Seelenfragmente {Tom M. Riddle}

Seelenfragmente (Advt.)

Tom Marvolo Riddle wusste vieles.
Seine Synapsen im Gehirn suchten immerzu nach der nächsten mächtigen Quelle, welche er sich einverleiben konnte. Er war machthungrig und das demonstrierte er liebend gerne am lebenden minderwertigen Wesen.
Einfach gesagt: Muggel.

Nur war er auf eine Sache nicht im entferntesten vorbereitet, seine Synapsen im Gehirn verstanden den Prozess nicht.
Es war ungewohnt dieses beklemmende Gefühl zu haben. Und gerade schlich es sich wieder in seine Brust. Das frostige, irritierende Gefühl zog sich hoch, über seinen Brustkorb herauf, seinen Hals entlang, hoch zu seinen Wangen.

Ein Hufflepuff Schal passte nicht in das düstere Anwesen der Gaunts. Die gelbe, fröhliche Farbe wirkte völlig falsch am Ort. Alles war kalt und leblos, aber dieser Farbklecks geisterte nun schon seit einiger Zeit an ihm herum.

Lyanna's zierliche Hand streifte das Bücherregal, ehe sie das Tagebuch griff, welches zwischen den ganzen dicken, ledrigen Büchern, etwas fehl am Platz wirkte.

Tom's Augenbrauen kräuselten sich nach oben.
Er hatte nie richtig verstanden was er an der Hufflepuff mochte. Und ehe er sich versah hatte er mit ihr eine Beziehung angefangen?
Wann? Wo? Wie?

Er war der Meinung gewesen unter dem Einfluss von Amortentia zu sein.
Vergebens.

Lyanna hatte ihm das Gegenteil bewiesen.
Die Hufflepuff hatte in allen Facetten das Gegenteil bewiesen, jeden Tag in der verdammten Schule.

So wurde aus Lyanna, der loyalen Hufflepuff sehr schnell die Schülern im falschen Hause.

„Was machst du da?" Tom's Stimme wanderte beinahe schon sanft über seine Lippen.
Lyanna hielt das Tagebuch in ihren Händen und sah auf. „Ich wollte dich nicht stören. Ich habe nur was zum lesen gesucht." Sie lächelte lieb.
Ihre braunen, warmen Augen musterten die, grauen, kalten Augen.
Sie waren so kalt wie der Schnee draußen auf den Boden rieselte. Frost hatte sich an den großen Fenster gebildet, seit einigen Tagen war die Temperatur extrem kühler geworden.
Der Winter stand nun offiziell in den Gärten der Hexen und Zauberer.

Tom war und ist schon immer attraktiv gewesen, Hals über Kopf hatte sie sich in ihn verknallt gehabt. Aber sie hatte nicht angenommen so lange an seiner Seite zu sein.
Lyanna musterte die dunklen, leicht lockigen Haare. Trotz das er an seinem Schreibtisch saß, wirkte er groß und stämmig. Sie konnte seine Muskeln unter dem Hemd sehen. Zu gut kannte sie diesen Körper auswendig.
„Du hast mich nicht gestört.", ertönte Tom's Stimme und erreichte Ihr Unterbewusstsein. „Du störst nie."
Er rückte seinen Stuhl zurück und stand auf. Leise schritt er auf Lyanna zu, welche das Tagebuch noch immer in der Hand hielt. „Weißt du was das ist?"
Er war vor ihr stehen geblieben und blickte mit sanften Augen sie an. Sanft aber kalt. Und Lyanna sah deutlich den Wahnsinn in der Iris glänzen.
„Eines deiner Horcruxe.", sagte Lyanna langsam. Tom's Finger streiften ihre, als er ihr das Notizbuch abnahm.
Er schlug es auf und blätterte leicht hindurch, die Seiten waren leer. Lyannas Blick richtete sich auf den Ring den Tom an seinem Ringfinger trug.
Und das auch. Und die Halskette auch., dachte sie im stillen und überlegte ob sie eine unsichtbare Grenze gerade überschritten hatte.

Lyanna wusste das sie von seinen Anhänger und einigen idiotischen Freunden noch immer nicht akzeptiert wurde. Nur seine engsten vertrauen, behandelten den gelben Farbklecks respektvoll. Denn die wenigen kannten, wie auch Tom ihre Brutalität.

„Tom...", setzte sie zögernd an. Sie sah zu ihm auf. Aber der gut aussehende Mann lächelte nur, beugte sich zu ihr herab und küsste sie sanft.
Das Tagebuch flatterte zu Boden. Lyanna drückte ihre Hände in das helle Hemd und zog ihn zu sich herab. Sie wollte ihn näher haben.
„Du bist zu groß...", murmelte zwischen einem Atemzug auf.
„Du zu klein." Die Hitze der Körper hatte den Raum erfüllt.
„Du solltest wieder an die Arbeit.", sagte Lyanna räuspernd und wollte ihre Finger lösen. Aber sie hielt ihn noch immer ziehend an sich gedrückt.
„Das kann warten.", murmelte Tom.