gunpoint

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Einige werden es vielleicht ahnen.

Ich habe diesen Teil ein bisschen an die Folge "children of the dark" von criminal minds angelehnt.

Ich wünsche euch wie immer viel Spaß!

Hier geht's jetzt weiter!


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„Okay, Tyler. Dann lass uns mal los legen", nahm Jay nur einen Tag später auf dem Stuhl des kleinen Tisches im Verhörraum Platz, an dem der 10 jährige saß und eingeschüchtert auf Halstead starrte.

„Zuerst möchte ich eins klar stellen. Weder deine Schwester noch du, habt irgendetwas falsch gemacht. Ihr seid nicht hier, weil wir euch wegen etwas bestrafen wollen, sondern deshalb, weil wir die Befürchtung haben, dass ihr in eurer normalen Umgebung nicht frei reden könnt", stellte Jay klar,  weshalb der Junge schon etwas entspannter wirkte.

In diesem Moment öffnete Hailey die Tür und stellte ihm einen warmen Kakao vor die Nase, ehe sie sich wieder zurück zu Voight in das Vorzimmer zog. Was der Junge nicht wusste war, dass die Ermittler das Gespräch auch von draußen mitverfolgen konnten.

„Okay, dann starten wir. Tyler, ich habe ein paar Fragen an dich. Deine Mom wurde von deinem Vater erstochen. Dein Dad sitzt im Gefängnis und deshalb bist du vor 2 Jahren zu den Jeffersons gekommen", fasste Jay es so ruhig wie möglich zusammen, auch wenn ihn die Biographie des Jungen innerlich erheblich aufgewühlt hatte.

Der 10 jährige hatte mitansehen müssen, wie der Vater seine Mutter getötet hatte. Für einen Jungen dieses Alters war das harter Tobak, darüber war sich Halstead im klaren.

„Wie geht es dir dort?"

Schon an der Reaktion des Kleinen merkte Jay, dass die Antwort alles andere als positiv ausfallen würde. Der Junge schaute bewusst nach unten und senkte seinen Blick.

„Ganz ehrliche Antwort. Das was du hier sagst, bleibt nur zwischen uns beiden. Keiner da draußen wird davon erfahren", machte Jay klar, während Tyler nervös die Hände ineinander faltete.

„Wirklich gar keiner?", versicherte er sich, was Jay mit einer Kopfbewegung bejahte.

„Sie hat uns verboten mit jemandem darüber zu reden."

„Wer ist sie?"

„Unsere Pflegemutter, Miranda."

„Worüber? Tyler, bitte. Ich kann dir nicht helfen, wenn ich nicht weiß, was da los ist", flehte Jay den Jungen an, aber der blieb stumm.

„Ich fühle mich nicht wohl bei ihr. Sie... sie ist böse", erzählte der 10 Jährige stockend.

„Inwiefern?"

Aber der Junge sagte nichts mehr. Angst und Hoffnungslosigkeit. Die pure Verzweiflung. All das meinte Jay in seinem Gesichtsausdruck zu erkennen.

„Okay, ziehen wir das Pferd von hinten auf", fuhr sich Halstead müde durch das Gesicht und fokussierte sich dann wieder auf den Jungen.

„Du sagst, sie ist böse und du fühlst dich nicht wohl. Warum? Wie genau sieht das aus?"

Der Junge schwieg.

Jay sah ihn unglücklich an.

„Tyler, hör mal. Da draußen läuft gerade jemand herum, der Eltern aus Pflegefamilien sehr weh tut. Und damit sind nicht nur diese Pflegefamilien in Gefahr, sondern auch die Pflegekinder."

Das Gesicht des Jungen verwandelte sich zu einem teuflischen Ausdruck. Ohne dass es Jay gewollt hatte, schien er den wunden Punkt getroffen zu haben.

love of my lifeWhere stories live. Discover now