Kapitel 29 - Die Geheime Location

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,,Sehr geehrte Gäste, ich hoffe, sie hatten eine angenehme Fahrt. Bitte nehmen Sie Ihre Sachen und verlassen Sie unverzüglich den Bus. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend, auf Wiedersehen. Euer Busfahrer", ertönt es durch die Boxen im Bus. Ich kann es kaum glauben, wir sind da und vor allem auch wo wir sind. Wir sind alle noch immer ganz baff, das kann nicht real sein. Vor allem, warum hier? Was soll hier sein?

Keiner wartet lange, alle schnappen sich ihre Sachen. Ich kann die Aufregung regelrecht bei allen spüren. Ich bin genauso aufgeregt und gespannt wie die anderen. Nach einander gehen wir zur Bustür, welche sich automatisch öffnet. Einer nach dem anderen, treten wir über die Türschwelle und gehen die Stufen hinunter nach draußen. Nachdem ich auch endlich draußen bin, bin ich einfach nur über das alles verblüfft. Es schneit auf einmal. Schlagartig kommt uns eine eisige Kälte entgegen, dabei höre ich immer wieder den Schnee unter meinen Schuhen knirschen. Der Anblick der Freiheitsstatue, von Schneeflocken beleuchtet, raubt uns allen für einen Moment den Atem, wir blicken erstaunt an der Statue hoch. Wir zögern nicht lange und beginnen gemeinsam das winterliche Gelände zu durchqueren und reihen uns dann in die gedämpfte Aufregung der Warteschlange ein, welche wir schnell auf einem roten Teppich erblicken.

Je länger wir stehen, desto mehr spüre ich, wie die Kälte durch unsere Kleidung kriecht. Das gedämpfte Gemurmel der Wartenden füllt die Luft, durchsetzt von einem gelegentlichen Lachen. Die Lichter der umliegenden Stadt glitzern im Kontrast zur Dunkelheit des Himmels.

Als wir uns langsam vorwärtsbewegen, schmiege ich mich näher an Liam, um die Kälte mit ihm zu teilen und vielleicht etwas warm zu werden. Er sieht mich lächelnd an und legt seinen Arm um mich. Liam ist wirklich ein wundervoller Engel, es ist kein Wunder, dass ich ihn liebe, er ist einfach der warmherzigste Mensch, den ich kenne.

Der Schnee verleiht beim Warten, der Szenerie eine beinahe märchenhafte Atmosphäre. In der Schlange zu stehen, umgeben von Menschen verschiedenster Herkunft, vermittelt mir auch etwas, das Gefühl, dass wir uns alle ähnlicher sind, als man meinen mag, und wir alle nur einen schönen Abend voller Freude genießen wollen, um endlich mal von diesem Jahr abzuschalten. Schließlich ist Weihnachten das Fest der Liebe und des Zusammenhalts, daher sollten wir das definitiv genießen.

Beim Voranschreiten ragt die Freiheitsstatue immer majestätischer vor uns herauf, und die Vorstellung, gleich ihr Inneres zu erkunden, lässt mein Herz schneller schlagen. In diesem Moment, zwischen Schneeflocken und wartenden Menschen, spüre ich die Magie dieses besonderen Abends auf der Insel der Freiheitsstatue. Vor allem die Magie, die Liam, Mary und all meine neu gewonnene Freude ausstrahlen.

Nach ewiger Warterei betreten wir nun auch endlich das Innere der Freiheitsstatue. Drinnen angekommen offenbart sich auch schon vor uns ein festlich geschmückter Raum, der von warmen Lichtern und weihnachtlichen Dekorationen durchflutet ist. Sicherheitspersonal, mit roten Schleifen geschmückt, erinnert an freundliche Weihnachtsfiguren, während sie professionell ihre Aufgaben erfüllen.

An der Sicherheitskontrolle angekommen fühlen wir uns wie an einem Flughafen, doch die festliche Atmosphäre mildert den üblichen Stress.

Nach der Kontrolle betreten wir alle einen Fahrstuhl, der anfängt, uns zwölf Stockwerke in die Tiefe zu fahren, begleitet von festlichen Klängen in der Atmosphäre, welche wir fröhlich mit summen. Die Tür öffnet sich vor uns und wir werden von einer weiteren Sicherheitskontrolle erwartet.

Die Vorfreude auf das, was uns erwartet, ist die letzten zwölf Etagen immer weiter angestiegen, je näher wir dem Ziel kamen. Die Mitarbeiter an den Kontrollpunkten strahlen Gelassenheit aus, als wären sie Teil dieses geheimnisvollen Weihnachtsrituals. Nachdem wir alle ein zweites Mal durchgecheckt wurden, erhalten wir alle von dem Personal halbe Masken, die bereits vorbereitet und auf uns abgestimmt wurden. Jeder setzt sich eine auf, was ein wirklich lustiges Gesamtbild ergibt.

Gegen den Strom - Nathans Kampf für Akzeptanz (2)  [Band 1]Where stories live. Discover now