Kapitel 1 ~ Ja ich will!

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"Ja ich will," mit Tränen in den Augen blickte Hermine zu ihren Freunden, die sich beide vor Freude strahlend das Ja-Wort gaben. Ginny hielt ebenfalls sichtbar ihre Tränen zurück, als Harry schlussendlich ihr den goldenen Ring an ihren Ringfinger ansteckte. Hermine konnte es noch nicht wirklich fassen, Harry Potter, ihr bester Freund seit ihrem ersten Schuljahr, heiratete heute.

Er und Ginny waren direkt nach dem sie ihr 7. Schuljahr abgeschlossen hatte zusammengezogen. Harry hatte sich zwei Monate nach dem Krieg ein kleines Häuschen an der Küste der East Midlands gekauft, in welchem Ginny ihn damals bereits oft besucht hatte. Harry hatte die erste Zeit geholfen Hogwarts wieder aufzubauen, bevor er im September im Ministerium eine Ausbildung als Auror begonnen hatte. Ginny ging zurück nach Hogwarts, als sie wieder kam und nach einigen Diskussionen und Streits mit Molly, war Ginny im August bei Harry eingezogen. Sie hatten es beide gehasst das Jahr zuvor so viel getrennt zu sein und wollten nicht noch mehr gemeinsame Zeit verlieren. Anfang Dezember stellte Harry ihr dann bereits die große Frage, dieses Mal hatte er Molly und Arthur zuvor um ihren Segen gebeten. Und jetzt standen sie hier, mitten im August auf einer normalerweise unbewohnten Scilly-Insel, zwischen ihren Freunden und ihrer Familie.
Ginny hatte ein wunderschönes weißes Kleid an, welches sie noch mehr strahlen ließ, als es ihre Haare und ihr breites Lächeln normalerweise schon tat. Harry hatte einen schlichten Anzug an und sah etwas verloren darin aus, normalerweise trug er eher Umhänge oder entspanntere Muggelkleidung, doch seine Freude überspielte das vollkommen.

Und Hermine, sie saß in ihrem rosé farbenen Kleid unter den Gästen und kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Das Kleid hatte sie zusammen mit George gekauft, es war oben in einem leichten Blumenmuster bestickt und der Rock war aus einer dünnen Tüllschicht, die ihr leicht um die Beine fiel. Es hate sich viel verändert nach dem Krieg, sie und Ron hatten sich ausgesprochen und eine Beziehung zwischen ihnen ausgeschlossen. Es war eine schwierige Situation und eine noch schwierigere Entscheidung gewesen, doch nach all den Erlebnissen war Hermine nicht bereit gewesen, sich auch eine so emotionale, gefühlsgeladene Sache einzulassen. Ron schien es ähnlich zu gehen Es war klar gewesen, sie würde wieder nach Hogwarts gehen, er nicht. Es hatte zu viel dagegengesprochen, sie brauchten beide erst einmal Zeit zu verarbeiten und zu trauern. Doch das Ganze stellte Hermine vor ein ganz neues Problem, eigentlich hatte sie vorgehabt, denn Großteil der Zeit vor sie zurück in die Schule ginge im Fuchsbau zu verbringen, doch Rons Gegenwart war seltsam gewesen, ihre Eltern wollte sie noch nicht suchen, dazu waren so viele Wunden noch zu frisch, so wollte sie ihr Wiedersehen nicht haben. Durch ein paar Zufälle und einigen nächtlichen Gesprächen, bei denen George und sich in der Küche über den Weg gelaufen waren, weil sie beide nicht schlafen konnten, hatten sie beschlossen, dass Hermine die Zeit vor ihrer Rückkehr bei George verbringen würde. So musste er nicht alleine zurück in seine Wohnung, diese hatte er seit dem Verlust von Fred nicht betreten gehabt und Hermine würde etwas Abstand gewinnen. Sie hatte ihm dabei geholfen, die Wohnung umzugestalten, aufzuräumen, auszusortieren und schlussendlich auch den Scherartikelladen wieder zu eröffnen. Diese Ablenkung war ihnen beide gerade Recht gewesen und so kam es auch, dass die beiden sehr enge Freunde wurden. Als sie nach ihrem Abschluss aus Hogwarts wieder kam, hatte er ihr sogar geholfen ihre Eltern wieder zu finden und deren Gedächtnis wieder herzustellen, etwas, was sie ihm nie mehr vergessen würde. Auch in den Weihnachtsferien hatte sie bei ihm geschlafen und als sie nach Hogwarts nicht direkt eine eigene Wohnung gehabt hatte, hatte er sie mit offenen Armen wieder aufgenommen. Hermine hatte nach einer eigenen Wohnung gesucht, da sie George nicht weiter auf die Nerven fallen wollte, aber eines Abends, als die beiden ein zwei Butterbier zu viel getrunken hatten, hatten sie festgestellt, dass George es genauso genoss mit ihr zusammen zu Wohnen wie sie, er war nur davon ausgegangen, dass sie ihre eigenen 4 Wände haben wollte und hatte daher nichts gesagt. Sie hatten noch einige Tage darüber gelacht, dass sie beide es nicht nüchtern geschafft hatten darüber zu reden, doch Hermine hatte daraufhin ihre Wohnungssuche eingestellt.

Sie blickte zu George, der neben ihr saß und ebenfalls gespannt seine Schwester und ihren neu angetrauten Ehemann beobachtete. Sie war wirklich froh ihn zu haben, er war ihr wirklich wichtig geworden.

Die Zeremonie war wirklich schön gewesen, Hermine hatte ihre beiden Freunde in die Arme geschlossen und ihnen gratuliert, die beiden hatten ihr Glück wirklich verdient. Nach so einer schlechten Zeit, freute sie sich umso mehr über solche schönen, guten Dinge.
Es war ein wundervoller Mittag, ein wundervolles Fest.
Es war schon Abend geworden, als nach dem Essen, die Tanzfläche eröffnet wurde und George ließ es sich nicht nehmen, Hermine zu packen und sie direkt auf die Tanzfläche zu ziehen.
"George, mach langsam! Meine Schuhe!," versuchte sie ihn etwas abzubremsen, doch sie waren schon angekommen. Er ließ Hermines Handgelenk plötzlich los und Hermine stolperte in ihrer Bewegung über ihre Schuhe. "Du Idiot!," motze sie ihn an, musste dabei aber anfangen zu lachen.

Nach dem sie schon fast eine Stunde am Stück getanzt hatten, hatte George immer noch nicht genug. Hermines Füße brannten und sie wollte sich unbedingt setzen. "George, ich brauch wirklich wirklich eine Pause, sonst fallen mir die Füße bald ab..." George schüttelte aber nur grinsend den Kopf und wollte mit ihr den nächsten Tanz anstimmen, als sie mit etwas Gewalt ihre Hand aus seiner zog. "Nein, ernsthaft. Aber du kannst ja jemand anderen Fragen, Ginny oder... hmm," Hermine schaute sich suchend nach einer neuen Tanzpartnerin für George um, "... schau mal da, da vorne ist Angelina." Hermine zeigte an einen Tisch links von ihnen. "Ooooch Mineeeee... du Spaßverderberin," protestierte George noch etwas, doch er ging bereits auf die neue Partnerin seiner Wahl zu und ließ Hermine kopfschüttelnd stehen. Hermine rief ihm empört hinterher: "George Weasley, nenn mich nicht so, du weißt, wie sehr ich das hasse..." George drehte sich noch einmal um, um sie frech anzugrinsen: "Ja ja ja... ich weiß, ich weiß, aber glaub ja nicht, dass wir beide für heut schon fertig sind, nur das dir das klar ist!," Er zwinkerte sie noch einmal provozierend an, bevor er sich umdrehte und in großen Schritten auf Angelina zu ging. "Das sehen wir ja noch...," rief ihm Hermine hinterher, doch das hatte er wohl nicht mehr gehört.  

Nur ein Tanz. [Fanfiction - Hermine Granger und Charlie Weasley]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt