Diese Stimmen!!

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Nazario:

Die nächsten Tage verliefen ohne große Zwischenfälle bis auf gestern. Das PD hat einer meiner Gangs Hops genommen und irgendwie frustrierte mich das. So langsam fragte ich mich woher diese Idioten wussten, dass sich die Gangs wann und wo trafen. Auch Cyrus war festgenommen worden, weil er auch anwesend gewesen war. Aber ihm hatte man nur den Besitz von einer winzigen Menge nachweisen können und daher laufen lassen. Ich hingegen war aggressiver als sonst. Eine Gang zu verlieren bedeutete Verlust. Verlust wollte ich nicht machen! Wie sollte ich sonst mein Erbe fortführen, wenn ich bei so einer kleinen Aufgabe versagte? Teresa und Cyrus haben mich daher in einem verwüsteten Zimmer vorgefunden als sie gestern aus der Schule kamen und mich extrem wütend über meinen Schreibtisch gelehnt gesehen hatten. In meiner Familie lief im Moment sehr viel schief und es gefiel mir nicht. Cyrus hatte es sich sogar gewagt mich anzusprechen und als Antwort hatte ich meinen Schreibtisch leer gefegt und mit meinen Händen den gesamten Inhalt scheppernd zu Boden gebracht. Dann hatte ich Teresa und Cyrus angeschrien, dass sie sich aus meinem Zimmer verpissen sollten. Vermutlich war es gesünder, dass sie wirklich gegangen waren. Zuhause eingesperrt zu sein trug auch nicht dazu bei, dass meine Laune sich hob. Der Sexentzug war auch die Spitze gewesen. "Nazario" Die Stimme von Eric brachte das Fass zum Überlaufen. Ich stand noch immer an meinem Schreibtisch und zog aus einer Schublade eine Waffe und drehte mich um und richtete meine Waffe auf Eric "Verpiss dich!" fuhr ich ihn an. Eric hob sofort seine Hände und zeigte mir das er unbewaffnet war. Es war mir aber scheißegal. Ich legte meinen Zeigefinger auf den Abzug und fixierte Eric mit meinem dunkelsten Blick "Ich tue dir nichts, okay?" "VERPISS DICH!" schrie ich ihn an und zielte dann auf dem Boden und gab einen Schuss ab. Verdammt, ich hatte die Schnauze so voll, dass man mich nicht ernst nahm! Eric setzte einen Schritt zurück. Im nächsten Moment spürte ich aber Arme um mich herum, die mich festhielten und einen Druck ausübten, sodass meine Hand anfing zu zittern und ich die Waffe lassen musste "LASS MICH LOS,CYRUS!" "Beruhig dich endlich Baby" Ich wand mich und versuchte Cyrus zu entkommen, als Eric plötzlich vor mir stand und mir eine Spritze in den Arm jagte. Sofort erschlaffte mein Körper "Mieser Verräter" konnte ich noch murmeln als ich meine Augen schloss. 

Am heutigen Morgen erwachte ich wieder in meinem Bett. Eric diese kleine Kanalratte hatte mich ausgeknockt. Gut, vermutlich zu recht. Ich war wirklich sehr aufbrausend gewesen. Vermutlich hatte man mich in der ganzen Villa gehört und mein Vater hatte wohl den Befehl gegeben mich ruhig zu stellen. Ich sah mich um und musste feststellen, dass mein Zimmer wieder aufgeräumt war. Alles stand wieder an seinem Platz, selbst die Papiere waren wieder geordnet. Und ich war alleine im Bett. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass Cyrus und Teresa in der Schule waren. Ich richtete mich auf und spürte plötzlich eine Leere in mir, die ich vorher noch nie gespürt hatte. Plötzlich fragte ich mich, ob ich das Richtige tat. Ich zog meine Beine an meinen Oberkörper und vergrub mein Gesicht zwischen meinen Beinen. War es so falsch was die Mafia tat? Warum fühlte ich mich so leer? Warum hatte ich nicht mehr das Gefühl das Richtige zu tun? Gut mit Menschenleben zu handeln war auch nicht richtig. Vielleicht auch nicht Drogen zu verticken und damit in Kauf zu nehmen das Leute daran starben oder abhängig davon wurden. Es war aber gut, neue Medikamente herzustellen. Unsere Labore waren hochmodern. Aber irgendwas fühlte sich total falsch an. Genervt seufzte ich auf und wischte mir übers Gesicht "Hey" Ich zuckte zusammen und sah Eric ins Gesicht aber schwieg. Ich durfte wohl alles aber in dem Moment nicht weinen. "Du hast einen Termin im Med" Eric sprach und erhob sich vom Bett und wollte mein Zimmer verlassen. Ich schluchzte auf als Eric wirklich ging und kroch aus meinem Bett. Nur war das Medikament immer noch in meinem Körper und ich schwankte leicht und hielt mich am Bettpfosten fest. Verdammt wollten die mich töten oder was? Ich stark sein. Mein Vater hatte mich zur Stärke erzogen, verdammt! Meinen Termin durfte ich nicht verpassen. Ich wollte meinen Abschluss und ich wollte endlich zur Uni! Ich wollte endlich beweisen, dass ich stark war! Ich schwankte auf meinen Schrank zu und drohte wieder ohnmächtig zu werden und drohte nach vorne zu kippen, als ein Arm sich um meine Mitte legte und ich an einen Körper gedrückt wurde "Du lässt nach" "Es tut mir leid" sagte ich leise und wurde dann fallen gelassen. Im gleichen Moment drehte ich mich auf den Rücken und ein Fuß landete gnadenlos an meiner Kehle. Ich röchelte sofort und sah zu meinem Vater hoch, der mich furchteinflößend ansah "Ich sagte du lässt nach. Seit wann hast du Gewissensbisse, Nazario?!" herrschte er mich an. "Du...stirbst..."brachte ich mühsam hervor. Mein Vater würde sterben. Wie sollte ich mich da nicht schlecht fühlen? Ich würde meinen Vater verlieren! Verstand er das denn nicht? Der Fuß ging von meiner Kehle und drehte mich auf die Seite und hustete "Du stirbst...meinst du...das sollte...mir am Arsch vorbei gehen?!" keuchte ich angestrengt. Mein Vater ging zu mir auf die Knie und griff mir hart ins Haar "Du sollst stark sein Nazario! Nein es sollte dir nicht egal sein. Aber du sollst mein Vermächtnis weiter führen, selbst wenn ich nicht mehr da bin. Hast du das verstanden, Nazario?" Ich schluckte und senkte den Blick "Ja Don" kam es dann von mir. "Gut. Schreibs dir hinter die Ohren und sei mein Sohn. Führe die Familie" Ich schluckte und wurde dann alleine gelassen. 

Im Med ließ ich die Tests über mich ergehen. Körperlich war ich vielleicht anwesend, geistig war ich es nicht. Im Warteraum wartete ich auf meine Ergebnisse. Eric saß bei mir aber wir schwiegen uns an. War vielleicht auch gut so. Ich konnte das nicht beschreiben aber ich hatte das Gefühl das irgendwas zwischen uns stand. Ich wollte das nicht. Und als ich es nicht mehr auszuhalten schien, legte ich ihm meine Hand auf seinen Oberschenkel "Es tut mir leid" Eric sah erstaunt von der Zeitschrift auf, die er las und sah mir direkt ins Gesicht "Wofür, Nazario?" Ich schüttelte den Kopf "Ich weiß nicht...du warst so...abweisend. Ich habe mich gestern schrecklich verhalten und ich wollte das nicht" Erics Hand legte sich an meine Wange und zwang mich ihn anzusehen, als ich den Blick abgewendet hatte "Es ist alles gut. Ich weiß das du unter Druck stehst. Es ist alles gut zwischen uns" Um seine Worte zu bekräftigen, küsste er mich und ich schloss seufzend die Augen. Bei Eric und Cyrus kam ich zur Ruhe. Die beiden hatten diese Worte verdient und ich wusste das.  "Wie wäre es, wenn wir hiernach einen Spaziergang machen? In der Natur?" Ich nickte stumm. 

Die Testergebnisse waren aber immer noch nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte. Dr. Halstead hatte mir geraten ein wenig mehr an der frischen Luft zu sein. Was praktisch war, wenn Eric nun mit mir einen Spaziergang im Wald machen wollte. Und wir waren auch eine zeitlang unterwegs und ich fühlte mich einfach nur gut. Befreit. Das Gefühl von heute Morgen, wo ich mich leer gefühlt hatte, war verschwunden "Können wir das öfter machen?" fragte ich Eric ohne groß darüber nachzudenken und sah in Erics Gesicht. Er lächelte "Natürlich. Immer dann wenn es dein Zeitplan zulässt" Ich presste die Lippen aufeinander wandte meinen Blick ab "Eigentlich will ich das nicht, Eric. Sag es bitte nicht Vater aber insgeheim will ich seine Geschäfte nicht übernehmen. Ich spiele es ihm nur vor. Aber ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dass Menschen leiden müssen. Ich möchte ihnen lieber helfen...ich..." Der Spaziergang war schon wieder ein wenig zu viel und sofort wurde ich von Eric auf einen Baumstamm gesetzt, damit ich mich ausruhen konnte "Was möchtest du?" "ich möchte Leuten lieber helfen. Ich möchte gerne Medizin studieren und Arzt werden und eben nicht Wirtschaftsphilosophie oder BWL. Das bin nicht ich. Aber Vater würde mir das niemals erlauben" Eric wollte vielleicht gerade zu einer Antwort ansetzen, als mein Blick zu zwei Männern ging, die den Weg entlang liefen und so wie Eric und ich einen Spaziergang machten.

Und ich wusste nicht wieso - aber ich kannte ihre Gesichter. Von irgendwoher kannte ich ihre Gesichter. Aber das war so unmöglich. Ich hatte mit ihnen nie Geschäfte gemacht. Selbst mein Vater nicht. Ein plötzlicher Druck in meinem Kopf zwang mich auf die Knie und ließ mich aufschreien, was den beiden Männer nicht entging. Allerdings schien es als wäre ich gar nicht mehr anwesend, als ich etwas mit meinen Händen in die Erde grub und dann einfach seitlich umfiel und von Eric aufgefangen wurde. Mein Körper zuckte, mein Blick starr "K...K...yell..." der Name verließ meine Lippen ehe ich das Bewusstsein verlor. "Scheiße...Nazario?" "Er ist ohnmächtig" 

Magnus

Meinem Sohn so nahe zu sein, zerbrach mir das Herz und doch war ich so unglaublich glücklich ihn zu sehen. Auch Alec war überaus glücklich und hatte sich zu Kyell gebeugt und strich Sariel liebevoll über die Wange. Dessen Körper zuckte immer noch und ich strich meinem Sohn ebenfalls kurz über die Stirn, woraufhin der Körper dann zur Ruhe kam "Was ist das, Magnus?" Alec deutete auf die Zeichen in der Erde und ich lächelte "Sariel hat mir gerade den Namen des Hexenmeisters verraten, der seine Erinnerungen blockiert hat" "Ist das gut? Können wir ihn finden?" Ich schmunzelte "Ja können wir. Aber es wird nicht leicht werden" "Warum, Liebling?" "Weil dieser Hexenmeister tot ist. Du hast ihn vor 2 Jahren umgebracht" Nein das war nicht gut. Überhaupt nicht gut. Aber für meinen Sohn würde ich es riskieren. Ich musste Sariel beschützen und jetzt wo ich wusste, wie groß er geworden war und wie sehr er litt, würde ich alles in meiner Macht stehende tun um ihn zurückzuholen. "Wen?" fragte Alec, so als hätte er schon viele abtrünnige Hexenmeister getötet "Hoover. Er war wirklich mächtig. Seine Macht kann ich nicht brechen" Dafür war ich zu schwach. "Oh verdammt...und wie helfen wir unserem Jungen jetzt?" Ich seufzte "Es gibt zwei Optionen. Entweder ich bitte meinen Vater um mehr Macht oder wir rufen einen Engel...seine Mutter" Ich war definitiv für die letztere Möglichkeit.











One Night in ChicagoWhere stories live. Discover now