College Liebe

Scharfer Verstand

Um es gelinde auszudrücken: William war beeindruckt. Was der Mann sagte, war die Wahrheit. William sorgte dafür, dass seine Schritte keinen Lärm machten, wenn er irgendwohin ging, da ihm beigebracht wurde, dass dies unhöflich sei. Erstaunlich war jedoch die Tatsache, dass er den schwachen Unterschied zwischen dem Geräusch des Regens, der auf seinen Regenschirm prasselte, und dem Geräusch des Bürgersteigs mit allem, was um ihn herum geschah, erkennen konnte. Es reichte aus, um Williams Interesse zu wecken.

„Aber das interessiert mich nicht besonders“, fuhr der Fremde fort, „ich möchte wissen, was du willst.“ „Niemand geht nachts im Regen einfach auf jemanden zu, um ein Gespräch anzufangen“, sagte er verbittert und starrte William vorwurfsvoll an.

„Jetzt müssen Sie sich nicht beeilen“, beschloss William, zurückzuschießen. Er war höflich, aber das bedeutete nicht, dass er sich mit unerträglichem Verhalten abfinden würde. Der andere spottete, ließ William aber weitermachen. „Ich habe mich nur gefragt, ob ich irgendetwas tun kann, um Ihre Probleme zu lindern. Schließlich steht man allein im Regen neben einer Telefonzelle“, deutete William mit seiner freien Hand auf den Mann und seine Situation, was ihm ein kleines Lachen einbrachte.

„Weißt du, du bist irgendwie gruselig, ich denke, ich werde das Angebot weitergeben“, sagte der Mann. „Nun, er ist sicher nicht schüchtern “, dachte William und versuchte, einen Weg zu finden, mit der Situation umzugehen. Es würde ihm zu schade sein, diesen Mann im Regen stehen zu lassen, und es wäre eine verpasste Gelegenheit, wenn er sich nicht erlauben würde, ihn ein wenig näher kennenzulernen. Dann kam ihm eine Idee, die den Mann vielleicht genauso faszinieren würde wie er William. Der andere Mann rauchte weiter und atmete einen stetigen Strahl in Richtung Himmel aus.

„Wie du willst“, begann William und begann wieder zu gehen und näherte sich dem Mann. „Obwohl es am besten ist, wenn man sich nicht die Lunge ruiniert, wenn man weiter in den Kampfkünsten trainieren möchte. Ich kann mir vorstellen, dass es von Tag zu Tag mehr von Ihnen verlangt, wenn man bedenkt, wie viel Sie rauchen. Aber lebe wohl“, sagte William kurz und warf dem fraglichen Mann einen Seitenblick zu, als er an ihm vorbeiging, ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht, als sie Blickkontakt herstellten. Der andere hatte einen unleserlichen Gesichtsausdruck, aber seine Augen verrieten William alles, was er wissen musste. Die Verwirrung, das Erstaunen und die Neugier waren allgegenwärtig, aber William ging weiter und beschloss, den Mann als Zeichen seiner Niederlage zu zwingen, ihm zu folgen.

William schaffte ein paar Schritte auf dem Bürgersteig und stieg dabei über eine Pfütze. Er lauschte genau auf Schritte, von denen er erwartete, dass sie ihm folgen würden, aber es gab keine, die er hören konnte. Allerdings spürte er Augen, die Löcher in seinen Regenschirm starrten, genug, um William unruhig zu machen.

Wir sind also auch die hartnäckige Sorte, oder? Eine wirklich gewinnende Persönlichkeit. Dachte William bei sich. Sie waren völlig gegensätzlich, dieser Mann und William. Naja, zumindest äußerlich. Innerlich war sich William noch nicht ganz sicher, aber er verspürte eine Anziehungskraft zu diesem Mann, was seltsam war, wenn man bedenkt, dass die meisten ihn gelinde gesagt für aggressiv und dumm halten würden. Aus diesem Grund drehte sich William um und starrte den Mann an, der eine nasse Zigarette zwischen seinen Lippen hatte.

"Kann ich Ihnen helfen?" William machte sich über den Tonfall des Mannes von vorhin lustig, sein Gesicht täuschte Unschuld vor, obwohl es offensichtlich war, was er mitteilen wollte. Der Mann öffnete seinen Mund etwas zu weit, um zu grinsen, wodurch die Zigarette aus seinem Mund fiel. Er blickte auf die noch brennende halbe Zigarette hinunter, die darüber aufragte, um die Flamme nicht zu löschen. Dann ging er in die Hocke, hob es auf, steckte den Filter wieder zwischen seine Lippen und nahm einen Zug.