*Bonus Kapitel* 4

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Ava und Julia. Schade, dass die zwei in der Serie nie canon werden.

Hab ich die Tatsache ignoriert? Ja. Julia und Ava verdienen ihre sapphic story und eine Runde awkward gay silence <3

*Bonus Kapitel* 4

»Im Endeffekt ist es eigentlich egal, was du sagst oder machst. Die Hauptsache ist, dass du die Vibes fühlst. Und ..- wenn du jemanden magst, dann solltest du keine Angst davor haben, es ihr zu zeigen. Oder ihm.«









Ava bemerkte früh, dass sie Jungs nie auf romantische Art mögen würde.

Als sie dreizehn war, erkannte sie schon, dass sie öfter für fiktive Figuren geschwärmt hat; Vannellope aus Chaos im Netz, Isla aus Barbie und die Prinzessinen-Akademie (ja, Ava schaute auch gern Barbie Filme, als sie noch klein war), Riley aus Alles steht Kopf, Wonder Woman, Max aus Stranger Things, die Liste war nicht gerade kurz.

An Avas alter Schule gab es ein Mädchen, was Ava toll fand. Sie hieß Sam. Sam mochte Fahrräder genau so sehr, wie Ava es tat. Und sie interessierte sich für Gaming und Fußball. Allerdings musste Ava feststellen, dass Sam hetero war. Es hat ein bisschen wehgetan, als Ava sie mit ihrem Freund das erste mal erblickte; Ava konnte den Jungen aus Prinzip nicht leiden. Weil er die Aufmerksamkeit und Liebe von Sam für sich gewonnen hatte. Ava hat Sam nie erzählt, dass sie für sie geschwärmt hatte. Es hätte keinen Sinn gemacht, ihr das zu sagen, wenn ohnehin klar war, dass ihre Chancen bei null lagen.

Dann zog Ava mit ihrer Familie nach Erfurt. Patrick musste viel pendeln, aber er bekam es schulisch in den Griff, während er für einen neuen Film drehte. Ava kam aufs Einstein und war zufrieden. Vielleicht nicht wirklich glücklich, weil sie sich ein bisschen einsam fühlte, aber sie war okay.

Sie wollte es vermeiden, neue Freundschaften zu knüpfen, aus Angst, dass sie nur mit ihr befreundet waren, weil sie eben die kleine Schwester von Patrick war.

Es ist nicht so, als würde Ava ihren Bruder hassen. Sie war bloß genervt davon, dass praktisch jeder ihn anhimmelte und immerzu darüber redeten, wie cool und toll er war. Die zwei haben eigentlich nichts gemeinsam, sie waren bloß blutsverwandt und hatten die gleichen Eltern. Ava hat sich daran gewöhnt, wie diese Welt funktionierte. Ihre Eltern liebten die zwei über alles und daran zweifelte Ava überhaupt nicht, aber manchmal wünschte Ava sich, dass Patrick einfach nichts weiter als ein normaler großer Bruder ist mit einem unaufregendem Leben.

Als Ava Julia kennenlernte, war es nicht geplant, dass sie und Julia sich anfreunden. Ava verurteilte sie ein bisschen zu schnell, und als Julia dann wegen ihrer Schwärmerei für Patrick diesen Fehler machte, war Ava verdammt enttäuscht gewesen. Julia war die erste, der Ava nach langer, wirklich langer Zeit vertraut hatte und wirklich daran geglaubt hat, in Julia eine ehrliche und loyale Freundin zu finden. Und als Julia alles daran setzte, Avas Fahrrad wieder zurückzuholen, begriff Ava, dass Julias Absichten ernst waren. Sie mochte Ava aufrichtig, nicht nur, weil sie Patricks Schwester war. Nein - sie mochte Ava für ihren Humor, für ihre Liebe zu Lakritze, für ihr Talent zu bauen und für ihre Loyalität und Treue. Ava war die treuste Seele, die Julia je kennengelernt hat (neben Colin natürlich).

Und nachdem sich Ava und Julia wieder vertragen haben, wurde ihre Freundschaft noch enger. Sie vertrauten einander zweifellos. Ava vertraute Julia mehr, als sonst jemandem auf dieser Welt. Sie würde Julia durch die Hölle folgen und Julia würde das gleiche für Ava tun.

Sie waren so eng befreundet, dass Ava eines Tages bemerkte, wie hübsch Julia eigentlich war.

Man darf Ava nicht falsch verstehen - sie wusste, dass Julia gut aussah, schließlich war sie nicht blind.

Colin & Noah || Beigebracht zu lieben Where stories live. Discover now