Kapitel 2

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Das kalte Wasser prasselte auf mich hinab. Ich stehe schon seit einer halben Stunde unter der Dusche, da ich keine Lust habe nach unten zu meinen Eltern zu gehen, sie würden so wie so nur über ihre Arbeit labern.

Ich steige aus der Dusche und ziehe mir, nach dem abtrocknen meinen kuscheligen Bademantel an. Zum Föhnen habe ich keinen Bock, also lasse ich meine dunkel brauen Haare Luft trocknen. Sie werden so oder so aussehen wie ein Busch, denn meine Haare sind immer, wirklich immer voluminös! Ich hasse es jedes mal, wenn ich meine Haare im Spiegel sehe, genau wie meine Augen. Beides dunkel braun und manchmal schwarz.

Ich finde mich selber durchschnittlich, nicht besonderes Aussehen, sodass ich nach meinem Gefühl nicht aus der Menge steche.

Aber meine große Klappe ist und bleibt etwas auffallendes und darauf bin ich stolz.

Ziemlich froh bin ich aber, das ich keine wasserstoff blonden Haare oder blaue Augen habe. Ich finde das sieht man viel zu oft, in jeder Ecke. Außerdem finde ich, das eh nur Schlampen so aussehen.

Blaue Augen sind außerdem immer die Menschen die ich über alles hasse, weil ich einfach überhaupt nicht mit solchen Leuten klar komme. Ich weiß selbst nicht woran das liegen könnte.

Kurz gefasst: Blaue Augen kann man nicht mit einem Engel vergleichen, weil sie der Teufel höchst persönlich sind.

(Es tut mir leid, an die Leute die jetzt blaue Augen haben, das muss gesagt werden, weil es später noch so eine Person gibt, denkt einfach das es eine andere Augenfarbe ist :* )

Ich ziehe mir schnell eine weite Jogginghose und ein langes weißes Shirt von Nike drüber. Eigentlich will ich nicht wirklich nach unten zu meiner Familie, aber da ich Opa noch nicht begrüßt habe, da sie noch vor unserer Ankunft einkaufen waren, sollte ich es schnellstens erledigen.

Langsam tapse ich mit meinen geilen Wollsocken runter, die mich fast zweimal auf die Fresse fliegen lassen. Oh man das wär's gewesen.

"HAHA Ich hätte dich so ausgelacht!", lacht meine innere Stimme.

"Verzieh dich wieder!", antworte ich genervt, worauf sie dann zum Glück keine Antwort gibt.

In der Küche angekommen, rieche ich schon den süßen Duft von Apfelkuchen, den meine Oma gebacken hat. Mama und Papa sitzen am Esstisch und reden mit Oma und Opa, die mich noch nicht bemerkt haben.

" Hallo Opa! " ich lächelte ihn an, da er der einzige Mensch ist, der mein Lächeln verdient.

"Oh hallo Tici! Du bist aber mal gewachsen. Hola! " er grinste mich stolz an und umarmt mich lange. Er flüsterte mir ins Ohr: "Du wirst immer schöner, Prinzessin. "

Ich lachte augenverdrehend

"Ticccciiiii!", sang meine gute gelaunte Oma schon fast. Ich musste anfangen zu grinsen, weil es sich so lächerlich anhört, wenn sie meinen Spitznamen singt.

"Ommmiiii!", lachte ich und erhebte mich um meine Oma zu knuddeln.

Man habe ich die beiden vermisst. Meinen Opa noch mehr, da ich meine Oma als ich jünger war fast nie gesehen habe, da sie immer arbeiten war. Sie knudellte mich schon fast zu Tode und das ganze Mehl von der Küchenschürze hing an meinen Klamotten, sodass ich mich erst mal umziehen ging.

Als ich wieder unten bin, mit einer frischen Jogginghose und irgendeinem teuren Oberteil, setzte ich mich neben Oma, die mit meinen Eltern über ihre Firma redete.

Ich würdigte meine Eltern keinen Blickes. Mein Auto werde ich mir schon selber holen, auf der Karte ist eh genug für mindestens 10 Autos.

Ich kann es jetzt schon nicht mehr hören. Firma da, Firma dort.. boah!

Können die nicht mal über etwas anderes reden?

"Laticia zusammenreißen. Keinen Wutausbruch. Nein nicht jetzt.", beruhige ich mich etwas.

Ich stocherte in dem duftenden Kuchen herum, da ich keinen Hunger habe und meine Wut an dem Apfelzeugs rauslassen kann.

Mit meinen Eltern habe ich schon seit dem sie mit : "Du ziehst nach England. " ankamen kein Wort gewechselt, zwar haben sie immer mal versucht mit mir zu reden, aber ich hab sie jedes mal nur hasserfüllt angeguckt und ignorierte sie.

Das sind keine richtigen Eltern. Richtige Eltern lieben ihre Kinder.

"Schätzchen? ", sagte meine Mutter, ich erhebe langsam den Blick von dem Teller und gucke meine Mutter emotionslos an.

"Was?", sagte ich mit neutraler Stimme.

"Dein Vater und ich haben ein tolles Internat gefunden, du wirst übermorgen dort einziehen."

Die Wut fängt an zu kochen. Zum Überlaufen.

Ich sprang vom Stuhl, der mir lautem Rums auf den Boden fällt, ich sehe in vier entsetzte Gesichter. Meine Eltern haben doch keine Ahnung was ich fühle.

"Erstens bist du nicht meine Mutter und der," ich zeige mit dem Finger auf diesen Typ der sich mein Vater nennt, "nicht mein Vater. Zweitens", brüllte ich schon fast, "könnt ihr nicht andauernd , machen was ihr wollt mit mir. Ihr meldet euch seit Monaten nicht bei mir und lasst mich alleine Zuhause. Und dann", schrie ich, "kommt ihr mit, du wirst nach England ziehen! Wollt ihr mich eigentlich verarschen?!"

"Ich werde nicht in dieses scheiß Internat ziehen!"

Und rannte die Treppen damit nach oben und schlug die Tür mit einem lautem "ruummss" zu.

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