FÜNF

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*Lucian*

Einen Moment war es Still zwischen uns, bis auf einmal Charley das Wort ergriff: «In meiner Akte steht ja alles über mich drin, aber über dich weiss ich nur, dass du am 19.August Geburtstag hast. Erzähl doch mal etwas über dich.» Innerlich verfluchte ich mich. Als sie mich vorhin gefragt hat, wann meine Schwester Geburtstag hat, fand ich es lustig, sodass ich gesagt habe, dass er logischerweise am selbe Tag ist wie meiner. Aber jetzt komme ich mir nur dämlich vor, da ich ihr so mitgeteilt habe, wann mein Geburtstag ist.

«Ah und dass du One Direction mögen musst, ist mir auch aufgefallen», fügte sie noch hinzu. Ich verfluchte mich gleich nochmal. Eigentlich habe ich mein Handy immer wirklich IMMER auf lautlos. Aber ausgerechnet, als ich eine Person befragen muss, die gefühlt Stalkerin ist, ist mein Handy nicht auf lautlos. Ich könnte mich ohrfeigen. «Na gut, was willst du wissen?», gab ich schliesslich nach. «Mhmm», überlegte sie kurz, «zum Beispiel würde es mich interessieren, ob du eine Freundin hast?» «Nein, momentan nicht. Wieso interessierst du dich dafür?», gab ich neckend zurück. «Ich habe vorhin nachgedacht, wer wohl am Telefon sein könnte, da es etwas Wichtiges sein muss, weil du ansonsten wahrscheinlich nicht rangegangen währst, da du dich gerade in einer Ermittlung befindest. Also habe ich gedacht, ob etwas mit deiner Freundin sein könnte. Dann kam ich zum Entschluss, dass ich nicht mal weiss, ob du eine Freundin hast. Schlussendlich merkte ich, dass ich eigentlich rein gar nichts über dich weiss. Also habe ich mir fest vorgenommen, dich es bei der erst besten Gelegenheit zu fragen. Danach studierte ich über deinen Klingelton nach und kam ebenfalls zum Entschluss, dass du ihn nur wegen deiner Freundin haben könntest. Und zum Schluss ist mir eingefallen, das auf dem Konzert jemand versucht hat, mit dir zu flirten. Du hast aber nicht darauf reagier, also wäre es möglich, dass der Grund dafür deine Freundin, die ja anscheinend gar nicht existiert, ist.

Ich starte sie einen Moment an und fragte dann: «Willst du meinen Job übernehmen? Oder arbeitest du fürs FBI????» «Weder noch! Aber jetzt frage ich mich, was denn der Grund dafür ist, dass du nicht auf die Flirtversuche dieses Mädchens eingegangen bist.» «Ganz einfach», ich machte eine spannungsvolle Pause, «wegen dir!» Sie fand es leider nicht so lustig und sah mich an, als wäre ich ein Ausserirdischer oder so. «Auf eine blöde frage eine blöde Antwort», verteidigte ich mich. «Eine sehr blöde Antwort sogar», antwortete Charley, «ausserdem war es um genau zu sein gar keine Frage. Ich habe nur laut nachgedacht.» Das ging jetzt zu weit. «Du kannst nicht einfach meine blöden Sprüche so runter machen», sagte ich empört.

«Eine andere Sache würde mich auch noch interessieren», überhörte sie meine Bemerkung, «und zwar: wer ist der Typ, mit dem du dich vorhin kurz unterhalten hast?» «Ich halte jetzt meinen Mund, wenn du mich eh nur so runter machst», antwortete ich trotzig. «Na gut», gab ich schliesslich nach, da die Stille zwischen uns beinahe unerträglich wurde, «das war Devlin. Wie es dir höchst wahrscheinlich auch aufgefallen ist, ist er auch Polizist. Ausserdem sind wir seit der Schule beste Freunde.» «Tja, das waren die Fragen eigentlich auch schon», sagte Charley, «vorhin dachte ich das ich dich sehr viele Sachen fragen muss aber jetzt fällt mir nichts mehr ein."

"Dann lässt du mich auch mal zu Wort kommen?", fragte ich. Nach ihrem Nicken erklärte ich ihr: "Vorhin als ich dich alleine gelassen habe, habe ich mich mit meinem Chef abgesprochen und wir sind zum Entschluss gekommen, dass wir dich zumindest momentan entlassen. Allerdings solltest du jederzeit auf deinem Handy erreichbar sein und mich anrufen, sollte dir noch etwas einfallen." Ich schob ihr meine Visitenkarte über den Tisch zu.

"Dein Handy kannst du auch wieder haben. Ich wäre aber froh, wenn ich noch kurz testen könnte, ob deine Nummer immer noch aktuell ist." Wieder nickte sie und ich schob ihr ihr Handy zu während ich ihre Nummer wählte. "Waking up beside you, I'm a loaded gun I can't contain this anymore I'm all yours, I've got no control, no", schallte durch den Raum. Ich musste mich zusammenreissen, nicht laut los zu lachen. Ein Grinsen konnte ich mir trotzdem nicht verkneifen. "Anscheinend bin ich nicht der einzige One Direction Fan hier", sagte ich neckend. "Verdammt", fluchte sie, "eigentlich habe ich mein Handy immer auf lautlos." "Ich weiss", antwortete ich, "als ich es dir vorhin zugeschoben habe sah ich, dass es auf lautlos ist und fand es witzig den Ton einzuschalten. So ein gutes Lied habe ich allerdings nicht erwartet.

*Charley*

Ich starrte Lucian mit offenem Mund an. "Wieso?" "Eigentlich wollte ich dich nur nerven. Manche Leute finden es peinlich, wenn jemand ihr Klingelton hört. Du findest es aber anscheinend nur nervig." "Sehr nervig", erwiderte ich und verliess den Raum. Als ich zum Polizeirevier hinaustrat sah ich Zoe davor warten. Sie lief aufgeragt auf mich zu und fragte: "Und wie wars?" "Auf der Videoüberwachung war zu sehen das das Messer von hinten kam. So hielten es alle für unmöglich, dass ich es gewesen sein könnte. Und bei dir?" "Bei mir war eigentlich sofort klar, dass ich es nicht gewesen sein konnte, da ich meinen Auftritt schon vorbei hatte und schon draussen war. Sie haben mich nur ein paar Sachen gefragt."

Ich verabschiedete mich von Zoe, da wir beide komplett übermüdet waren und machte mich auf den Weg nach Hause. Als ich zuhause ankam war ich froh endlich ins Bett zu kommen doch leider war auch Tiziano noch wach. In der Wattpad Geschichte, DREAMS OF HEART, die ich gerade las, aber leider recht selten upgedatet wurde, gibt es zwei Geschwister die voll die gute Beziehung haben. Das ist leider mit uns nicht so. Und natürlich konnte er sich einen dummen Kommentar nicht verkneifen. "Existierst du auch noch?", fragte er. So dumme Sprüche war ich leider zu gut gewohnt, weshalb ich ohne gross zu überlegen, "nein, ich bin nur ein Geist", antwortete.

"Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht. Das Konzert sollte schon vor einer Stunde fertig gewesen sein." Ich stiess ein Lachen aus. "Du würdest dir doch niemals auch nur die geringste Sorge um mich machen. Hätte es dich wirklich interessiert, währst du wahrscheinlich mal auf Instagram schauen gegangen und hättest so entdeckt, dass Kyle angegriffen wurde." Seine Augen weiteten sich kurz aber er bekam seine Erstauntheit schnell wieder in den Griff und antwortete: "Du hast recht, ich habe mir wirklich keine Sorgen um dich gemacht. Ich habe mich nur gefragt, wo du so lange bleibst und gehofft, dass du gar nicht mehr zurückkehren wirst. Diese Hoffnung hat sich aber leider nicht bewahrheitet. Genau das habe ich mit unserer perfekten Beziehung zu einander gemeint. Ich drehte mich vor ihm weg und lief die Treppe hoch in mein Zimmer.

Als ich in meinem Bett lag, sah ich auf mein Handy und sah, dass Henri ein paar mal versucht hat mich anzurufen. Mit der Hoffnung, dass er noch wach ist, rief ich zurück. "Bin ich froh etwas von dir zu hören", nahm er schon nach dem zweiten Klingeln ab. "Ich habe gehört was auf den Konzert passiert ist und mir unendlich Sorgen um dich gemacht. Geht es dir gut?" "Ja, ich habe mich grösstenteils vom Schock erholt. Tut mir leid, dass ich nicht ans Telefon gegangen bin, aber wir wurden alle zum Fall befragt und ich habe erst vor vielleicht einer viertel Stunde mein Handy zurückbekommen. Ich habe bis eben noch gar nicht darauf geschaut." "Kein Problem. Hauptsache es geht dir gut", antwortete mein Freund, "aber ich glaube es ist schlauer, wenn wir aufhören zu telefonieren. Du klingst ziemlich müde." Dankbar lächelte ich, bis mir einfiel, dass er das gar nicht sehen kann und murmelte dann zustimmend. Nachdem wir uns gegenseitig eine gute Nacht gewünscht haben, ging ich noch kurz auf Snapchat und snapte den Leuten zurück, die mir einen Snap geschickt haben. Anschliessend legte ich mein Handy weg und versuchte einzuschlafen, was überraschenderweise schneller ging als gedacht.

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⏰ Last updated: Mar 02 ⏰

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Mordversuch auf der BühneWhere stories live. Discover now