Kapitel 15

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Harry Pov

"Was ist das?", meine Stimme wackelt wie bei einem Erdbeben. "Siehst du doch", er flüstert fast.

"Warum? Scheiße Baby, warum? Ist es deshalb?", ich halte ihm sein Handy vor die Nase, "ist es wegen den Kommentaren? Warum hast du mir nichts erzählt? Warum hast du alles in dich reingefressen und alles noch schlimmer gemacht. Du hast mir versprochen, dass du es nicht mehr machst. Dass du das nächste Mal zu mir kommst, wenn du Probleme hast. Warum hast du nicht deinen verdammten Mund aufgemacht und mit mir geredet? Ich hätte dir helfen können, wir hätten das regeln können. Louis...", ich fahre mir gestresst mit der Hand durch die Haare, "ich... Warum?"

Ich habe keine Worte mehr übrig und jedes Mal, wenn meine Augen die Rasierklinge auf dem Waschbeckenrand und den Blutfleck am Boden wahrnehmen, wird mir immer noch übeler. Ich kann nicht wegsehen, mein Blick wird fast magisch angezogen. Auch von seiner Hand, die ein Handtuch hält, das über seinem Unterarm liegt. Ich möchte mir nicht vorstellen, was sich darunter befindet, aber leider weiß ich es zu 99,9%. "Tu mal bitte das Handtuch weg."

Seine Hand klammert sich an seinen dünnen Unterarm, in der Hoffnung, ich würde von meinem Vorhaben abkommen. Pech gehabt. "Bitte, Lou. Ich verspreche dir auch, dass ich nicht ausrasten werde." "Baby, du weißt, dass man Versprechen nur dann geben darf, wenn man weiß, dass man sie auch hält?", fragt mein Freund, der bis jetzt geschwiegen hat, ganz leise. "Ich versuche wirklich, es zu halten." Er sieht mich fragend an: "Wirklich wirklich?" "Wirklich, wirklich"

Er nimmt das Tuch weg und verzieht das Gesicht vor Schmerz. "Autsch." "Lou, das ist mehr als Autsch."
Der Schnitt, anders kann man es nicht bezeichnen, zieht sich vom Ellenbogen bis zur Mitte seines Unterarm. Einmal durch dessen Mitte. Es blutet immer noch. Was heißt immer noch, ich weiß ja nicht, seit wann er den da hat.

"Harry, es tut mir leid. Wirklich. Aber es ging nicht mehr anders. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Das mit meiner Schwester, die Kommentare, alles. Bevor du fragst: ich habe dir nichts gesagt, weil ich weiß, dass du eh schon genug um die Ohren hast. Da brauchst du nicht auch noch meine Probleme, mit denen du dich rumschlagen musst. Ich weiß, es wäre besser gewesen mit dir zu reden. Aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, dich mit runter zu ziehen. Ich habe es mir so oft gedacht, in letzter Zeit- du sollst nicht traurig sein, dafür bist du nicht gemacht. Kannst du mir verzeihen? Diesmal schwöre ich dir, mit allem was habe, dass es nie wieder vorkommt. Wirklich."

Er sieht mich aus seinen großen blauen Augen an  wie ein Hund, der weiß, dass er etwas falsch gemacht hat. "Bitte?" "Komm her!" Louis kommt zu mir und schlingt seine kleinen Arme um meinen Oberkörper. Ich halte ihn so fest es geht, ohne dass er keine Luft mehr bekommt. Die Umarmung stellt sich allerdings, als etwas schwierig heraus, weil zwischen uns immer noch der Arm mit dem Handtuch ist, der anscheinend verdammt weh tun muss.

Ich habe keine Ahnung, wie lange wir hier im Badezimmer stehen. Eng umschlungen, mit dem Versuch, dem anderen Halt zu gegeben. Jedenfalls wird es langsam ungemütlich. "Komm, wir gehen ins Wohnzimmer." Lou schüttelt den Kopf. "Warum nicht?" "Ich will jetzt nicht laufen. Außerdem sollten wir das da mal verarzten", er deutet auf seinen Arm. "Dann müssten wir aber zu einem Arzt fahren, ich weiß ja nicht, ob das so eine gute Idee wäre."

Während ich mit meinem Freund auf dem Arm die Treppe nach unten balanciere, denkt der sich die wildesten Sachen aus. "Stell dir mal dese Schlagzeile vor, Haz: Freund von Harry Styles verletzt sich selbst, weil die Harries in den Kampf ziehen", er lacht dazu. "Ich weiß ja nicht, was du daran so lustig findest. Das gäbe erstens einen riesen Skandal und zweitens wärst du dann erstmal in der Klapse - ohne mich." "Das möchte ich aber nicht." "Dann hör doch einfach auf mit dem Scheiß" "Wenn es doch nur so einfach ginge..." "Da wäre mir ja sogar rauchen noch lieber, obwohl das auch kacke ist. Mach deinen schönen Mund auf und rede mit mir. Wird dir am besten helfen." "Meinst du?" "Ja."

Christmas, best Time of the Year- and I'd met the Love of my LifeWhere stories live. Discover now