1. Disstrikt 11

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Felix

"Wo sind wir hier? Waren wir gerade eben nicht auf Daffs Hochzeit?", fragte Olly verwirrt. "Jetzt verpasse ich den besten Teil von Daffs Hochzeit!", regte ich mich auf. In diesem Moment fiel uns noch etwas viel Schockierenderes auf. "Wo sind die zwei Idioten, die schuld daran sind, dass wir hier gelandet sind?", fragte Olly und ich hatte wirklich keine Ahnung wo Oscar und Omar waren. Normalerweise waren wir immer am gleichen Ort in den Filmen gelandet. Es machte gar keinen Sinn, dass sie gerade nicht bei uns waren. "Weißt du was? Es ist mir völlig egal wo die beiden sind. Ich möchte zurück zu dieser Hochzeit. Ich hoffe das hier geht schnell vorbei, was auch immer das hier ist.", meinte ich und sah mich um. Alles war voller Getreidefelder und Häuser, die ziemlich kaputt aussahen. Die Menschen wirkten sehr arm und das regte mich nur noch mehr auf. Hätte Oscar nicht irgendeinen schönen Film schauen können und am besten noch einer der schnell vorbei ist? War ja klar, dass er wieder mal irgendeine Fantasyscheiße geschaut hatte, in die man sich komplett reindenken musste um zu überleben. "Warum genau date ich nochmal einen Nerd?", fragte ich Olly. "Ich schätze mal damit ist die Foscarhochzeit Geschichte?", stellte Olly fest. "Sie hat noch nie existiert!", erklärte ich.

Einen Moment lang standen wir etwas verwirrt in der Gegend herum. Dann bemerkten wir, dass alle Menschen in die gleiche Richtung liefen. "Denkst du wir sollten ihnen folgen?", fragten ich. "Das ist echt eine schwere Entscheidung. Wenn wir ihnen folgen landen wir bestimmt wieder mitten in der Story, worauf ich keine Lust habe. Aber wir können ja auch nicht einfach hier warten bis alles vorbei ist.", fand Olly. Ich stimmte ihm zu. Das wäre einfach langweilig. Da hatte ich lieber etwas Action. Und vielleicht würde ausnahmsweise die Action nicht uns miteinschließen. Ich hatte immer Action gemocht, aber nur im realen Leben und nicht in einer Fantasywelt, in der man immer damit übertreiben musste. So folgten Olly und ich dem Menschenfluss bis zu einer Bühne auf die ziemlich viele Kameras gerichtet waren. Das verwirrte mich jetzt doch ein wenig. Kameras gab es in der Vergangenheit ja noch nicht und ich hätte eigentlich von dem Zustand der Häuser damit gerechnet, dass wir irgendwo im Mittelalter gelandet waren. Andererseits bedeutete das vielleicht, dass wir hier bei einer Art Talentwettbewerb oder so etwas waren. "Da ist eine Bühne, das ist doch schon mal ein gutes Zeichen!", stellte ich fest und hoffte dass wir in einer Art Fantasystory mit Sängern gelandet waren. Olly nickte sofort zustimmend. Auch er war begeistert davon, dass wir auf etwas für uns Bekanntes in dieser unbekannten Welt getroffen waren.

"Zuerst ziehen wir den Jungen.", meinte die Frau auf der Bühne und wendete sich einer Lostrommel zu. Scheinbar hatten wir den Beginn dieser Veranstaltung verpasst. "Vielleicht ist das ein Gewinnspiel?", überlegte Olly. Das ergab total Sinn. Jetzt war nur die Frage, was die gezogene Person gewann. "Felix Sandman!", rief die Frau. Olly und ich sahen uns überrascht an. "Du hast gewonnen Felix!", rief er aufgeregt. "Ich weiß!", rief ich genauso fröhlich zurück und wir beiden umarmten uns. Die Menschen um uns herum sahen uns irritiert an und klatschten nicht einmal. Gönnten sie mir diesen Gewinn den kein bisschen? Die waren ja alle nur neidisch. "Komm auf die Bühne.", forderte mich die Moderatorin auf und ich rannte schnell auf die Bühne, gefolgt von der Kamera. Ich wendete mich ihr zu und winkte lächelnd in die Kamera. Vielleicht würde ich jetzt eine Art Star werden. Das gefiel mir wirklich. "Hallo Leute, ich wollte nur mal kurz erwähnen, dass es echt unhöflich ist nicht zu klatschen, wenn jemand was gewonnen hat. Und ähm... was genau hab ich eigentlich gewonnen?", fragte ich. Jetzt sah auch die Moderatorin mich verwirrt an. "Bisher hast du noch gar nichts gewonnen. Aber vielleicht gewinnst du ja die Hunger Games mit dieser ähm... positiven Einstellung.", sagte sie schließlich. Ich sag schockiert zu Olly. "Die Hunger Games?!", fragten wir beide synchron. "Ja? Okay machen wir weiter. Als nächstes ziehen wir das Mädchen.", meinte sie und wendete sich der zweiten Lostrommel zu. Ich sah Olly verzweifelt an und probierte ihm in Zeichensprache mitzuteilen, dass er mich hier rausholen sollte. Das seltsame war, dass er meine völlig chaotischen Handbewegungen verstand und wirklich so aussah, als würde er sich einen Fluchtplan für mich überlegen. Genau deshalb war er mein bester Freund und ich war echt froh dass ich mit ihm und nicht mit Oscar oder Omar hier gelandet war. Oscar hätte sich wahrscheinlich nur über diese für ihn tolle Welt gefreut und Omar hätte mich ausgelacht, oder gar nicht verstanden was hier abgeht.

The FOOO in PanemWhere stories live. Discover now