10. Prelude

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See reflections on the water
More than darkness in the depths
See him surface in every shadow
On the wind I feel his breath
Goldeneye, I found his weakness
Goldeneye, he'll do what I please
Goldeneye, no time for sweetness
But a bitter kiss will bring him to his knees
You'll never know
How I watched you from the shadows as a child
You'll never know
How it feels to be the one who's left behind
You'll never know the days, the nights
The tears, the tears I've cried
But now my time has come
And time, time is not on your side


Tina Turner - Golden Eye


< N I A L L >

Irgendwann spürte ich die Glasscheibe des bodentiefen Fensters in meinem Rücken.

Das war der Moment, in dem Vanessa den Kuss unterbrach. Sie keuchte ein wenig, genau wie ich.

„Das war... Himmel, kannst du küssen", brachte sie hervor und lächelte.

„Danke, du aber auch. Mir blieb fast der Atem weg."

Wir schauten uns an und ich spürte, wie ihre Finger an meinem Arm entlang streichelten.

„Ich mag dich total, Niall", wisperte sie. „Aber ich...ich möchte nichts überstürzen." Sanft streiften ihre Lippen meine linke Wange: „Was nicht heißt, dass ich dich nicht erneut küssen würde."

Ein Schmunzeln entwich mir: „Hey, alles gut. Ich denke da genau wie du."

Noch vor einem Jahr hätte ich vermutlich alles versucht, um sie in die Kiste zu kriegen. Aber jetzt betrachtete ich manche Dinge differenzierter.

Vanessa war eine junge Frau, die genau wusste, was sie wollte. Doch ich wusste das auch. Zwischen all den Emotionen, die zwischen uns abliefen, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten platzte. Diese Zeit hatte ich auf jeden Fall.

Unser Abend endete auf dem Sofa, zwischen innigen Küssen und dem Versprechen, dass Vanessa irgendwann bei einem meiner Konzerte auftauchen würde.

Als ich später mit der Subway nach Hause fuhr, ließ ich in Gedanken das Jahr Revue passieren. Gute und schlechte Dinge wurden mir beschert, aber ich gab nicht auf. Nur das erschien wichtig. Nur das zählte.

~~~

Wie jedes Jahr feierte ich Silvester mit meinen Freunden im Groove, trank außer einem Sekt zum Anstoßen nur alkoholfreies Zeug und lag um vier Uhr morgens im Bett. Das neue Jahr hatte begonnen und ich war gespannt, was es zu bieten hatte und mir vor die Füße warf.

Der Januar startete mit Arbeit. Jeden Tag von montags bis freitags Proben für die Tour. Schnell merkte ich wie meine Stimme an ihre Grenzen gelangte. Ich hatte Probleme beim Atmen und der Vocal Coach tat sein Bestes, um mir zu helfen.

In dieser Zeit hörte ich mit dem Rauchen auf, weil ich merkte, dass es mir nicht guttat. Es beeinflusste meine Stimme stärker als gedacht und genau das galt es zu vermeiden.

Bereits nach einer Woche ohne Zigaretten spürte ich eine leichte Besserung. Es kratzte nicht mehr so schlimm im Hals und auch das Atmen fühlte sich leichter an.

Unterstützt wurde ich von zwei weiteren Musikern. Buck, der Cello spielte und Rian, der Gitarrist. Während der Proben stellte ich fest, wie gut sich meine Songs live anhörten, wenn sie durch diese Instrumente unterstützt wurden und nicht nur das Piano zu hören war.

Es war wichtig, aufeinander eingespielt zu sein und die Songs im Schlaf zu kennen. Altersmäßig lagen wir nicht allzu weit auseinander, wobei Buck mit seinen zwanzig Jahren das Kücken war, während Rian zwei Jahre älter war als ich. Reisen würden wir in einem Tourbus, in dem wir auch schliefen.

SOUTH BROOKLYNDär berättelser lever. Upptäck nu