Prolog

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Indem ein Mensch mit den ihm von der Natur gegebenen Gaben sich zu verwirklichen sucht, tut er das Höchste und einzig Sinnvolle, was er tun kann. (Hermann Hesse)

Einstmals waren wir Wesen von schöpferischer Natur, gesegnet mit jenen wundersamen Fähigkeiten, die man göttliche Macht nennt. Durch unser Wirken erblühten schillernde Galaxien, entstanden aus Sternenstaub und flüchtigen Gedanken neue, faszinierende Welten. Wir erschufen Ozeane aus den Tiefen des Nichts und zauberten aus trostlosen Ödlanden blühende Paradiese hervor, beflügelt vom Verlangen, jene neuen Planeten zu erkunden, sie zu begutachten in ihrer einzigartigen Pracht.

Doch jetzt sind wir in diesen fleischlichen Hüllen gefangen, sind Teil einer unvollkommenen Spezies geworden, die sich selbst Homo sapiens nennt. Aus schierer Notwendigkeit, allein um des Überlebens willen, sahen wir uns gezwungen, unsere DNS in ihre Erbgutstränge einzuschleusen, unsere Gene mit den ihren zu vermischen. Gewaltige kosmische Ereignisse, die alles Sein infrage stellten, eigenmächtig in ihrer Natur und die Grundfesten des Universums erschütternd, drohten uns unter der Schwere der Wahllosigkeit zu erdrücken. In der Ignoranz und Beschränktheit ihrer Existenz nahmen diese irdischen Geschöpfe keinerlei Notiz von all dem, was sich um sie herum ereignet hatte.

Seit jenem Augenblick streben wir mit unbeirrbarer und hoffnungsvoller Sehnsucht danach, uns selbst zu finden, um wieder zu dem zu werden, was wir einst waren, um erneut den Zustand der Vollkommenheit zu erlangen. Werden wir jemals die Ketten zersprengen können, die uns an diese armseligen Wesen binden? Werden wir es je schaffen, uns aus diesen Hüllen herauszulösen, uns aus dieser unwürdigen Existenz zu erheben? Oder sind wir dazu verdammt, auf ewig in den Traumwelten dieser sterblichen Kreaturen dahinzudarben, gefangen in einem illusorischen Dasein?

Anmerkung des Autors:

Auf den Songtext im Video achten! Man könnte fast glauben, dass das Video explizit für meinen Roman kreiert wurde. Aber die Übereinstimmungen sind reiner Zufall. Wie zum Beispiel die Blätter, die auch an Kikis Fenster vorbeifliegen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass ich seit meiner Jugend die Musik von Jon & Vangelis liebe und Jon Anderson ebenfalls von Hermann Hesse beeinflusst wurde. Vielleicht eine Art Seelenverwandtschaft?

Da es in meinem Roman sehr viel um Musik geht, wird es weitere Videos von Bands aus meiner Jugendderen Songtexte mit meinen Gedanken übereinstimmen, zu meinen Kapiteln geben. Obwohl ich vorher nie weiß, welche Songs das überhaupt sind. Es ergibt sich auf magische Weise wie von selbst. Für mich eine spannende Entdeckungsreise, zumal ich früher nie auf  Songtexte geachtet habe, sondern nur auf die Musik.



Die Wirren des SeinsWhere stories live. Discover now