Kapitel 9

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Als die beiden Prjepet mit der kleinen Katze gefunden haben, armen sie erleichtert auf.
"Ich hoffe euch geht es gut" erkundigt sich Ann nach den beiden.
Prjepet nickt.
"Soweit schon, nur Shiva ist glaube ich etwas verschreckt"
Ann streichelt das kleine Bündel Fell.
"Die arme..." pustet sie leicht verzweifelt.
"Wie dem auch sei. Wir haben uns mit diesem Gabriel einigen können... naja so einigermaßen..." unterbricht Dante und legt seine Arme vor seiner Brust.
"Da Ann ihr ganzes Schauspiel Talent gegeben hat, hat er sich darauf einigen lassen die Katze zur Not auszutauschen... Ihm ist lediglich das Halsband dafür wichtig."
Beendet der blonde seinen Satz. Shiva spitz ihre Ohren und grummelt leicht, was Prjepet wahrnimmt und das als was schlechtes deutet.
Er schaut kurz zur Seite und überlegt, bis er wieder seinen Freund anschaut.
"Das überlege ich mir nochmal..."
Antwortet er etwas zögerlich als fest, wobei Dante entrüstet seine Augen weitet.
"Was?!" Brüllt er fast regelrecht erschüttert.
"Du willst mir nicht ernsthaft weiß machen, dass du das Halsband brauchst! Prjepet... es geht doch darum das diese Katze bleibt. Was kümmert dich dieses Halsband?"
Platzt es weiter aus Dante raus.
Prjepet holt tief Luft.
"Es geht nicht nur darum... Ich habe ein sehr ungutes Gefühl Dante. Der Typ ist mir nicht ganz geheuer".
Erklärt er letztlich.
Dante atmet nun tief durch, um nicht wahnsinnig zu werden und massiert sich angestrengt seinen Nasenrücken.
"Ist wohl so ein 'König-ding' was?"
Prjepet nickt.
"Wenn du das so sagen willst, dann ja."
Prjepet legt seinen Kopf etwas schief.
"Sagt mal... erinnert dieser Gabriel euch nicht an wen?"
Mischt sich Ann mit ins Gespräch, mit ein.
Die beiden Männer sehen zur jungen Frau, die angestrengt nach oben blickt.
Die drei überlegen und spekulieren ein bisschen auf dem Heimweg, doch will ihnen auf diesen Mann kein Reim einfallen.
Für heute haben sie ihn zumindestens abgewinkelt und können sich morgen noch in Ruhe einen Kopf über diesen Mann machen.

Als Prjepet endlich nach Hause gekommen ist, geht er direkt mit Shiva auf sein Zimmer. Seid dem sie Gabriel begegnet sind, beschleicht ihn ein ungutes Gefühl was Prjepet nicht los lassen möchte, weshalb er nun antworten bei Shiva suchen will.
Er setzt die Katze auf dem Boden ab, und setzt sich auf sein Bett. Beide starren sich eine kurze Zeit an, bis Prjepet seufzt.
"Also gut. Du hast mir glaube ich einiges zu erklären"
Das kleine weiße Kätzchen nickt. Sie verwandelt sich in ihre menschliche Gestalt zurück, sie atmet schwer ein und aus. Prjepet überkommt wieder eine leichte Flut von Hitze, die ihm zu Kopf steigt, jedoch will er diesen Gedanken, abschütteln.
"Also, ich höre... wer bist du?"
Drängt der König leicht.
Shiva zögert leicht, doch fängt sie an zu sprechen.
"Mein Name ist Shiva, ich bin von einer Insel gekommen um dich zu suchen..."
Prjepet nickt.
"Nun gut, du hast mich gefunden... aber wofür wolltest du mich finden? Und was bist du für eine Art? Ich kenne solche wie dich nicht..."
Bombardiert er Shiva eher unsensibel, als wie er sonst eigentlich ist.
"Ich bin eine Form-Wandlerin... natürlich kannst du nicht von mir wissen! Wie gesagt wir leben auf einer Insel. Und ich habe dich gesucht um dir etwas zu geben... jedoch wurde mir aufgetragen dich zuerst zu beobachten ob du wirklich bereit bist unser Geschenk anzunehmen."
Prjepet versteht eher die Hälfte von dem was sie sagt, nickt jedoch das gesprochene ab.
"Gut... und nun sag mir bitte, was du mit diesem Gabriel zu schaffen hast. Wieso verfolgt er dich? Was hast du so besonderes an dir, dass er dich haben will."
Shiva seufzt erneut und zeigt auf ihre Kette.
"Es geht um den Stein, denn ich bei mir trage... Das ist die Rune des Lebens. Gabriel hat herausgefunden, wofür diese Rune ist... deshalb jagt er mich schon seit einer weile. Aber dieser Schatz ist für dich bestimmt, deshalb darf auch Gabriel diesen Stein nicht in die Finger bekommen! Er könnte damit so viel Unheil anstellen!"
Prjepet atmet schwer aus.
"Immer langsam"
Er bemerkt das Shiva fast panisch wird.
"Bleib ganz ruhig. Gabriel kann dir nichts anhaben... nicht solange ich bei dir bin."
Prjepet lächelt die junge Frau an und ihr Herz macht einen Satz.
"Ist dir denn bewusst, warum Gabriel die Rune unbedingt haben will?"
Fängt Prjepet erneut an, doch Shiva schüttelt den Kopf.
"Mir ist leider nichts bekannt, verzeih".
Ihr gegenüber nickt bestätigend.
" Okay, ist ja auch erstmal nicht wichtig... aber ich wäre dafür das wir Dante und Ann von dir erzählen. Ich weiß nämlich leider nicht wie ich den beiden erklären soll dass Gabriel ein Halsband nicht haben darf".
Der schwarzhaariege kratz sich verlegen am Hinterkopf und lacht leicht verlegen.
Nun seufzt auch Shiva.
"Aber nur die beiden! Unser Volk sollte geheim bleiben! Wenn mein Vater erfährt das außer dir, mehr von uns wissen... dann, dann werde ich bestimmt verbannt oder noch schlimmeres..."

Shiva wirkt verzweifelt, doch Prjepet legt seine große Hand auf ihr weißes Haar und lächelt.
Sie schaut zu ihrem Held auf und auf ihren wangen zeichnet sich ein Hauch an röte auf.
"Wie gesagt, solange ich bei dir bin, wird dir niemand leid zufügen können".
Auch auf Prjepets Wangen,  zeichnet sich ein leichter rosa Ton.
Shiva schaut verlegen zur Seite. In ihr füllt sich das Gefühl von Geborgenheit, jedoch ist sie sich unsicher wegen den Freunden des Königs. Zwar hat sie sich bei ihnen durch aus sicher gefühlt, doch die beiden kennen sie nur als Katze und nicht als Mensch.
Prjepet merkt die Sorgen von Shiva, die sie sich nicht anmerken lassen möchte.
"Mach dir keine Sorgen wegen Dante und Ann... Die beiden sind seit Jahren meine Gefährten. Sie werden dich auch in deine menschlichen Gestalt willkommen heißen und dir helfen".
In der jungen Frau, breitet sich das Gefühl von Hoffnung auf. Sie lächelt und nickt, als sie ihren Blick wieder auf Prjepets richtet.
Ihm fällt eine Locke ins Gesicht, als er breiter lächelt, als er merkt das es ihr bei seinen Worten etwas besser geht.
"Magst du mir denn etwas über dich und dein Volk erzählen? Um ehrlich zu sein bin ich etwas neugierig geworden".
Shiva überlegt kurz, jedoch kommt sie schnell zu dem Entschluss, dass sie ihm vertrauen kann, so wie es man sich auch eben erzählt.
Shiva beginnt zu erzählen.
"Also... unsere Insel. Sie ist klein... und auch sie ist von dem Wald umgeben. Wir leben als keiner Stamm recht mittig... naja was soll ich erzählen?"
Prjepet muss schmunzeln.
"Wieso ist euer Volk von unserem getrennt? Das muss doch einen Grund haben..." erwidert der König wissbegierig.
"Nun. Das hatte etwas mit der Göttin zu tun. Wir sind vor den Gejagten, die erste Abstammung der Göttin Enja. Sie gab uns die Rune um auf sie aufzupassen, bis du kommst".
Prjepet legt seinen Kopf schief.
"Unsere Göttin hatte einen Namen?"
Shiva ist fassungslos über Prjepets Frage.
"Wie bitte?! Du bist König und weißt nicht mal den Namen der Göttin, die ihn anbietet?!"
Er zuckt mit den Schultern.
"Wir hatten einige Namen... aber wir wussten nicht das sie Enja hieß".
Kurz sitzt Shiva entrüstet vor ihm, doch fängt sich schnell wieder.
"Auf jedenfall, denke ich das unsere Völker getrennt sind, weil es sicherer ist".
Prjepet lehnt sich an der Wand an und schaut hoch zur Schräge die über ihm ist.
"Gut möglich... vielleicht wäre euch schlimmes passiert, wenn man euch vorher entdeckt hätte".
"Ich habe genug Geschichten von eurem leid gehört... Ich mag es mir nicht vorstellen, was ihr all die Jahrhunderte durchleben musstet".
Prjepet richtet sich wieder auf und schaut mit seinen grünen Augen, in Shivas blauen.
"Das ist vorbei und solange ich lebe, gebe ich alles das so was niemals wieder geschieht".
Shiva sieht den funken in seinen Augen, der ausstrahlt das es ihm mit dem Frieden wichtig ist, auch wenn er grade im Monet sehr angespannt zu sein scheint.
"Tut mir leid Shiva... diese Zeit, vor fünf Jahren haben seine spuren hinterlassen"
Prjepet stützt seine Arme auf seinen knien und massiert seinen Hinterkopf angestrengt.
Die Frau dir grade mal ein paar Jahre jünger ist, als er kommt langsam auf ihn zu. Sie handelt eher intuitiv, als das sie wirklich nachdenkt. Also beschließt sie, als sie nah genug ist, Prjepet in die Arme zu nehmen.
Er ist kurz wie gelähmt von ihrem Handeln, jedoch lässt er es zu und legt seinen Kopf an ihrer Halsbeuge. Sie streichelt über sein schwarzes Haar, um ihn etwas zu beruhigen, was funktioniert.
Eine Weile verharren die beiden so, bis sie Schritte hören. Shiva erschrickt und verwandelt sich augenblicklich in eine Katze zurück, als die Tür von Sina aufgerissen wird. Diese schaut ihren Bruder verwirrt an, weil er ausschaut als wäre er grade erst aufgestanden.
"Schlafmütze!" Merkt sie an.
"Das Essen ist fertig. Komm!".
Sie macht auf dem Absatz kehrt und meckert vor sich hin, was sie für einen Bruder hat. Es fällt dabei ein Satz, dass er wohl als König nichts besseres zu tun hat als zu schlafen.
Prjepet schaut auf Shiva, die keine anstellt macht sich wie ein Mensch zu benehmen. Stattdessen springt sie auf sein Bett, macht es sich gemütlich um direkt zu schlafen. Halt das was Katzen so tun.
Prjepet schleppt sich zum Essen und versucht das geschehene zu verarbeiten.

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Hunter Jäger der Lichter Das Geheimnis des WaldesWhere stories live. Discover now