1.Kapitel

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Zu Beginn sollte ich wohl etwas über den
Briomhar und dessen Bewohner klarstellen: So wundersam und über wirklich sie auf den ersten Blick auch erscheinen mochten, so waren sie eigentlich nicht anders als wir Menschen.

Es gab kleinere oder auch größere Dörfer, Verwaltungssitze und eine große Hauptstadt, die auch das Schloss der Königsfamilie beherbergte: Erita.
Die kleineren Dörfer am Waldrand wurden von den Bauern bewohnt, folgte man den Bächen ins Innere des Waldes, kam man schon bald zum Spiegelsee, an dem die Fischer und Seemenschen ihre Siedlungen hatten, obwohl die der Seemenschen schon eher in, anstatt am Wasser lagen. Umso weiter man sich zur Mitte des Waldes bewegte, umso größer wurden die Dörfer und umso wohlhabender die Bewohner, bis man schließlich das Herz des Waldes erreichte: Die Königsstadt.

Erita lag in einem Tal, das Schloss in der Mitte. Kurz vorher Vereinten sich alle kleinen Bäche zu einem großen Fluss, der an der Südseite des Tals in einem Wasserfall herabstürzte. Am Boden teilte sich der dadurch entstandene See wieder in kleine Bäche auf, die durch die ganze Hauptstadt flossen und nicht nur die Bewohner mit Wasser versorgten, sondern die Stadt auch in kleinere Bezirke aufteilte. So gab es Seidenbach, dort lebten die Händler und Juweliere, Moosweiher, das Viertel der Ärzte und Apotheker, Eisenwasser, wo die Schmiede und Handwerker zu Hause waren und noch viele mehr. In der Mitte flossen sie wieder alle zusammen, sodass das Schloss von einem Graben umgeben war.

In diesem Schloss lebte die Königsfamilie: Die Le Fays. Sie waren länger auf Thron, als das man sich an ihre Vorgänger erinnern würde und in all dieser Zeit waren sie gute und gerechte Herrscher gewesen.
Das momentane Königspaar hatte zwei Töchter: Morgause, die ältere und kämpferischere der beiden, und Morgana, die jüngere sanftere.

Die beiden Prinzessinnen waren in ihren Interessen zwar sehr unterschiedlich, aber trotzdem ein Herz und eine Seele. Nicht selten sah man sie zusammen ausreiten oder in den Gärten des Schlosses spielen. Ihr Vater, König Ludovico war oft auf Reisen, diplomatischer und militärischer Natur, und nichts liebte er mehr, als zurück zu kommen und seine Töchter bereits am Schlosstor stehen zu sehen. Wenn er in Erita war verbrachte er so viel Zeit wie möglich mit seiner Familie. Seine Frau, Königin Seria blieb meistens Zuhause mit ihren Töchtern und begleitete ihren Gemahl nur zu sehr wichtigen diplomatischen Treffen, die die Anwesenheit Beider verlangte.

Die Königin unterrichtete ihre Töchter in allen, was Prinzessinnen ihrer Meinung nach wissen mussten. Sie war sanft abed bestimmt und ließ sich nichts gefallen. Das Einzige, mit dem sie eine andere Lehrerin betraute war die magische Ausbildung der der Mädchen. Diese übernahm die Großtante des Königs, die schon alt gewesen war, als dieser ein kleiner Junge war und er schwor, dass selbst sein Vater sie nur so gekannt hätte. Sie trug immer nur grüne Kleider, egal zu welcher Tages- oder Jahreszeit. Dies brachte ihr den Spitznamen „Die grüne Lady" ein und inzwischen nannte sie kaum noch jemand anders, natürlich nur wenn sie nicht zuhörte, denn so alt wie sie war, so furchteinflößend war sie auch. Die einzigen die keine Angst vor ihr hatten waren die beiden Prinzessinnen, diese nannten sie Tante Loelia, allerdings hatten sie ihr Versprechen müssen niemandem sonst ihren Vornamen zu verraten.

Magie war eine Kunst, die nur dem Adel vorbehalten war und so lernten die beiden Mädchen nicht nur die Magie zu lieben, sondern auch diejenigen zu fürchten, die sie gegen das Gesetz praktizierten. Diese Magier und Magierinnen wurden nur „Die Wilden" genannt und, sollten sie jemals von den königlichen Soldaten gefasst werden, wegen Verrat am König und dessen Gesetzen hingerichtet werden.

So wuchsen Morgause und Morgana also auf, behütet und beschützt hinter den Mauern des elterlichen Schlosses. Fernab von den Verbrechen, die sich im Königreich ihrer Eltern ereigneten und den Maßnahmen die diese deshalb ergriffen. Sie waren glücklich in ihrer kleinen Welt, die aus dem Schloss und der herumliegenden Hauptstadt bestand und hielten sich an die wichtigste Regel, die ihre Eltern ihnen eingebläut hatten: „Geht niemals alleine in den Wald, verlässt niemals alleine die Stadt."
Nun ja zumindest bis zu dem warmen Frühlingstag an dem unsere Geschichte beginnt.

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