10. Kapitel

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<<Wow>> staunte Sereia. Ihr Mund stand offen und sie dreht sich im Kreis.
<<Das ist wunderschön.>>
Wir standen auf einer kleiner Lichtung und vor uns lag ein kleiner See. Es war inzwischen dunkel geworden und der Mond schien auf den See und spiegelte sich im Wasser.

Sereia blickte nach oben.
<<Elian, sieh mal!>> Sie zeigte nach oben. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und ich tat es ihr gleich. Die Sterne funkelten am Himmel. Manche heller als andere, aber zusammen ergaben sie einen Nachthimmel, den man nur bestaunen konnte. Der Mond war von kleinen Wolken umgeben, die an ihm vorbei zogen. Ich blickte wieder zu Sereia. Sie ließ sich auf den Boden fallen und legte sich auf den Rücken, die Beine angewinkelt. Ihre Haare hatten sich wie ein Fächer um ihren Kopf gelegt.

<<Sterne sind so faszinierend. Jeder erzählt seine eigene Geschichte. Ich würde am liebsten jede einzelne hören.>>
Ich blinzelte und ließ mich neben sie auf den Boden sinken.

<<Denkst du, sie fühlen sich einsam?>> fragte Sereia mich. Sie stützte sich auf ihren Arm und sah mich fragend an.
<<Wieso denkst du, sie fühlen sich einsam?>>
Sie dachte eine Weile nach. Ich wartete auf ihre Antwort.
<<Hm... Es ist doch theoretisch genauso wie bei Menschen. Man kann in einer Menschenmasse stehen und sich trotzdem einsam fühlen. Alles zieht an einem vorbei und man ist alleine mit seinen Gedanken, hat niemanden, mit dem man reden kann. Es gibt so viele Sterne, aber vielleicht fühlen sie sich trotzdem alle einsam.>>
Als ich antwortete, sah ich sie wieder an.
<<Vielleicht fühlen sie sich für eine Weile einsam. Aber es kommen neue Sterne und alte gehen. Manche bleiben für eine lange Zeit und verlassen dich dann. Andere gehen nach kurzer Zeit  und lassen dich alleine zurück. Aber irgendwannn kommt einer, der bleiben wird. So lange, bis du selbst verschwindest und er verschwindet mit dir. Es kommt einer, der mit dir strahlen wird. Der für dich strahlen wird, wenn du selbst es nicht kann.>>
Sereia blieb still.
<<Das klingt schön.>> flüsterte sie irgendwann.

<<Fühlst du dich einsam?>>
<<Manchmal>>, antwortete sie. <<Und du?>>
<<Manchmal>>, antwortete ich.
<<Und jetzt gerade?>>
<<Jetzt gerade nicht. Und du?>>, fragte ich.
Sie antwortete nicht.
                                        𝄞

Es war MusikDonde viven las historias. Descúbrelo ahora