich wusste, dass er keine einfachen Antworten haben würde, aber ich hoffte auf ein paar beruhigende Worte.Jamal seufzte leise und blickte zur Decke. "Ich weiß es nicht, Nour. Wir müssen vorsichtig sein und uns bedeckt halten. Wenn wir Glück haben, können wir einen sicheren Ort finden, an dem wir eine Weile bleiben können. Aber es wird nicht einfach."Seine Ehrlichkeit war beruhigend, auch wenn sie keine wirkliche Sicherheit bot. In dieser Nacht konnte ich nur hoffen, dass Jamals Pläne uns vor weiteren Gefahren schützen würden. Der Weg, der vor uns lag, war ungewiss, aber zumindest war ich nicht allein.


Jamal legte eine Hand auf meine Schulter und sagte: "Egal, was passiert, ich bin hier. Wir schaffen das zusammen." Seine Worte klangen fest und entschlossen, und ich wusste, dass er alles tun würde, um uns in Sicherheit zu bringen. Es war nicht viel, aber es war genug, um die Nacht zu überstehen. Und manchmal war das alles, was man brauchte.

 Die Stunden vergingen in einer Mischung aus Ruhe und Anspannung. Jamal war ein beständiger Begleiter in dieser Nacht, und seine Anwesenheit half mir, meine Gedanken zu ordnen. Doch je länger wir in der Stille der Nacht lagen, desto mehr fragte ich mich, wie wir aus diesem Labyrinth der Unsicherheit herauskommen würden.

Ich hörte das leise Summen des Verkehrs von der Straße draußen und das gedämpfte Ticken einer Uhr im Raum. Das war eine normale Nacht für die meisten Menschen, aber für uns war es eine Zeit des Wartens und der Vorbereitung. Jamal blieb an meiner Seite, seine Hand auf meiner Schulter, eine beruhigende Präsenz in einer ansonsten beängstigenden Welt.„Morgen werden wir mehr wissen", sagte er, als ob er meine Gedanken erraten hätte. „Ich habe ein paar Leute, die uns helfen können, und ich werde alles tun, um dich und deine Brüder zu schützen."Seine Worte waren beruhigend, aber ich wusste, dass wir uns in einer Situation befanden, in der nichts sicher war. Unsere Welt war aus den Fugen geraten, und es gab keinen klaren Ausweg. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass Jamal jemand war, dem ich vertrauen konnte, und das gab mir ein kleines Stückchen Hoffnung.„Danke", sagte ich leise, obwohl die Worte kaum ausdrücken konnten, wie dankbar ich wirklich war. Ich wusste, dass wir einen langen Weg vor uns hatten, aber wenigstens waren wir nicht allein.


Als der Morgen dämmerte und das erste Licht durch das Fenster fiel, spürte ich eine leichte Veränderung in der Luft. Es war, als ob ein neuer Tag uns eine Chance auf einen Neuanfang geben könnte. Jamal stand auf und streckte sich, seine Augen fokussiert und wachsam.„Wir müssen in Bewegung bleiben", sagte er. „Ich werde Infinit informieren und herausfinden, was unser nächster Schritt ist."


Ich nickte und setzte mich auf, die Decke um mich geschlungen. Die Zeit des Versteckens war vorbei, und nun mussten wir einen Plan schmieden, um in Sicherheit zu kommen. Jamal verließ das Zimmer, und ich blieb noch einen Moment sitzen, das Licht des neuen Tages auf meinem Gesicht. Was auch immer die Zukunft bringen würde, ich war bereit, es anzunehmen. Aber ich wusste auch, dass dieser Tag uns neue Herausforderungen bringen würde, und ich musste stark genug sein, um ihnen zu begegnen. 

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Das war ein toter Kapitel, Teil 8 wird wieder ganz krasssssss. Bleibt gespannt Habibis. Wie gefällt euch die Story bis hierhin? :)

Der Junge aus dem KartellWhere stories live. Discover now