𝟐𝟓.𝟏𝟐.𝟐𝟎𝟐𝟑 ⧽ 𝐒𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐂𝐨𝐟𝐟𝐞𝐞

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Er fühlte sich, als hätte er nicht das recht dazu.

Hatte er vermutlich auch nicht.

Und trotzdem, trotzdem kullerten die Tränen langsam über seine Wangen.

Und er gab sich nicht mal Mühe sie auf zu halten, geschweigedenn nach einem vernünftigen Grund suchen.

Wozu auch?

Was hätte er denn davon?

Genau. Davon hatte er verdammt nochmal nichts.

Es war also Sinnlos, so wie vieles in seinem Leben. In seinem Leben, dass ihm einfach so aufgezwungen wurde, ohne zu fragen, ohne den jungen Helden überhaupt die Möglichkeit zu geben, auch nur einen winzigen Teil seines Lebens selbst zu bestimmen. Er lebte nur für andere und ... um für sich selbst zu leben ... tja, dafür war in seinem Alltag einfach kein Platz.

Eigentlich hatte er weder für diesen Cappuccino, noch für dieses Buch Platz und Zeit in seinem Leben.

Aber Die Zeit nahm er sich.

Nicht den Platz.

Denn Zeit war bedingt.

Und so saß der Blonde Held mit den roten Schwingen an seinem Fensterplatz und beobachtete den Regen. So, wie jeder normale Mensch. Er liebte diese kurze Normalität in seinem Alltag und würde sie gegen nichts auf der Welt eintauschen, denn sie war das, was seinem grauen Leben die Farbe gab.

Zwar nur teilweise, aber immerhin. Das war doch was.

Mit einem leisen Seufzen, wandt Keigo sich wieder seinem Buch zu, riss den Blick von der Nassen Scheibe los und ließ sich in das Geschen des Fesselnden Romans ziehen. Es war wie ein Bann, ein Bann, der ihn aus der Realität entfliehen ließ, wenn nur kurz.

Ablenkung.

Der Held genoss es.

Ignorierte diese Grundlosen Tränen.

So wie immer.

Darauf wartend, dass sie endlich trocknen würden. Sie sollten einfach so plötzlich verschwinden wir sie gekommen waren ... und das taten sie zum Glück, auch, wenn Keigo wusste, dass es Zuhause weiter gehen würde ... und das tausend mal schlimmer.

Lieber war er erstmal im hier und jetzt.

Gerade als Staubfinger sich mit Basta und Capricorn in der großen Kirche unterhielt, und versuchte Zauberzunge und dessen Tocher Meggie aus dem Geschehen zu ziehen ... krachte etwas vor Keigo auf den Tisch, was ihn zusammenzucken ließ und er beinahe die Tasse vom Tisch gefegt hätte.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen, klappte er das Buch -mit einem Finger dazwischen- zu, nur um den Übeltäter genau ins Gesicht blicken zu können, der ihm gerade beinahe einen Herzinfarkt bereitet hatte.

Blasse Haut. Türkise Augen. Rabenschwarze Haare. Dunkle Narben, sich vollkommen über sein Gesicht ziehend ... das war wirklich nichts, was Keigo erwartet hatte. Für den Augenblick dachte er, dass eines dieser Wesen aus dem Buch gelesen hatte, so wie es in der gesamten Geschichte der Fall war ... aber irgendwie sagte ihm etwas, dass dies definitiv NICHT der Fall war. Nämlich, als durch Realisierung kam.

"Hier. N' Cupcake."

Ob es die raue Stimme war, die eher einem Kaputten Waschbrett glich, oder der leichte Duft von Männer Parfüm und Nikotin war vollkommen egal, denn Keigo hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit diesem Schurken, der auf allen sämtlichen Fahndunksplakaten oder in den Medien zu finden war.

War in seinem Cappuccino zu viel Zucker oder stand er mit seinem Kopf wirklich noch zwischen den Wörtern?

Keigo ... oder besser gesagt Hawks, hatte in seinem Heldendasein schon viel mitgemacht ( und mitmachen müssen ), aber dass ihm der Blue Flame Killer Dabi einfach einen Cupcake vor die Nase stellen würde, und dann auch noch mit Pinker Schürze und in seinem Stammkaffee ... das übertraf so einiges.

𝑨𝒅𝒗𝒆𝒏𝒕𝒔𝒌𝒂𝒍𝒆𝒏𝒅𝒆𝒓 𝟐𝟎𝟐𝟑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt