12. Kapitel

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Ich sah sie überrascht an.
Ich sang für niemanden. Ich sang nur für mich. Aber ich wurde auch nie gefragt, ob ich für jemanden singen würde. Es war das erste Mal.
Sereia sah mich bittend an. Wie sollte ich da nein sagen?

<<Okay>> hörte ich mich sagen.
Sereia ließ sich wieder zurück auf den Rücken fallen und schloss die Augen. Ich setzte mich auf, dann schloss auch ich die Augen. Ich atmete tief durch und ließ einen Moment die Stille, die hier herrschte auf mich wirken. Dann öffnete ich die Augen und begann zu singen. Erst zögerlich, dann kraftvoller.

<<I don't live in California
I'll inform you that's not where I reside
I'm just a tenant
Payin' rent inside this body and I
Got two windows and those windows
Well, I call them my eyes
I'm just goin' where the wind blows
I don't get to decide

Sometimes I think too much
Yeah, I get so caught up
I'm always stuck in my head
I wish I could escape
I tried to yesterday
Took all the sheets of my bed>>

Während ich sang blickte ich auf den See und sah zu wie er sich sanft bewegte. Der Mond wurde verzerrt und die Sterne wirkten wie kleine glitzernde Punkte auf dem Wasser.
Als das Lied zu Ende ging, sah ich zu Sereia.

Sie hatte die Augen noch geschlossen, doch ich sah, wie sich kleine Tränen aus ihrem Augenwinkel lösten und nun über ihre Wangen kullerten. Als sie sich bewegte, sah ich schnell wieder auf den See. Aus dem Augenwinkeln bemerkte ich, wie sie sich aufsetzte und die Tränen wegwischte.
<<Danke>>, flüsterte sie.
<<Bist du okay?>> Ich sah zu ihr.
<<Nein.>> Sereia lächelte traurig, während ihr Blick in die Ferne glitt.
<<Willst du darüber reden?>>
<<Nein.>>

                                   𝄞

Es war MusikWhere stories live. Discover now