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*Vor 11 Monaten:*

Es war ein normaler Tag an der Schule.

Alles so abgefuckt wie immer, die Schüler so abgefuckt wie immer, der Unterricht so abgefuckt wie immer.

Ich schaute ihn immer wieder von der Seite an. Er sah für mich himmlisch aus. Ich weiß nicht, er hatte was an sich. Was unheimlich schönes. Seine Worte waren was unfassbar königliches - wie er sie aussucht, wie er mit mir redet. Mich faszinierte das alles und ich dachte er wäre der Typ Mensch, der wenn ich nachts wieder nicht schlafen kann, mit mir schreibt.

Ich weiß, dass er nicht merkt wie zerbrochen ich bin. Er sagte mal zu mir, dass ich leicht durchschaubar sei. Lächerlich, wie wenig er über mich wusste aber ich über ihn viel. Seine Augenfarbe war eisig. Einfach nur eisig blau. Aber seine Blicke waren alles andere als kalt. Sie verschluckten die innerliche Leere in mir und das tat mir gut.

Ich habe das verlangen ihn zu küssen. Einfach so..

Er packte mich mal an der Hand und zog mich zu sich. Ich nahm an es wäre jetzt soweit. Ich nahm an, dass er mich genauso lieben würde, wie ich ihn.

Aber seien wir ehrlich? Wer liebt mich schon.

Wer liebt das Zerstörte, wer liebt das Kalte, wer liebt das arrogante, verzweifelte und vorallem magersüchtige Wesen in mir. Wer liebt mich schon.

Ich leckte mir über die Zähne und blinzelte schnell, weil ich spürte wie Tränen kamen und ich wollte nicht, dass mich jemand weinen sah.

Ich weine nur alleine.

Einsam.

Wenn keiner eine Ahnung hat.

Ich bin eine sehr gute Lügnerin - ist Ana's Werk.

Und er verletzt mich mit seinen Worten trotzdem. Sticht sie in mich, wie Dolche.

Ich verblute solangsam dran. An ihm. Am Hunger. An allem.

Ich war eigentlich zu kalt, für das, dass mir sowas weh tut. Aber ich konnte nichts gegen das pochende Gröllen in meinem Inneren machen. Wenn ich schreien würde und es dem erzählen würde, der den Schmerz verursacht, dann wäre ich nicht nur zerbrochen, nein ich wäre sowas wie verschüttet, vergraben unter dem Dreck, den ich gefressen hätte.

Dass ich zu viel rede weiß ich, dass brauchst du mir nicht zu sagen.
Aber wenn du mir nur einmal zugehört hättest. Ein einziges Mal, dann würdest nicht meine Arroganz oder die überflüssigen Wörter, die aus meinem Mund herauslaufen, wie ein Wasserfall hören.
Du würdest das verunsicherte, verheulte Mädchen hören. Welches niemand über ihre grausamen Nächte erzählt.

welches anfleht von dir geliebt zu werden.

Die Leute verstehen nicht warum ich ausgerechnet dich liebe. Aber gib mir bitte die Gelegenheit dazu, es dir zu erklären.

Ich bin nicht gut im erzählen, ich bin nicht gut darin meine Gefühle zu offenbaren. Ich stottere, verstehe nichts und bin ratlos.
Aber wenn ich dich sehe. Halleluja.

Meine Lippen sind wegen dir blutig gebissen.

Das Lied, was mich an dich erinnert läuft bei mir auf replay. Oh bitte verlass mich nicht. Zwing mich nicht dazu, dich so arg zu verletzen um mich zu schützen. Zwing mich zu keinem Rückzieher - das zwischen uns es fühlt sich so richtig an, im Gegensatz zu meinem Leben.

Es dröhnt nicht mehr in meinem Kopf wenn ich mit dir rede.

klar, es gibt den Typen im Bus. Klar, es gibt viele Typen und ich hätte auch kein Problem mit Ihnen zusammen zu sein. Aber wenn ich aufwache denke ich an deinen Namen. Wenn ich Musik höre, stelle ich mir vor, wie ich dir das tanzen beibringe und wir uns kläglich blamieren.

Ich stelle mir vor wie du deine Arme um meine Taille legst und mich umarmst, weil ich nicht mehr kann.

Ich stelle mir vor, wie du abends meine Stirn küsst. Und mir Sachen ins Ohr flüsterst.

Bleib bei mir.
Oder geh mit mir.
Ist mir egal.
Hauptsache du bist da. Und nicht mehr Ana.
Nicht mehr die aufressende Stimme. Ja?

Versprich es mir bitte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 04, 2015 ⏰

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