Unheimliche Aufforderung

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Charlette räuspert sich kurz. „Danke für die Blumen, aber du weißt wie ich dazu stehe, Leamas. Jetzt kommen wir alle mal wieder runter und besprechen, wie das hier im Vatikan ablaufen soll!"
Der Zentaur in Menschengestalt mustert die Frau und sieht dann zu Leamas hinunter. „Ist die immer so ernst?" Seufzend lässt der Dämon die Schultern hängen und nickt. „Du hast ja keine Ahnung..."
Während Charly das gröbste mit Enrico bespricht, sieht sich Chiron ein wenig in diesem Zimmer um. Das ist alles ja sehr... göttlich gehalten. Die Menschen haben aber auch ein Faible für Dinge die sie nicht selbst erlebt haben, kann das sein?
„Meine Liebe... schlägst du gerade einen kompletten Shut-Down des Vatikans vor? Du weißt doch nicht einmal für wie lange!" Enrico lässt das sicherlich nicht durchgehen, sie haben genug Touristen die kommen und Geld dalassen und außerdem könnte so eine plötzliche Schließung zu Verwirrung und Sorge von außen führen, was wiederum Medien auf sie aufmerksam werden lässt und das brauchen sie nun wirklich nicht.
„Sobald wir von Lucy die Nachricht bekommen dass er ein Signal von Ophilyus hat, ist alles wieder gut. Aber was ist dir lieber... Ein paar Tage auf Zusatzeinnahmen verzichten, oder im schlimmsten Fall mediale Aufmerksamkeit erhaschen weil ein fucking Dämon die Touristen angegriffen hat?"
Nachdenklich erwidert er ihren Blick und seufzt. „Stellt sich die Frage, ob wir diese Aufmerksamkeit bekommen wenn wir es tun, oder eben nicht."
„Enrico!"
Ugh, die besteht da ja wirklich drauf. „Ist ja gut! Ist ja gut, ich mach ja schon... Aber dafür brauchen wir ein Notfallmeeting und DU wirst das erklären!"
Das sollte sie hinkriegen, jetzt kann man erst einmal wieder ein wenig runterfahren. „Wenn das Meeting nach dem Mittagessen stattfindet, wäre ich dir wirklich verbunden. Ich bin... fertig." 

Während Maxwell den Telefonhörer ans Ohr hält, sieht er stirnrunzelnd zu ihr. „Von was wärst du fertig? Warte... WILL ich das wissen?!"
Aphoryton, der bis jetzt still gewesen ist, räuspert sich. „Mit einem geplatzten Trommelfell gegen einen Agarash kämpfen, ein Portal zu öffnen und dann noch eine Stunde lang taub sein aufgrund eines Schutzmechanismus, zehrt durchaus an den Kräften."
Die violetten Augen gehen wieder zu Charly, bevor er sie zusammenkneift. „Darüber werden wir noch- Pater Anderson! Bitte kommt aus dem Waisenhaus zurück, wir werden Alarmstufe Bravo einberufen, sobald wir das Notfallmeeting nach dem Mittagessen abgehalten haben. Es gibt besorgniserregende Nachrichten aus der Hölle."
Es wird sich noch verabschiedet, bevor man auflegt und Enrico zu Charly sieht. „Ich weiß nicht einmal was ich fragen soll", brummt er nur und wartet dann doch auf eine Antwort.
Die seufzt und erklärt ihm das in einer Rekordzeit von unter fünf Minuten. Was genau sind Agarash, wieso sind sie hinter ihr her, was passiert im Groben bei so einem Angriff, was wird benutzt.
„Oh, stimmt... Chiron? Wir gehen gleich essen und dann kannst DU mir erklären, was es mit Belmont auf sich hat!"
„Dafür brauchen wir mehr Zeit." Ihre Augenbrauen gehen hoch und sie mustert ihn entgeistert. „Du hast zehn Minuten für das Grobe, nach dem Notfallmeeting gehen wir bitte ins Detail." 

Der Zentaur blinzelt ein paar Mal, noch ist er es nicht so wirklich gewohnt, dass man ihm Befehle erteilt. „Ich hoffe dir ist bewusst, dass ich normalerweise die Befehle gebe. Als einer von zwei Leitern der Zentauren des siebten Kreises?"
Leamas prustet kurz und räuspert sich dann. „Die gibt auch Lord Lucifer und Gott Befehle, ich würde mich glücklich schätzen wenn sie so nett bleibt und bitte sagt."
„Tch, typisch Belmont... Nicht zu verleugnen", mault Chiron und schüttelt den Kopf.
Enrico blickt noch fragender drein, wobei Charly nur mit den Schultern zucken kann. „Angeblich wäre das meine biologische Familie? Keine Ahnung, ich bin ja adoptiert. Aber wenn ich die Chance habe, weil das mit dem Kurzschwert das... uh... das scheint in der Familie zu liegen. Also scheinen die Belmonts Agarash zu jagen? Keine Ahnung. Dafür haben wir ihn."
Chiron hat sich in so kurzer Zeit noch nie so benutzt gefühlt wie in diesem Augenblick. Ist er jetzt nur für den Schutz und die Informationen hier? Lord Lucifer hatte gemeint, dass diese Menschenfrau jemand wäre der offen mit allem umgeht und die auch fremde Leute schnell aufnimmt. Hat er sie falsch eingeschätzt? Denn im Moment hat er das Gefühl, dass sie sich Freunde und Verbündete in allen Rängen macht, um sich dann schlussendlich auf diese Leute zu verlassen. Aber vielleicht ist das nur der erste Eindruck, kann sein.
„Kann es sein", brummt der Erzbischof und nimmt den Hörer in die Hand um den nächsten anzurufen, „dass du einfach jedes Mal mit irgendetwas noch unglaublicheren ankommst?"
Charly lehnt sich schmunzelnd zu ihm hinunter und stupst ihn leicht an. „Dann muss ich mir nächstes Mal ja richtig Mühe geben um etwas noch unglaublicheres zu finden, nicht wahr? Hm... vielleicht bringe ich den Erzengel Gabriel mit? Ich denke, ihr beide könntet euch gut verstehen."
„Du hast DEN Erzengel getroffen?!"
Perplex starrt er sie an, wobei die Blondine nickt. „Ich war ja auch im Himmel, gestern."

Toxic BridgeWhere stories live. Discover now