🌙Die stille Nachtjägerin🌙

Natsuki und Nanami

POV Natsuki

„Wir sind sehr glücklich. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Onkel Hotaro und seine Frau Shinzuka kümmern sich wie immer um uns. Und ihr Sohn Hanzo ist gestern sechs geworden. Er ist ein wirklich sehr netter Junge." sprach ich mit einem kleinen Lächeln.
„Aiko ist jetzt verlobt. Wir dürfen mit ihr nächste Woche traditionelle Kleider aussuchen. Das wird bestimmt eine tolle Hochzeit." sprach nun Nanami. Ich öffnete meine Augen und stand auf.
„Wir werden die Tage nochmal kommen, Vater, Mutter" sprach Nanami noch bevor sie auch aufstand.
„Möget ihr in Frieden ruhen" kam von uns beiden synchron. Wir hatten ihr Grab wie jedes mal geschmückt und es sah viel fröhlicher aus. Nanami und ich verließen den Friedhof und machten uns auf den Weg nach Hause. Zu Onkel Hotaro. Seitdem Mutter gestorben war, sind nun schon mehr als elf Jahre vergangen. Vater ist gestorben als wir etwas älter als zwei waren und Mutter paar Monate nachdem wir vier wurden. Und obwohl wir damals so jung waren, können wir uns teilweise immer noch an so manche Sachen erinnern. Das lag aber auch größten teils daran, das uns Großmutter, Onkel Hotaro, Tante Tenshi und auch Tengen -ein Freund unserer Eltern- uns immer alle möglichen Geschichten erzählten, die wir mit ihnen erlebt hatten.

„Komm beeil dich Natsuki! Tengen wartet bestimmt schon!" hetzte mich Nanami. Stimmt, dieses Wochenende würden wir bei ihm und seiner Familie schlafen. Seine drei Kinder sind wirklich die süßesten. Und seine drei Frauen sind auch fabelhaft.
„Ja ich komme schon." wir rannten beide los. Mit einem Yukata war es etwas schwer zu rennen, doch sowas mussten wir schon öfters. Von uns beiden war Nanami definitiv die, die die vernünftigere war. Vielleicht lag das auch daran das sie die ältere von uns beiden war, doch das störte mich nicht. Von der Persönlichkeit her waren wir beide eigentlich sehr ruhig, doch wenn man uns genau verglich, viel ich viel mehr auf. Tengen meinte ich war genauso frech wie meine Mutter. Sie soll keinerlei Respekt gegenüber anderen gehabt haben und besonders zu ihm sehr frech gewesen sein. Doch ich fand nicht das ich respektlos gegenüber anderen war. Ich sprach nur das aus was gesagt werden musste. Nanami hatte nie den Mumm dazu, da sie schon sehr schüchtern war. Doch zu mir ist sie immer sehr bestimmerisch (gibt es das Wort überhaupt?) und meint immer die Verantwortung für mich haben zu müssen.

„Da vorne steht er schon" kam von Nanami.
„Ich sehe ihn doch selbst"
„Weiß ich nicht. Vielleicht bist du ja auch blind oder so etwas" lachte sie und lief dabei lebst voll gegen Tengen rein. Ich konnte nicht anders als laut zu lachen.
„So viel zu, ich bin blind" lachte ich weiter und stütze mich schon an meinen Knien ab.
„Da sind ja meine beiden Tomiokas" lachte Tengen und half Nanami beim aufstehen. Diese schnaubte nur und würdigte mir keinen Blick mehr. Sowas tat sie immer. Erst setzt sie etwas an mir aus und dann ist sie beleidigt, weil das was sie zu mir sagte, meistens auch auf sie selbst traf.
„Du musst besser aufpassen wo du hinläufst, Natsuki" belehrte Tengen Nanami.
„Aber ich bin doch immer noch Nanami" Meine Schwester rollte ihre Augen und war nun auf uns beide beleidigt.
„Ja los Natsuki, mach deine Augen auf" neckte ich sie  und grinste dabei Tengen an.
„Irgendwann werde ich noch eure glanzvollen Namen draufhaben." Tengen kratzte sich am Kopf. Ich hob eine Augenbraue.
„Wie viele Jahre sagst du das schon?" fragte ich ihn belustigt. Das traf ihn anscheinend echt sehr und man sah, wie es ihm an seinen Stolz kratzte.
„Sei bloß leise Mini Tomioka" schnaubte er und hob mich auf seine Schulter mehr. Ich fing an zu lachen.
„Lass mich runter ich bin nicht mehr sechs" lachte ich und wehrte mich gleichzeitig.
„Du bist zwar 15 aber immer noch ein Kind. Ich habe versprochen, dass ich dafür sorgen würde, dass ihr immer glücklich sein werdet." er klang nun wieder etwas ernster und lies mich langsam runter.
„Das wissen wir" schnaubte Nanami und sah uns nun wieder an.
„Gut. Na dann mal los Mini Tomiokas. Ich hab eine Überraschung für euch" Tengen lachte laut und ging voran. Ich sah Nanami verwirrt an, doch sie zuckte genauso verwirrt mit den Schultern.