Willst du?

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~Lokis Sicht~


Es war ein trüber Tag in Asgard. Es hat sogar angefangen zu regnen. Alle Asen verbrachten heute den Großteil ihrer Zeit in ihren Häusern.

Nur ab und zu huschte jemand eilig über die schlammigen Straßen und Wege.

Ich saß auf meinem Thorn, als meine „Mutter" hineinkam. Kurz entglitten mir meine Gesichtszüge, doch ich fing mich schnell wieder. Dennoch war mir klar, dass diese Frau nicht meine Mutter war. Sie hatte mich angelogen. Mein ganzes Leben lang! 

Clary war die Einzige, der ich trauen kann. Sie würde es nicht noch einmal wagen, etwas hinter meinem Rücken zu tun. Dafür habe ich gesorgt. Clary lernt aus ihren Fehlern. Nie wieder würde sie es riskieren mich zu verlieren. 

Als ich an sie dachte, schlich sich unbewusst ein lächeln auf meine Lippen. Eigentlich immer, wenn ich an sie dachte. Es ist verrückt! Wie macht sie das nur? Ich kann es mir einfach nicht erklären.

„Du denkst an Clary, richtig?", fragte mich eine glockenhelle Stimme.

Verwirrt sah ich mich um bis mir bewusst wurde, dass Frigga nun direkt vor mir stand. Ich war völlig in Gedanken gewesen. Sofort setzte ich meine neutrale Maske auf und sah sie eindringlich an.

„Nein.", gab ich ihr als knappe Antwort.

Dies ließ sie nur grinsen. Ihr Blick sagte mir, dass sie mir nicht im Geringsten glaubte. Warum hat sie mich nur angelogen? Wie sehr ich mir doch wünschte, es wäre anders. Denn jetzt kann ich ihr auch nicht mehr trauen. 

„Ich wollte dich nur informieren, dass ich in Kürze um Clarys Hand anhalten werde.", klärte ich sie auf.

Ihr lächeln wurde noch breiter und sie gab mir einen Kuss auf die Wange. Doch ließ mich diese Zuneigung völlig kalt. Immer wieder hallte es durch meinen Kopf, dass sie nicht meine Mutter ist. 

„Sie wird bestimmt ja sagen. Hast du das schon mit ihrem Vater geklärt?", fragte mich Frigga.

„Natürlich wird sie das. Sie liebt mich, dass weiß ich. Mit ihren Vater ist alles schon geklärt."

„Wie wunderbar. Sag, weißt du wo Sirja ist? Es muss doch aufregend sein, wenn die eigene Tochter bald heiraten wird.", gab Frigga völlig aufgeregt zurück.

Ich wusste, sie ging jetzt schon die pompöse Hochzeit durch. Wem sie einlädt, was ich tragen soll, was sie tragen soll, wie das Brautkleid ungefähr aussieht und so weiter. In solchen Dingen war sie kaum aufzuhalten.

„Ihre Familie befindet sich zu Zeit auf Midgard. Sie haben dort noch etwas zu erledigen.", log ich Frigga an.

Ich hatte Clarys Familie so gut es ging nach Midgard geschmuggelt. Niemand sollte wissen, dass sie Verbannt wurden. Clary sollte es nicht erfahren. Sie darf mich auf keinen Fall verlassen. Sie ist das Einzige, was ich noch habe.

Frigga gab nur ein kurzes „Hm" von sich, bevor sie aus dem Thronsaal stürmte. Sie würde jetzt schon alles für die Verlobungsfeier organisieren.

Seufzend stand ich auf und ging ebenfalls aus dem Thronsaal. Ich hatte für heute genug. Als König hatte man es wirklich nicht leicht. 

Also ging ich in meine Gemächer, blieb aber erschrocken im Türrahmen stehen. 

Vor dem Balkon, an eine Säule gelehnt saß Clary und weint. Wieso weint sie? WENN IHR IRGENDJEMAND EIN LEID ZUGEFÜGT HAT, LASS ICH IHN AUGENBLICKLICH EINSPERREN! 

Ich schloss sie Tür hinter mir und ging vorsichtig auf sie zu. Bei ihr angekommen kniete ich mich vor ihr nieder und hob ihr Kinn an. Ihre Augen waren gerötet vom Weinen und auch an ihren Wangen hatten die Tränen ihre Spuren hinterlassen. Der Mund war zu einer Grimasse verzogen. Sie tat mir so unendlich leid. 

You are the only exception ✔ (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now