Thomas ist nicht flugfest

11 2 3
                                    

POV: Changbin

Wir flogen jetzt schon eine ganze Weile und ich hatte mich viel mit Sin, der neben mir saß und gerade schlief unterhalten. Wir hatten Spiele gespielt und darüber geredet, dass auch er nun halbwegs Koreanisch konnte.

JTS waren die einzigen, denen ich je davon erzählt hatte, dass ich eigentlich aus Korea kam und somit eigentlich nicht einmal lernen musste. Ich sah wehmütig auf den kleinen silbernen Ring an meinem Finger. Etwa zwei Tage bevor das passiert war, weswegen ich geflohen war hatte Chan mir einen Antrag gemacht. Deswegen hatte es mich dann noch mehr getroffen ihn dieses Mädchen küssen zu sehen.

Es hatte unglaublich weh getan. Die drei Älteren wussten nicht wieso ich aus Korea geflohen war noch dass ich überhaupt geflohen war. Und das war auch gut so. Mein einziger standfester Beweis, dass ich noch immer nicht über Chan hinweg war war dieser Ring. Seit drei Jahren hatte ich ihn nicht einmal abgelegt.

Er war das Letzte, das ich von meinem Alten ich noch hatte. Denn nach der wunderschönen Zeit mit Chan hatte ich mich verändert. Vor langer Zeit hatten wir uns geschworen, dass wir für immer wären.

Dann hatte er mich verraten und mit diesem Mädchen betrogen. Ich wusste nicht einmal, was ich falsch gemacht hatte. Der wichtigste Mensch in meinem Leben hatte mich zutiefst enttäuscht und das hatte seine Spuren hinterlassen. Ich wurde verletzt und hatte mich dadurch so sehr verändert, dass man beinahe sagen könnte, ich wäre ein neuer Mensch geworden.

Ich war nicht mehr wirklich ich.

Das Flugzeug ruckelte und Sin schreckte hoch, während ich aus dem Fenster sah. Viele Wolkenkratzer und den Han River unter uns erkannte. Seoul war schon immer eine wunderschöne Stadt. Je näher das Flugzeug dem Boden kam, desto genauer erkannte man die Häuser besser. Überrascht zog ich die Luft ein, wie ich das Viertel erkannte, in dem ich aufgewachsen war. Dann schlich sich Trauer in meinen Blick. Das Haus, in dem all meine Kindheitserinnerungen lagen gab es nicht mehr.

Dort war nur noch ein Erdhaufen. Mein Kopf spielte alle die Erinnerungen ab, denen ich nie wieder so nah sein konnte.

Ich merkte erst, dass ich zitterte, als mir Sin seine Hand auf dien Schulter legte um mich zu beruhigen.

Alles Okay?", fragte er, sorge lag in seinen Augen. Lächelnd nickte ich. Alles war okay, alles war gut. Ich würde Chan nicht treffen, und die Anderen auch nicht.

Wir erreichten den Boden und man sah schon außerhalb des Flugzeugs die koreanischen Staff Mitglieder warten. Ziemlich sicher sollten sie dafür sorgen, dass wir im JYP-Building ankamen und, dass uns jemand herumführte.

Das Erste, was ich bemerkte, als ich draußen ankam war Thomas, der kreidebleich über Jake's Schulter hing und nicht nur aussah, als müsse er sich übergeben sondern als hätte er sich auch schon übergeben. Thomas war also nicht flugfest. Nur mit Mühe konnte ich ein Lachen verkneifen im Gegensatz zu Jake, der schon die ganze Zeit am Lachen war. Sin sah mich erst verwirrt an, doch als er meiner Blickrichtung folgte bemerkte er es auch und prustete lauthals los.

Es war schon echt ein lustiger Anblick, weswegen ich schnell -bevor Thomas es bemerkte- ein Foto machte und mein Handy wieder wegsteckte. Das käme nachher in die Sign-Familiengruppe. Ja, es gab eine Gruppe auf Kakao Talk in der alle, wirklich alle, die bei Sign gearbeitet hatten drin waren. Wenn Thomas mich jetzt noch nicht killte, dann tat er es spätestens dann.

Aus meinem Augenwinkel sah ich, wie der Staff auf uns zu kam und verbeugte mich kurz, weshalb auch JTS in die Realität zurückkamen und sich kurz verbeugten.

„Schön euch kennen zu lernen. Ich bin Changbin.", meinte ich in fließendem Koreanisch, weshalb ich von allen außer Jake, Thomas und Sin komisch angesehen wurde.

„Ich bin Jeongji. Dein Koreanisch ist echt gut.", er lächelte. Jeongji war vermutlich nicht sonderlich viel Älter als ich und dürfte somit etwa in Sin's alter sein. „Danke, ich habe viel geübt.", murmelte ich mich daran erinnernd, dass ich gerade einen Australier spielen sollte.

„Das sind JTS?", fragte Jeongji auf die drei etwas dumm daneben Stehenden. „Ah, ja"

„Schön euch kennen zu lernen.", meinte nun ein anderer Staff, dessen Namensschild behauptete er hieße Kiyung. Etwas hilflos sahen die Drei nun synchron zu mir. „Er hat gesagt, dass es schön ist euch kennen zu lernen.", übersetzte ich kurzer Hand und die drei erwiderten und stellten sich etwas brüchig vor. Es klang nicht wirklich wie koreanisch eher mit australischer Aussprache.

Und das klang verdammt lustig...

Changes (Deutsch)Where stories live. Discover now