6. Interviews

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Omar

Ich betrat den Raum voller gefährlich aussehender Männer. Irgendwie hatte ich mit einem freundlicheren Publikum gerechnet. "Ähm hey! Ich bin Omar! Ich dachte ich zeige heute mal mein Schauspieltalent, weil das ja voll praktisch in den Hunger Games ist. Das Drehbuch hab ich übrigens selbst geschrieben. Also es geht jetzt los. Und lasst euch nicht verwirren, dass ich zwei Personen gleichzeitig spiele.", begann ich zu reden. Keiner der Männer beachtete mich. Das ging ja schon mal gut los. Wie sollten sie so bitte meine Leistung bewerten? "Ähm also... shit ich hab meinen Text vergessen.", stellte ich fest und probierte in meinem Drehbuch den Anfang zu finden, doch vor Aufregung fiel es mir auf den Boden. Ohne mein Drehbuch war ich völlig aufgeschmissen. Ich sah nochmal zu den Männer, die selbst das nicht mitbekommen hatten. Das nervte mich total. Ich wollte wenigstens, dass sie mich wahrnehmen bevor sie mich in eine Arena schickten, in der ich wahrscheinlich sterben würde wenn Oscars und/oder Felix und Ollys Plan nicht aufging. "And now I'm four five seconds from wilding!", begann ich den erst besten Rihannasong zu singen, der mir gerade einfiel. Plötzlich sahen mich alle an. Ich lächelte zufrieden darüber und begann weiter zu singen. Als der Song zu Ende war herrschte völlige Stille im Raum, was bedeutete dass sie zum ersten Mal wirklich zugehört hatten. "Ähm danke. Ich geh dann mal schätze ich. Wo ist nochmal die Tür?", fragte ich ein wenig orientierungslos. Sie zeigten auf die Wand hinter mir und ich verließ so schnell wie möglich den Raum.

Draußen wartete Oscar auf mich. "Wie ist es gelaufen?", fragte er besorgt. "Also erst mega schlecht, aber dann hab ich angefangen zu singen...", begann ich zu erzählen. "Du hast was?! Du solltest doch nicht singen!", erinnerte mich Oscar. "Oscar Enestad. Rein da. Jetzt sofort.", meinte einer der Securityleuten und trennte uns beide. Oscar warf mir noch einen besorgten Blick zu. Ich wartete vor der Tür auf ihn und war erleichtert als er wieder zurück war. Es war echt beunruhigend in dieser Welt alleine zu sein. Ständig dachte man, man wäre in Gefahr. Ich umarmte Oscar erleichtert. "Bitte lass mich nie wieder alleine in dieser seltsamen Welt.", flüsterte ich ihm zu. "Mach ich nicht. Versprochen.", flüsterte er zurück. "Da seid ihr ja, so wir gehen jetzt zurück zum Hotel.", meinte Effie mal wieder total motiviert. "Wie ist es gelaufen?", fragte Haymitch. "Wir haben unser Bestes gegeben.", antwortete Oscar. "Die mochten glaub ich alle meinen Rihannasong. Vielleicht hab ich sie zu Rihannafans gemacht!", erzählte ich stolz. Haymitch und Effie sahen mich irritiert an. "Ihr seid sowas von tot...", sagte Haymitch leise und Effie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.

Wenig später waren wir wieder in unserem total luxuriösen Hotel. An das konnte ich mich echt gewöhnen. "Oscar! Omar! Kommt her! Es geht bald los!", rief Effie und wir liefen ins Wohnzimmer, wo sie und Haymitch schon auf dem Sofa saßen. "Oh wie cool! Machen wir einen Filmabend?! Wo ist denn unser Popcorn?", fragte ich und sah mich suchend um. "Wir schauen uns die Einstufungsergebnisse an.", erklärte mir Oscar. Okay das war nicht ganz so cool. "Trotzdem sehe ich hier kein Popcorn. Bekomm ich welches?", fragte ich. "Oh man.", sagte Haymitch nur und bestellte mir genervt Popcorn bei unserem Zimmerservice. Dieser brachte es uns sofort und ich lächelte zufrieden darüber. Ich musste es ja wohl ausnutzen wenn Daff nicht hier war, um uns Süßigkeiten zu verbieten. Die Sendung begann und ich wurde so langsam echt ein wenig nervös, als sie die Punkte der anderen vorlasen. Die waren nämlich alle total hoch. Hieß das nicht, dass sie gefährlich sein würden und uns umbringen konnten? Das machte mir total Angst. Scheinbar hatte ich angefangen zu zittern. "Hey Omar, ganz ruhig. Wir schaffen das.", flüsterte mir Oscar zu und kuschelte sich an mich, um mich zu beruhigen. "Felix Sandmann 10 Punkte.", las der Mann im Fernseh gerade vor. Ich sah Oscar geschockt an. Wie hatte er denn das bitte geschafft? Ich kannte Felix und er war kein bisschen angsteinflößend, auch wenn er die letzten Tage echt gut geschauspielert hatte. Nahmen sie ihm diese ganze Show wirklich ab?  Das war echt beeindruckend. "Olly Molander 11 Punkte.", las der Mann weiter. Wieder sahen wir uns schockiert an. "Ja Leute, das ist eine akzeptable Punktzahl, nehmt euch an denen mal ein Beispiel!", fand Haymitch. Wenn er nur wüsste, dass das unsere besten Freunde waren und wir alle absolut keine Chance in den Hunger Games hatten. "Jetzt lass sie doch. Wir haben doch noch gar nicht ihre Punkte gehört. Sie waren bestimmt auch gut.", fand Effie und war dabei fast genauso nervös wie Oscar und ich. "Omar Rudberg 0 Punkte.", las der Mann schließlich vor. "0 Punkte? Das gab es noch nie in den Hunger Games!", rief Haymitch frustriert. "Das bedeutet mein Auftritt war einzigartig!", stellte ich fest. "Was hast du denn bitte gemacht um eine 0 zu bekommen?!", fragte Haymitch und lief jetzt frustriert im Raum hin und her. "Gesungen.", antwortete ich. "Gesungen? Ich dachte das wäre ein Witz gewesen?! Wenn du das nicht ernster nimmst bist du schon vor den Hunger Games tot!", rief Haymitch wütend und verließ den Raum. Ich probierte nicht zu weinen. Wenn Haymitch mich schon aufgegeben hatte, wie sollte ich dann bitte überleben? "Oscar Enestad 3 Punkte.", las der Mann vor. "Damit können wir doch arbeiten! Ich sage euch, wir schaffen das schon irgendwie. Morgen sind die Interviews. Wir werden euch super dafür vorbereiten!", meinte Effie motiviert. "Danke Effie.", sagte Oscar. Ich wusste nicht, ob die Interviews irgendwas verbessern konnten. Ich war ich wirklich gut in Interviews, schon gar nicht wenn es darin um Leben und Tod ging.

The FOOO in PanemWhere stories live. Discover now