Das verlassene Haus

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Hallöchen!

Ich konnte die ruhigen Tage nach Weihnachten ein wenig fürs Schreiben nutzen, und deshalb ist nun ein neues Kapitel entstanden! Es ist aus Julias Sicht geschrieben.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr! <3
















„Danke für deine Hilfe", sagte ich matt, als der Osterhase durch die Vordertür das Haus verließ.

Er drehte sich noch einmal zu mir um und lächelte mich aufmunternd an. „Klaro. Bist du sicher, dass du zurechtkommst?"

„Ja, kein Problem." Das war gelogen. Seit der Kampf vorbei war, fühlte sich jede Aufgabe wie eine Herausforderung an. Manchmal wusste ich nicht, ob ich es schaffte, morgens das Bett zu verlassen. Aber das waren Gedanken, die ich in meinem Inneren einschloss. Ich war die optimistische, energiegeladene Julia – und das wollte ich noch immer sein.

„Julien soll sich bei mir melden, wenn irgendetwas ist, okay? Sag ihm das bitte." Der Osterhase wirkte beunruhigt. In letzter Zeit hatte er sich sehr oft nach Ju erkundigt. Irgendwie schien er sich für ihn verpflichtet zu fühlen. Als ich ihn angerufen hatte, war der Wächter sofort zur Stelle gewesen, um Ju aus dem Club zu holen. Zum Glück. Ich hatte nicht die Kraft gehabt, da noch mal wieder rein zu gehen.

Ich schaffte ein schwaches Lächeln, als ich den aufrichtigen Ausdruck auf dem Gesicht des Hasen sah. „Das ist nett von dir."

„So bin ich." Der Hase zwinkerte mir verschmitzt zu, bevor er wieder ernst wurde und einen vorsichtigen Schritt auf mich zu machte. „Du... du bist nicht allein damit, Julia, okay? Mir fehlt Zach auch."

Ich musste schlucken. Mit zitternder Hand krallte ich mich an der Türklinke fest, während ich mich darum bemühte, die Tränen zurück zu halten, die mir in letzter Zeit viel zu oft über die Wangen stürzten.

Ich konnte nur nicken. Wenn ich etwas gesagt hätte, hätte ich nur wieder zu weinen angefangen.

Ich räusperte mich und senkte den Blick runter auf den Boden.

„Was hast du jetzt vor?", wechselte ich rasch das Thema, um meine Gefühle daran zu hindern, mich erneut zu überwältigen.

„Weiter nach Manu suchen, schätze ich", seufzte der Osterhase, während ich immer noch angestrengt die Rillen zwischen den Pflastersteinen der Auffahrt betrachtete. „Santa hat alle Hände voll zu tun mit dem Wiederaufbau der Weihnachtswerkstatt und Sandmann... keine Ahnung, was Sandmann treibt. Er verschanzt sich in seinem Haus und macht... irgendwas. Aber einer muss ja weiter nach Moon suchen, also..."

„Hoffentlich findest du ihn bald", sagte ich leise und wagte es wieder, den Kopf zu heben. „Viel Glück."

„Danke", antwortete der Osterhase. „Dir auch viel Glück mit Julien." Seine Augen huschten für einen Moment besorgt an der Fassade des Hauses hoch, bevor er mir ein Lächeln zu warf und dann mit einem gewaltigen, magischen Sprung davon hüpfte.

Für einen Moment stand ich noch bewegungslos an der Tür und ließ mir die kühle Brise der Morgenluft um die Nase wehen, bevor ich zurück trat und die Tür mit Nachdruck schloss.

Viel Glück mit Julien...

Augenschließend lehnte ich mich mit der Stirn an die Tür und verharrte so.

„Seine Sorge ist berechtigt."

Eine Gänsehaut kribbelte mir im Nacken und bewegte sich meinen Rücken herunter. Mein Kiefer verkrampfte sich automatisch.

„Schließlich benimmt Julien sich schon seit einiger Zeit nicht sonderlich vorbildlich.", sagte der ungebetene Gast. Oskar. Der Maskenboss. Mein leiblicher Vater. Der verfluchte Teufel in meinem Kopf.

Nur der Mann im Mond schaut zu / JCU (Julien Bam)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant