Prolog

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Ein knistern des Laubes, der unter den rennenden Füßen anfängt zu knistern, kleine Stöcker zerbrechen unter ihren Füßen.
Sie weiß nicht wie lange sie schon rennt, ein Wettrennen ob ihr Verfolger sie nun fängt oder nicht.
Sie hat keine Zeit sich umzusehen, jedoch hört sie seine Schritte deutlich hinter sich. Dabei wollte sie doch nur ihr Volk stolz machen, um ihrem König des Waldes und des Friedens, das Geschenk zu bringen, welches ihr Volk sorgsam all die Jahre aufbewahrt und beschützt hat.
Dafür haben sie doch all die Jahre gelebt und nun soll ihr dieses wichtige Präsent entnommen werden?
Es ist doch der Schlüssel von so vielen Geheimnissen, die der Wald noch zu bieten hat, die der König doch noch gar nicht weiß! Und nun findet sich das kleine Geschöpf in einer Jahre wieder.
Ob so sich die Gejagten gefühlt haben? Als sie ausgerottet werden sollten?
Klar ist, das es kein schönes Gefühl ist.

Ihr verdrecktes weißes Fell, peitscht gegen tief liegende Äste. Ihr Geschenk, was sie um ihren Hals trägt, wibbt mit ihren bedachten schnellen Schritten, hin und her.
Sie sucht doch schon so lange nach ihm.
Ihre Pfoten Schmerzen, sie hat das Gefühl das sie wund und blutig sind, doch anhalten ist für sie keine Option.
Sie hört wie ihr Verfolger nach ihr schreit: "Ich kriege dich!" Oder "Du kannst nicht die ganze zeit weiter vor mir weg rennen!".
"Ich werde dich finden" immer wieder "Ich werde dich finden und kriegen!".
Das arme Geschöpf, welches kaum noch Luft in ihren so kleinen Lungen hat, will nicht aufgeben.

Sie legt ihre Ohren nach hinten, um weiter nach ihrem Verfolger in Menschen Gestalt zu horchen.
Sie scheint auf zu holen.
Seine Schritte werden immer dumpfer, weshalb sie wie ein aufgestochenes Kaninchen im Zick zack rennt, um im späteren Moment mit letzter Kraft, auf die riesen Bäume zu klettern.

Als sie weiter von Ast zu Ast springt, bemerkt sie das sie ihn endlich abgehängt hat.
Sie springt etwas höher in die Baumkronen, damit sie geschützt von den blicken sein kann.
Ein leichter Wind Hauch umgibt sie, ihre Pfoten werden zu Händen, die sie mit Kummer betrachtet. Sie zieht ihren Seiden ähnlichen Umhang tief ins Gesicht und kauert sich ein.

Niemals hätte die junge Frau gedacht, das es so schwierig werden würde, einem König ein Geschenk zu machen.
Sie versucht nicht zu verzweifeln und will sich für heute ausruhen, bis sie am morgen die Reise in seiner Heimat antritt.

Sie schaut hoch in die Sterne. Ihr  Körper entspannt sich, als der Wald sein all Abendliches Lichter Spiel beginnt und Glühwürmchen um sie herum schweben. Ihr fällt auf das einige Seelen Lichter ebenfalls anfangen, mit den Glühwürmchen zu tanzen.
Am liebsten würde sie es ihnen gleich tun, tanzend in der Luft schweben, muss ein gutes gefühl sein.
Ein Gefühl von Unbeschwertheit und Freiheit.
Sie schließt ihre Augen und atmet tief durch, die Luft ist für diesen Frühling so wunderschön klar und rein.
Sie bemerkt nicht wie sie einschläft, jedoch soll dieser Schlaf tief und Traumlos sein.

Ihr Verfolger flucht derweil einige hundert Meter von ihr entfernt, weil er ihre Spur verloren hat.
"Dieses scheiß Mistvieh! Das wird sie bereuen! Wenn ich die in die Finger bekomme, drehe ich ihr den Hals um!"
Weiter über seine Niederlage fluchend, tritt der Mann seinen Weg, zu seinem Lager an.
Für heute ist es ihm genug, seine Füße schmerzen und er ist enttäuscht, was ihn wohl noch mit in den schlaf verfolgen.

Jedoch ist er sich sicher, das er die Verfolgung nach ihr weiter führen wird. Das was sie um ihren Hals trägt, ist der Schlüssel für ihn, der ihn letztendlich zum Ziel bringen wird, das zu bekommen, was er haben will.

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Hunter Jäger der Lichter Das Geheimnis des WaldesWhere stories live. Discover now