From Above

5 1 0
                                    


혼자서 너무 많은 시간을 보내고 있습니다.

"I've been spending too much time by myself"

"Scheisse, scheisse, scheisse", wiederholte sie mehrmals und starrte die Hand an. Der Besitzer nutzte sie und stemmte sich auf die Beine, streckte sich kurz und entdeckte sie dann immer noch im Wagen sitzen. Was als nächstes geschah, liess sie komplett an ihrem Verstand zweifeln. Er grinste sie kurz verschmitzt an, richtete sich die Kleidung und spazierte einfach in die Nacht davon. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sich Hannah gefasst, löste den Gurt und eilte nach draussen.

"Hey!", schrie sie in die Nacht. Ihr Herz raste wie verrückt und dank des Adrenalins war sie wieder nüchtern. Der Kerl war genauso plötzlich verschwunden wie er ihr aufs Auto geknallt war und jetzt zweifelte sie wirklich ernsthaft daran, ob das alles echt war oder ob sie sich das wegen Müdigkeit nur eingebildet hatte. Nach drei, vier tiefen Atemzügen inspizierte sie erst einmal die Front des Wagens und stöhnte auf. Die Schäden waren keine Einbildung. Der rechte Scheinwerfer zeigte Risse, der Kühlergrill war praktisch zerfetzt, dazu kamen mehrere Beulen und Kratzer. Als wäre sie in einen Poller gefahren. Sie starrte in die Dunkelheit, wo der Kerl verschwunden war. Einen Moment haderte sie noch, dann warf sie den Pannenblinker an, verriegelte den Wagen und rannte ihm hinterher. Auf ihr Rufen gab es keine Antwort, abgesehen von ein paar aufgeschreckten Vögeln und der Eule, die ihre Runden zog. Sie befanden sich hier mitten in der Pampa, es gab keine Häuser in der näheren Umgebung. Aufgelöst kehrte sie zurück und stieg wieder ein, um nach Hause zu fahren.

Das Spiegelbild, welches sie so herzlich empfing, zeigte eine Hannah mit müden, aufgerissenen Augen, bleichen Gesicht, ruiniertem Make-Up und Haaren, die vor ein paar Stunden noch frisiert gewesen waren. Wahrlich ein Bild für die Götter. Grob wischte sie sich alles ab, putzte sich die Zähne und ging schlafen. Obwohl sich alles in ihrem Schädel immerzu im Kreis drehte, übermannte sie die Müdigkeit und sie verfiel in tiefen, traumlosen Schlaf.

Der Sonntag begrüsste sie mit reichlich Sonne und dem zugehörigen Kindergeschrei von draussen. Murrend rieb sie sich das Gesicht und blinzelte auf ihr Telefon. Viel zu viele Benachrichtigungen. Stöhnend schob sie es zurück unter ihr Kopfkissen, da meldete sich schon die nächste. Der Klingelton der Fernfreunde-Gruppe. Sie erhaschte einen kurzen Blick, dass ein Bild gesendet worden sei. Auch das konnte warten. Nach und nach kehren die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück und sie setzte sich kerzengerade auf.

„Fuck, mein Auto", sagte sie mit kratziger Stimme und die plötzliche Verzweiflung schnürte ihr die Kehle zu. Wie sollte sie das irgendwem erklären? Und hatte sie genug im Notfallfonds, um die Schäden zu bezahlen? In diesem Augenblick fühlte sie sich gerade komplett einsam. Fahrig wischte sich Hannah die Augen trocken und beschloss, jetzt doch aufzustehen.

Mit der Tasse Kaffee in der einen und der Morgenzigarette in der anderen Hand fühlte sie sich bereits mehr wie sich selbst. Die Kinder der Nachbarschaft hatten sich zusammengefunden und spielten jetzt Verstecken, eines hatte sich unmittelbar neben ihrem eigenen, kleinen Garten hinter einem der grossen Pflanzgefässe versteckt. Dessen grösste Sorge war jetzt bloss, dass es nicht gefunden werden wollte. Hannah lächelte kurz und trank einen Schluck. Nach und nach arbeitete sie sich durch ihr Handy, gab jeweils kurz Antwort und kommentierte ein paar Insta-Posts von gestern Abend. Zu mehr fühlte sie sich nicht in der Lage. Immer wieder wanderten die Gedanken ab zu den Geschehnissen. Die Blicke der anderen, in denen sie wieder etwas herauslas, was sie sich am Ende nur einbildete, der Unfall mit dem Typen, der dann plötzlich weg war. Vor allem aber sah sie immer wieder das Gesicht vor sich, das sie einfach nur spitzbübisch angegrinst hatte. Ein perfektes Gesicht, nicht ein Kratzer war zu sehen. Je mehr sie sich das Hirn darüber zermarterte, desto häufiger kam sie zum Schluss, dass er aus dem Himmel gefallen sein musste. Er war zu plötzlich da und so betrunken war sie nicht gewesen, sie hatte doch nur...

Das Telefon in ihrer Hand vibrierte und spuckte eine Benachrichtigung aus, dass Lilly was gepostet hatte. Also war sie auch bereits wieder auf den Beinen. Hannah nutzte die Möglichkeit der Ablenkung aus und rief den Post auf. Eine Reihe von Bildern von gestern, die erst heute das Licht der Social Media entdeckte. Eins musste man Lilly lassen, sie konnte gute Bilder machen. Sie zeigten die vollen und leeren Flaschen, eine fröhliche Gruppe Freundinnen und schrien Spass. Hannah war auf drei Fotos markiert worden. Sie lachte, war fröhlich und unbekümmert und deutlich angeschickert. Ein kurzes Lächeln stahl sich in ihr Gesicht, während sie es mit einem Herzchen versah und weiter durch den Feed scrollte. Lange liess sie die Ablenkung nicht zu, sie hatte heute noch etwas vor. In dem Moment, in dem sie das Telefon zur Seite packen wollte, klingelte es. Ellies Foto füllte den Bildschirm auf und sie nahm den Anruf schnell entgegen.

"Was gibt es denn?", fragte sie warm und liess sich nicht anmerken, wie überrumpelt sie gerade war.

"Hey Süsse. Du, ich muss dich um einen gigantischen Gefallen bitten. Ich weiss, dass du heute frei hast und so, aber mein Wagen springt gerade gar nicht an und ich muss in der Stadt dringend was abholen. Kannst du mich bitte kurz hinfahren? Ich bezahl dir auch Spritgeld!", sprudelte es aus ihrer Freundin hervor.

"Kein Problem", willigte sie ein und eine Flut von Dankesbekundungen kam ihr entgegen. Es war ihre beste Freundin, für die sie fast alles tun würde. Und Ellie hatte ihr auch schon einige Male aus der Patsche geholfen. Jetzt schnappte sie sich alle sieben Sachen und sprang ins Auto, um als Chauffeur zu dienen. Strahlend stieg die Brünette ein und drückte sie kurz liebevoll an sich.

"Du bist gerade mein Lebensretter. Ich Depp habe das Licht brennen lassen und die Batterie ist alle und alle Nachbarn sind gerade unterwegs. Ohne dich wäre ich echt aufgeschmissen."

"Hast du ein Kabel?"

"Das liegt im Auto von Ray." Sie seufzte tief und lehnte sich zurück. "Und darum kümmere ich mich wirklich erst heut Abend. Die ganze Woche war einfach nur Stress pur."

"Amen, Schwester!", stimmte Hannah zu und lachte. "Bin ich froh, jetzt ein paar Tage frei zu haben."

Nur Augenblicke später hatte sie nicht einmal die Chance, das Auto vernünftig zu parken, da sprang Ellie bereits nach draussen und war weg. Kopfschüttelnd stellte sie das Fahrzeug ab und stieg selber aus. Wenn sie schon hier war, konnte sie ihre Besorgungen genauso gut auch jetzt erledigen. Für einen so schönen Tag wie heute waren bislang erstaunlich wenige Menschen unterwegs. Hannah träumte auf dem Weg zu den Läden ein wenig an diversen Schaufenstern herum, als ein Spiegelbild sie abrupt stoppen liess. Das schwarze, etwas längere Haar, die lässige Postur...etwas kam ihr daran viel zu bekannt vor. Langsam drehte sie sich um und erhaschte einen Blick auf das Gesicht. Ungläubig rauschte sie auf ihn zu und bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust.

"Du bist das!", rief sie selbstvergessen und glotzte ihn an. Zu mehr war ihr Hirn gerade nicht in der Lage. Der Fremde hob nur die Hände in einer abwehrenden Geste. Das freche Grinsen legte sich um seine Züge.

"Oh, hey", grüsste er nonchalant. 

Je hebt het einde van de gepubliceerde delen bereikt.

⏰ Laatst bijgewerkt: May 02, 2023 ⏰

Voeg dit verhaal toe aan je bibliotheek om op de hoogte gebracht te worden van nieuwe delen!

Unreal DreamWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu