Kapitel 17 - Stadttour

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Es fühlt sich an, als würde diese Umarmung ewig andauern, sie ist einfach nur schön, am liebsten würde ich ihn niemals wieder loslassen.

,,Ey Nathan", höre ich plötzlich jemanden rufen. Ich schrecke auf und entferne mich aus der Umarmung. Ich sehe einige Jungs wie sieh einen Weg etwas weiter entfernt entlang laufen.

,,Hat die Schwuchtel endlich eine andere gefunden", ruft er erneut und hält seine Hände vor dem Mund, als wäre es ein Megafon, kurz darauf gehen sie laut lachend weiter, während ich mein Gesicht vor Scham glühen spüre. Warum jetzt? Wieso genau jetzt wo Liam bei mir ist? Am liebsten würde ich mich nur noch in die kleinste Ecke der Welt verkriechen und nie wieder auftauchen. Fuck Man, scheiße, ich will gerade nur noch fliehen.

,,Was für Vollidioten", sagt er etwas genervt.

Warte, was hat er gerade gesagt? 

,,Hör nicht auf die, solche kenne ich nur zu gut, komm, lass uns gehen, schließlich wolltest du mir doch noch die Stadt zeigen", spricht er lächelnd zu mir. 

Jetzt will ich doch nicht mehr im Erdboden versinken. Am liebsten würde ich mich um seinen Hals schmeißen, aber ich glaube, das wäre nicht so gut. Ich kann aber spüren, dass er wahrscheinlich kein Problem damit haben würde, dass ich auf Jungs stehe, denn sonst hätte er mich nicht verteidigt. Mit funkelnden Augen sehe ich ihn nur an und sage: ,,Danke, ja lass uns gehen."

Zusammen gehen wir los, ich will ihm als erstes direkt unseren Park zeigen. Er ist mein Lieblingsort in dieser Stadt, auch wenn ich schon lange nicht mehr dort war, dient er dennoch weiterhin als ein super Rückzugsort. Irgendwie bin ich immer noch derartig nervös, ich hoffe echt, dass er nichts gegen mich hat, zumindest wirkt er nicht so und scheint immer noch fröhlich nach vorne zu blicken. 

,,Hey Träumer, wo gehen wir eigentlich hin?", fragt er mich neugierig und grinst mich dabei frech an. Der wird das mit den Träumen wohl nie vergessen, genauso dass ich auch deswegen jedes Mal rot anlaufe, denn das weiß er ganz genau. Ich versuche mich irgendwie zusammenzureißen, damit das nicht gleich noch voll peinlich wird und blicke daher starr nach vorne. 

,,Wir gehen zum Park, er ist mein Lieblingsort in dieser Stadt, auch wenn ich selten herkomme. Nur dachte ich, er würde dir vielleicht gefallen."

,,Das hört sich toll an, das Detail mit der Natur hast du dir anscheinend gemerkt", zwinkert er mir begeistert zu. Ich kann nicht anders als zu lächeln, wie kann man nur so süß sein. 

,,Genau so", haut er mir sanft auf den Arm. ,,Ich finde es viel schöner, wenn du lächelst, daher würde ich gerne wissen, was los ist? Liegt es vielleicht an mir oder...", ich unterbreche ihn.

,,Es liegt nicht an dir, eigentlich ist alles gut, es war nur in letzter Zeit nicht wirklich einfach", antworte ich ihm etwas seufzend und weiche weiterhin seinem Blick aus. 

,,Möchtest du darüber reden?", fragt er mich mit gesenkter Stimme.

,,Oh schau mal, wir sind da", weiche ich jedoch seiner Frage aus. ,,Der Park ist so schön wie immer, es hat sich nichts verändert."

Bis auf ein ,,Hmm" kommt nichts von Liam. Er findet das wahrscheinlich doof, aber was soll ich machen? Es ist einfach noch zu früh darüber zu reden, ich weiß doch gar nicht wie er reagieren wird.

,,Lass uns auf diese schöne Bank setzen, von dort aus kann ich dir alles zeigen", schlage ich überzeugt vor, er jedoch nickt nur. Verdammt, was habe ich eben nur Falsches gesagt, ich kann fühlen, dass ich irgendwas versaut habe. 

Zusammen setzen wir uns auf die Bank und blicken in die Ferne. Links von uns spielen Kinder auf einem Spielplatz umschlossen von Bäumen, währenddessen rechts von uns ein paar Leute am Trainieren und Yoga machen sind. Ich liebe diesen Platz, denn von hier habe ich immer alles und jenen im Blick. Klingt etwas gruselig, aber ist so. 

Gegen den Strom - Nathans Kampf für Akzeptanz (2)  [Band 1]Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu