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[ Akaashi ]
Schnell greife ich nach seinem Unterarm und halte ihn somit davon ab. Er jedoch dreht sich nicht in meine Richtung um. "Bitte bleib bei mir Bokuto..", verzweifelt schlinge ich meine Arme von hinten um seine Taille.

Ich möchte nicht, dass er geht...

[ Bokuto ]
Verblüfft halte ich in meiner Bewegung inne. Ich spüre die leicht zittrigen Hände von Akaashi auf meinem Oberkörper. Er hält mich fest, sodass ich nicht gehen kann.

Aber-.. ich dachte, er möchte mich nicht mehr bei sich..

Sofort erhöht sich mein Herzschlag und meine Handinnenflächen werden leicht feucht vor Nervosität. Ich würde mich am liebsten zu ihm umdrehen, doch ich kann es einfach nicht. In meinem Inneren herrscht ein Gefühlschaos. Ich weiß nicht mehr, was ich nun tun soll..

Es wäre doch besser, wenn wir uns aus dem Weg gehen würden...

Oder etwa nicht?

"Verlass mich nicht, Bokuto..", augenblicklich setzt mein Herz einen Schlag aus, schlägt dann jedoch in dem doppelten Tempo weiter. Es fühlt sich beinahe an, als würde es jeden Moment aus meiner Brust springen.

"Akaashi.. Ich-..", leise vernehme ich ein Schluchzen hinter mir. Besorgt drehe ich mich nun also doch zu dem Jüngeren um.

Mit geröteten Wangen steht er vor mir, denkt jedoch nicht mal daran, den Blick abzuwenden. Gefesselt von der Schönheit seiner Augen, beobachte ich ihn stillschweigend, unfähig woanders hin zu sehen.

"Unsere gemeinsame Vergangenheit ist ein reines Chaos, aber es gab so viele schöne Momente... Momente, durch welche ich mich in dich verliebt habe..", beginnt der Schwarzhaarige zu reden, gespannt lausche ich seinen Worten. "Ich möchte das alles nicht einfach so aufgeben, ich kann es nicht. Du bekommst deine zweite Chance und ich wünsche mir, dass du sie auch nutzt... bitte..", überfordert wechselt mein Blick zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her.

Mit solch einem Geständnis hätte ich nicht gerechnet.. Ich dachte, er würde sich erleichtert fühlen, wenn ich ihm die Entscheidung, all dies zu beenden, abnehme..

Natürlich ist das nicht das, was ich selber möchte, aber seine Gefühle bedeuten mir mehr als meine eigenen!

"Bist-.. du dir sicher?", bringe ich zögerlich hervor. Gespannt warte ich auf seine Antwort. Es dauert nicht mal fünf Sekunden, bis sich seine wunderschön geschwungenen Lippen erneut bewegen und somit seine Stimme hervor lassen: "Das bin ich, ich möchte dich bei mir haben. Wir können es nach wie vor langsam angehen, aber ich würde es nicht aushalten, wenn du dich tatsächlich aus meinem Leben zurückziehen würdest..", erklärt er in einer sanften Tonlage. Überfordert verarbeite ich seine Entscheidung erst einmal, bevor ich in der Lage bin ihm zu antworten:

"Das-... Das bedeutet mir wirklich viel! Ich möchte dich nicht verlassen, ich möchte das, was wir haben, nicht aufgeben!", entgegne ich ihm schließlich entschlossen, woraufhin sich sofort die Mundwinkel meines Gegenübers etwas in die Höhe ziehen, ehe er sich gegen meine breite Brust schmiegt. Wie aus Reflex erwidere ich die Geste und schließe ihn somit endgültig in meine Arme.

Es ist, als würden sich tausend Schmetterlinge in meinem Bauch ausbreiten. Viel zu lange habe ich auf diesen Moment gewartet, ihn ersehnt.

Endlich ist Keiji wieder bei mir...

Zärtlich platziere ich meine Lippen auf seinem weichen Haarschopf und hinterlasse einen kurzen, aber gefühlvollen Kuss, ehe ich mich achtsam von ihm löse.

"Wir sollten zurück zu den anderen.", murmel ich schließlich leise, woraufhin mir Akaashi zustimmt und wir somit zurück zu dem Lagerfeuer gehen. Diesmal setzen wir uns jedoch direkt nebeneinander und halten zusammen unser Stockbrot über die heißen Flammen.

Ich bemerke Kuroos Lächeln von der Seite, reagiere jedoch nicht wirklich darauf. Ich werde ihm später natürlich davon erzählen, wie unser Gespräch verlief.

Mein bester Freund hat nicht erwartet, dass ich tatsächlich Gefühle entwickeln würde, unterstützte mich allerdings seit Tag Eins! Mit ihm und Akaashi an meiner Seite bin ich wirklich ein Sieger des Lebens!

[ Akaashi ]

Inzwischen sind zwei Stunden vergangen und es ist wirklich dunkel geworden. Wir liegen alle auf Picknickdecken verteilt und betrachten den wundervollen Nachthimmel. Immer wieder verirrt sich eine Sternschnuppe und erleuchtet ihre Umgebung. Der Anblick ist wirklich atemberaubend!

Generell ist das Universum solch ein beeindruckendes Konstrukt.. Es lässt mich jedes Mal sprachlos werden, wenn ich darüber nachdenke.

~

Nun aber zurück zum Wesentlichen, ich liege gemeinsam mit Bokuto auf einer Decke. Wir sprechen nicht viel miteinander, genießen stattdessen einfach die Nähe des jeweils anderen.

Da! Dort ist der große Wagen! Und da ist de-..

Augenblicklich wird all meine Aufmerksamkeit auf Kotarou gelenkt. Genauer gesagt: darauf, was er gerade macht.

Sanft legt er seine Hand auf meine und verschränkt somit unsere Finger ineinander. Seine Hände sind warm und sorgen sofort für ein gewisses Gefühl des Geborgenheit bei mir.

Zu gerne würde ich ihn gerade küssen, aber ich weiß nicht, ob das unpassend wäre..

Der Moment ist perfekt, keine Frage, aber zuvor haben wir ausgemacht, dass wir es langsam angehen werden... Das würde dann doch total meiner eigenen Aussage widersprechen!

Was denkt denn Bokuto dann von mir, wenn ich nicht mal meine eigene Entscheidung einhalten kann?

Andererseits möchte er diesen Kuss vielleicht aber auch... oder?

Unsicher drehe ich meinen Kopf in seine Richtung und beobachte den Älteren für einige Sekunden von der Seite. Sein Profil ist wirklich schön! All die Proportionen passen perfekt zueinander!

Unterbewusst erhebe ich meine freie Hand und führe sie langsam zu seiner Wange hinauf. Kurz bevor ich ihn berühren kann, stoppe ich jedoch in der Bewegung.

Was, wenn er nicht berührt werden will?

Doch kaum habe ich diesen Gedanken zu Ende geführt, umgreift Kotarou sanft mein Handgelenk und legt meine Hand nun selbst an seine eigene Wange. Zusätzlich dreht er seinen Kopf in meine Richtung und sieht mich aus seinen bernstein-farbenen Augen an. Seine Stimme, die gleich daraufhin ertönt, ist das einzige, was mich davon abhält, mich in diesen zu verlieren: "Keiji..". Es ist mehr ein Hauchen, dennoch vernehme ich es klar und deutlich.

Anstatt was zu erwidern, stütze ich mich kurzerhand auf meinem Ellenbogen seitlich ab und lehne mich ihm entgegen. Dass die anderen uns zu sehen könnten, ignoriere ich dabei vollkommen. Das einzige was gerade zählt, sind Bokuto und ich.

Ohne zu zögern überbrücke ich also auch die letzten Zentimeter, welche uns trennen und verbinde somit unsere Lippen zu einem liebevollen Kuss, welcher nur so vor Gefühlen sprudelt.

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Das nächste Kapitel ist fertig! :D

Das bedeutet aber auch, dass das Ende immer näher rutscht! :o
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Ich habe in meinen Entwürfen eine OsaSuna Geschichte mit 25+ fertigen Kapiteln. Es kann gut sein, dass ich diese demnächst stückweise veröffentlichen werde! :D

FLIRTY || bokuakaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt