-4- leave me alone!

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Mit den Händen tief in meinen Jackentaschen vergraben stand ich an der Haltestelle. Die stille der Nacht war angenehm, ganz anders wie der Stress bei der Arbeit. Ich holte tief Luft und schaute dabei nach oben, in den Sternenhimmel. Um diese Uhrzeit ist die Haltestelle immer leer. Nur ganz selten wartet hier noch jemand außer mir.

Ich versuchte weiterhin die ruhe zu genießen, als ich auf einmal schwere Schritte hörte. Sie kommen näher. Ich schaute unauffällig in die Richtung, aus der sie zu kommen schien. ,,Nicht schon wieder" grummelte ich leise als ich erkannte wer da auf mich zu kommt. Er blieb ein paar Meter von mir entfernt stehen und grinste mich an. Was will dieser Creep von mir? Auf einem Schlag war die friedliche Atmosphäre zerstört. Zu meinem Glück konnte ich den Bus in der Ferne erkennen. Kurz danach stand er auch schon an der Haltestelle. Ich stieg schnell in Bus ein und hoffte einfach, dass der Creep an der Haltestelle stehen bleib. Diese Hoffnung wurde jedoch schnell zerschlagen. Ich habe mich noch nicht einmal hingesetzt als ich sah wie er ebenfalls in den Bus stieg.

Kurz dachte ich darüber nach wieder auszusteigen und mit den nächsten Bus zu fahren. Doch als ich auf meine Uhr schaute strich ich diese Idee aus meinen Gedanken. Zu meinem Pech entschied dieser Kerl sich auch noch dazu, sich direkt hinter mich zu setzten. Meine Nackenhaare stellten sich auf und mich überkam ein unangenehmes Gefühl. ,,Hey" erklang seine Stimme und einen Moment lang hoffte ich, dass er mit jemand anderem sprach. Doch als er mir auf die Schulter tippte musste ich der Realität in Auge sehen. Schnell zog ich mein Handy aus meiner Tasche und tat so als ob ich beschäftigt sei. Ihm schien das jedoch nicht zu interessieren, weil er mir erneut auf die Schulter tippte ,,Hey, Michelle"

Genervt von seiner Anwesenheit und der Tatsache, dass er mich verfolgt, drehte ich mich um und schaute ihn an. Ein riesiges Lächeln lag auf seinem Lippen und seine Augen starrten mich ununterbrochen an. Es ist mir zuvor nicht aufgefallen, aber er blinzelt nicht. ,,Könntest du mich bitte in ruhe lassen!" Ich versuchte so ernst wie möglich zu wirken. Dies war leider gar nicht so einfach. Obwohl es nicht möglich sein sollte, wurde sein Lächeln noch größer ,,Wir sind doch jetzt praktisch Freunde" erklang seine amüsierte Stimme. ,,Freunde?" fragte ich empört ,,glaub mir du bist die letzte Person mit der ich befreundet sein möchte!"

,,Hey wie wärs denn, wenn ich heute zu dir kommen?" Er schien mir gar nicht zu gehört zu haben. Genervt rieb ich mir die schläfe, während er darüber redete, was wir bei mir machen könnten. Letztendlich konnte ich mich nicht mehr zurück halten und die Wut in mir kochte über.

,,Verdannt nochmal! Wann verstehst dus endlich? Ich will nicht, dass du zu mir kommst. Ich will nicht einmal, dass du mit mir redest! Ich will einfach das du mich in Ruhe lässt und zwar für immer!"

Eigentlich habe ich erwartet, dass die wenigen Leute, welche mit uns im Bus saßen, nun auf mich schauten. Zu meiner Überraschung taten sie dies nicht. Obwohl ich aus vollem Halse geschrien habe. Die ganze Situation fühlte sich generell komisch. Eine unangenehme Kälte überkam mich und ich schaute verzweifelt umher. Zu meinem entsetzten stellte ich fest, dass sich die anderen Insassen gar nicht bewegten. Panik machte sich in mir breit als ich wieder zu ihm sah. Sein Lächeln emblößte nun seine Zähne, von welchen er zu viele hatte.

,,Keine Angst, ich bring das wieder in Ordnung"

Er streckte seine Hand aus und berührte mich an der Stirn. Danach verschwamm alles und die Welt um mich herum wurde schwarz.

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