Kapitel 3

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Coline 

Mit Malachai im Auto zu sitzen war die grösste Qual, die mir gerade geschah. 

Es war nicht richtig, kein Stück, ich liebte Chester, doch wann immer Malachais Augen über meine Haut streiften, wann immer er mich «breeze» nannte und mir viel zu nahe war, kam etwas in mir an die Oberfläche. 

Ein Gefühl, welches ich bei niemandem anderem fühle. 

Malachais Feuer, welches er in sich trägt, steckt mich an. 

Ich habe versucht ihn zu lieben, ich habe versucht das du sein, was er braucht und etwas zu finden, was uns für immer vereint. 

Doch Malachai hatte seine Probleme, sich, seine Famillie, den Abgrund in seinem Leben. 

Egal wie oft ich probiert habe ihm zu helfen, für ihn da zu sein, er wies mich ab. Malachai war schon immer heiss gewesen, anziehend, aber nie erreichbar. 

Er war immer nur da, liess sich nie anfassen, nie mit sich sprechen. Er war immer mysteriös , blieb im Verborgenen. Niemals setzte er einen Fuss ins Licht, wo jeder ihn sehen konnte.

Sein Interesse an mir kam plötzlich und hatte mich völlig aus der Bahn geworfen. 

Mit seinen Küssen und Berührungen hatte er eine Grenze überschritten, die ich nicht ignorieren durfte. Aber ich war süchtig, süchtig nach diesem nach wie vor geheimnisvollen Malachai, der Mann, der mein Herz stahl. 

Doch hatte ich sein Herz gestohlen? 

Als ich ihn gefragt hatte, war die Antwort klar. Meine Gefühle wurden nicht geteilt. 

Malachai hatte nichts von allem ernst gemeint, es war nur ein Spiel, nichts Ernstes. Die Beziehung war danach beendet. Tagelang ignorierte ich ihn und seit heute hatte ich kein einziges Wort mehr mit ihm geredet. 

Es machte es nicht besser, dass Azura seine Schwester ist. Sie weiss, dass sich etwas zwischen mir und ihm getan hatte, aber ich würde ihr nicht gerne alles detailliert erzählen, es handelt sich um ihren Bruder

Als ich aus dem Auto ausgestiegen bin und Malachai mich zurück gerufen hatte, steig Wut in mir auf. 

Was war denn los? 

Ich wollte bestimmt nicht mit ihm reden. Ich war verlobt und sicher nicht würde er mich jemals wieder berühren. 

"Breeze", seine Stimme war rau und ich erstarrte. 

Malachais Hand glitt aus dem Auto heraus und fuhr mir über meine Wange. Mein Mund öffnete sich, zum einen, um zu protestieren, zum anderen, weil seine Berührung einen Schwall unerwünschter Elektrizität in mir ausgelöst hatte. 

Ich war erstarrt, still und reglos sah ich ihn an. 

Dann löste ich mich, schüttelte seine Hand ab und lief weg. Nur schnell weg. 

Doch bevor ich weit kam, zog er mich zurück und ich prallte an seine harte Brust. Malachai war bestimmt ganze zwei Meter gross und wunderschön. Er war furchteinflössend aber wunderschön. 

Seine nahezu schwarzen Augen hatte ein Schärfe, die mich weich werden liess. Ich atmete bebend ein und aus und versuchte nicht durchzudrehen. 

So nahe an ihm zu sein war gefährlich, ich wusste, ich sollte es nicht. 

Ich stand mit dem Rücken zu ihm und spürte sehr wohl seine Hand, die über meine Schultern, über meinen Rücken fuhr, dann auf meinen Hüften kurz verharrte. Ich schnappte nach Luft. 

Das konnte so schnell ausser Kontrolle geraten. 

Nein, nein! Ich schüttelte ihn ab und drehte mich protestierend um. 

"Malachai, hör mir zu! Ich habe dir Chancen gegeben, genug, zu viel, viel zu viel. Du hast mich behandelt wie ein Objekt und du wusstest ganz genau wie sehr ich dich liebte und wie sehr ich dich bewunderte. Also komm mir bloss nicht jetzt, wo ich endlich glücklich verlobt bin, mit irgendwelchen verdrehten Gefühlen tief in dir, um mein Herz wieder in Stücke zu reissen. Vergiss es, diese Masche funktioniert nicht mehr!"

Malachais Lippen verzogen sich zu einem winzigen Schmunzeln. 

Warum erlaubte er es sich zu schmunzeln? 

Ich hatte es tot ernst gemeint. Malachais starke Hand war mit einem Mal an meinem Hals und zog mich zu sich hin. Ich ging automatisch auf die Zehenspitzen und seine Lippen trafen auf meine. 

"So frech wirst du nie wieder mit mir reden. Du gehörst mir", presste Malachai zwischen einigen Küssen hervor. 

Ich wand mich, doch meine Gefühle in mir wollten noch mehr. Der Kampf mit mir selbst wurde unerbittlicher, so unmenschlich, dass ich all meine Kraft auf einmal verlor. 

Mein Kopf begann zu pochen und ich sackte zusammen. Noch bevor ich ganz am Boden war, hoben mich zwei starke Arme auf und trugen mich weg. In diesen Armen war ich sicher, das war mir klar, nur wünschte ich, dass ich mich endlich in meiner eigenen Gesellschaft sicher fühlen konnte. 

Ich wollte mich lebendig und frei auch ohne Malachai fühlen. 

Die Musik wurde leiser und ich schlug meine Augen auf. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie zugefallen waren. Als ich mich umsah, entdeckte ich nur Autos. 

"Wo sind wir?", stammelte ich und versuchte aus seinen Armen zu entkommen. 

"Hör auf dich zu wehren, breeze", Malachais Stimme war schneidend und doch hatte sie einen gefährlich trügerischen Hauch Zärtlichkeit in sich. 

Er setzte mich auf einer Motorhaube ab und als ich in seine Augen sah, war jegliches Schwindelgefühl weg. 

"Malachai", flüsterte ich leise und zärtlicher als das ich es beabsichtigte. 

"Breeze", sein Atem strich unregelmässig über meine Haut und ich erschauderte. 

"Lass mich los, lass mich gehen, lass mich endlich frei sein, bitte." 

"Du bist frei, mit mir!" 

"Nein", meine Stimme zitterte nur noch und ich schloss meine Augen. "Ich hätte es mir so gewünscht. Malachai, frei mit dir. Das wäre alles gewesen, was ich gewollt hätte." 

"Du willst es immer noch. Was bringt dich dazu es nicht mehr zu wollen?" Malachais Hände fuhren meine Beine hoch und ich legte meinen Kopf schräg. Ich wollte das wirklich nicht sagen. 

"Du."

Malachai zog seine Hände so schnell weg, dass ich aufschreckte. Sein Gesichtsausdruck war ängstlich, schon fast besorgt. 

"Ich liebe dich, breeze." 

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Hier mal aus einer anderen Perspektive, meine Lieben.

Ich weiss noch nicht genau wo mich Colines Geschichte hinführen wird. Lassen wir uns zusammen überraschen. 

Eure Stilla 

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⏰ Last updated: Mar 12 ⏰

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