Full Moon

5 3 0
                                    

An diesem Nachmittag war ich sehr produktiv, aber irgendwie doch nicht. Ich habe bis jetzt wirklich nichts anderes getan, als im Internet nach der Familie Sangius zu suchen, doch alles was ich bis jetzt gefunden habe, ist, dass sie hier in der Gegend in einer Villa leben. Diese Familie ist mir irgendwie unheimlich, auch wenn ich nicht genau weiss, weshalb. 


"Ich gehe nach dem Essen noch etwas raus, ich brauche dringend frische Luft", teile ich meiner Mutter beim Abendessen mit. Es gibt Schnitzel Pommes, doch Hunger habe ich nicht wirklich. "Das ist in Ordnung. Du bist aber spätestens um 21 Uhr wieder zurück, ist das klar?", erwidert meine Mutter. Ich nicke. 

Nach dem Essen drücke ich Sophia, meine kleine Schwester und meine Mutter, dann ziehe ich meine schwarze Daunenjacke an und mache mich auf den Weg nach draussen. Ich habe keine Ahnung, wohin ich will, aber meine Instinkte treiben mich in Richtung Schule. Nach ein paar Minuten erkenne ich das verlassene Gebäude in der Dämmerung. Ich setze mich auf eine der feuchten Sitzbanken auf dem Pausenhof und starre in die Dunkelheit. Die letzten Lichter der Schule gehen aus und ich sitze alleine auf dem dunklen Hof. Ich sehe in den Himmel und kneife die Augen zusammen. Der Vollmond ist so hell, dass ich keine anderen Sterne in seiner Halo sehe. 

Ich höre ein rascheln aus einem Gebüsch hinter mir und drehe mich ruckartig um. Irgendwie doch unheimlich... Vielleicht sollte ich einfach nach Hause gehen, denke ich mir. Ich stehe unschlüssig herum und plötzlich spürte ich etwas. Dieses Gefühl, wenn man beobachtet wird. So, als würde sich etwas seinem Rücken nähern, obwohl da nichts ist. Leicht panisch drehe ich mich um, doch da ist nichts. Ausser Dunkelheit. 

Ein kühler Luftzug lässt mich frösteln und ich schiebe die Hände in meine Jackentaschen. Im Augenwinkel nehme ich eine kleine Bewegung wahr und ich habe dieses komische Gefühl, dass ich besser nach Hause gehen soll. Ich verlasse schnell das Grundstück und überquere die Hauptstrasse. Es fühlt sich gut an, neben einer gut befahrenen Strasse zu laufen, doch irgendwie ist immer noch etwas, was mich beunruhigt. Ich laufe schneller und nehme das Handy zur Hand. Nur zur Sicherheit, man weiss ja nie... 

Ich laufe noch ein wenig schneller, denn gerade ist etwas, das wie ein wehender Umhang aussieht, an mit vorbei gehuscht. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich endlich zu Hause an. Ich schaue auf die Uhr und verziehe das Gesicht. Ich bin 7 Minuten zu spät. 

Schnell öffne ich die Türe und warte auf die Schimpferei meiner Mutter. Doch die kommt nicht. "Ich bin zu Hause, Mama!", rufe ich. Keine Antwort. Ich hänge meine Jacke auf und gehe ins Wohnzimmer. Es ist gemütlich eingerichtet, mit einer weissen Couch und beigen Kommoden, doch davon ist nichts zu sehen. Das Licht ist ausgeschaltet, nur der Vollmond leuchtet durch das Fenster ins Zimmer. Ich taste mich zum Lichtschalter und das erste, was ich sehe, ist meine Mutter. Sie liegt schlafend auf der Couch, meine Schwester im Arm, eingewickelt in eine hellblaue Decke. 

Ich grinse in mich hinein und mache ein Foto. Dann gehe ich in mein Zimmer, denn ich bin todmüde. 


Wie ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich den Namen und das Titelbild der Geschichte gewechselt, ich hoffe, es gefällt euch genauso gut wie mir. 

- habe ich den Gruseleffekt gut hinbekommen? Ich kann so was nämlich überhaupt nicht gut... 

Darkness everywhereWhere stories live. Discover now