Kapitel 25

194 5 0
                                    

Nathan

Ich starrte an die Wand, wo eben noch Abigail stand. Nie hatte mich jemand so sehr mit Worten verletzt. Nie wurde ich so angesehen, voller Ekel und Hass. Doch ich glaubte ihr nicht, ich konnte ihr nicht glauben, ich wollte nicht. Was bliebe mir wirklich noch, wenn ich sie nicht hatte? Wen hatte ich dann.

Meine Brust fühlte sich so leer an. Als Abigail aus dieser Tür herausgetreten war, hatte sie mein Herz mitgenommen. Doch zuvor wurde noch darauf getreten, gespuckt und es ging in Flammen auf. Noch nie hatte ich mich so verletzlich gefühlt. Ich saß voller Schock auf dem Boden. Ich hasse es, doch ich weinte. Meine Wangen zierte ein dunkler Film von nassen Tränen. Die Art wie sie in meine Poren einzogen machte mich rasend.

Die ganze Situation machte mich rasend. Wie konnte sie nur gehen? Wie konnte sie mich nur alleine lassen?
Ich sprang auf, sprintete durch den Raum. Meine Faust landete gegen alles, was in meiner Nähe stand. Ich schrie mein inneres heraus und auch mein Wolf kauerte sich tief in meiner Seele zusammen.
Ich hörte immer noch die Schreie von meinem Rudel, wie sie kämpften. Durch Michaels Augen sah ich, wie Abigail aufs Schlachtfeld trat. Ich schrie, schrie durch unser Band, dass sie zu mir zurück kommen soll.

Ich schrie alle meine Rudelanhänger an, dass Sie sie aufhalten sollen. Ich konnte, ich durfte sie nicht verlieren. Sie war viel zu wertvoll für mich.
Ich riss die Tür aus den Angeln, rannte über die Blumenwiesen, durch das halbe Dorf. Ich verfluchte den Tag, als ich dieses Haus so weit von allem weg gebaut hatte. Ich verfluchte mich, dass ich sie hatte gehen lassen.
Immer wieder schrie ich verzweifelt ihren Namen. Der Name, der auf meiner Seele eingebrannt lag.

Meine Lunge brannte, mein Körper wollte aufgeben, doch mein Geist hielt mich aufrecht und rannte mit meiner Höchstgeschwindigkeit zu meinem Herz. Ich durfte es nicht noch einmal verlieren. Ich durfte sie nicht verlieren.
Mein Wolf war so kurz davor, an die Oberfläche zu treten. Doch ich konnte nicht. Ich, mein Mensch musste da sein, wenn ich mit Abigail sprach. Etwas animalischem würde sie nie zuhören.

Als wir bei uns zuhause gestritten hatten, war mein Wolf schon weit genug an der Oberfläche gewesen. Ich hatte ihr wehgetan.
Bei den Gedanken daran, dass ich es schon als unser zuhause bezeichnet hatte, zog sich alles in mir zusammen.

Endlich am Grenzgebiet angekommen sah ich sie. Sie, so wunderschön und unbefleckt inmitten von dem größten Graul der Menschen. Sie lief ganz still und so leicht wie eine Fee durch die Wiesen. Dieses Bild, sie inmitten von Leichen und Kämpfenden Leuten.

Wieder schrie ich ihren Namen, so tief aus meiner Seele, dass sie auch drohte ihr hinterherzulaufen, wie mein dummes Herz.
„Abigail. Bitte" Blut spritzte auf ihre Kleidung, welches von einem anderen kam.
Doch sie in Verbindung mit Blut zu sehen brachte mich aus der Fassung. Ich raste wieder auf sie zu, warf mich auf sie und hielt ihren Körper unter meinen Gefangen.

The Evil - Stay with me little MateNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ