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Lee Donghyuck

"Kannst du mir das bitte erklären?", verlange ich, als wir nebeneinander zurück ins Großraumbüro treten. "Was?" Mark hebt die Schultern. "Dann ist Markhyuck aus der Welt. So wolltest du es doch."

Schon, aber...

"Nein!"

"Nein?"

"Du hast mal gesagt, du würdest gerne frei in deinen Entscheidungen bleiben. Und das ist wichtiger als mein Wunsch!" Außerdem frisst mich der Gedanke Mark-datet-eine-andere auf. Aber das braucht Mark nicht zu wissen. "Außerdem versuchen wir es ja vielleicht nochmal irgendwann. Oder?"

Er bleibt stehen und mustert mich nachdenklich. "Ich weiß nicht. Ich hab dieses Mal schon ewig gebraucht zu akzeptieren, dass es vorbei ist. Eigentlich habe ich das immer noch nicht, offen gestanden", gibt er zu. "Glaubst du wirklich, es hilft dann, mir aus dem Weg zu gehen?", erwidere ich. Mark verzieht das Gesicht und rümpft die Nase. "Für die Öffentlichkeit wirkt das weniger dramatisch wie ein Therapeut."

"Seit wann interessiert dich denn die Öffentlichkeit?"

"Und seit wann widersprichst du Vorgesetzten?"

"Seit wann beugst du dich seinem Befehl?"

"Seit wann postest du Behauptungen, die du mir im August umgekehrt versprochen hast?"

"Seit wann nimmst du Online-Beiträge so ernst?"

Wir schauen uns herausfordernd an. Mark öffnet den Mund und schließt ihn wieder. "Und seit wann hast du Bilder von mir mit violetten Haaren? Ich dachte, die Farbe hat dir überhaupt nicht gefallen." Er atmet aus und stiert auf den Boden, der hier draußen jetzt aus braunen Fliesen besteht und nicht mehr länger das Linoleum aus dem Bürozimmer bietet. "Hat sie auch noch stand dir verdammt gut. Aber ich wollte nicht, dass du so übertrieben bezaubernd aussiehst. Für andere, du weißt schon..."

"Niedlich", kommentiere ich. Wieder Stille. Dann schlage ich meinen inneren Besitzanspruch auf Mark zu Brei. "Du und Seulgi, hm?"

"Hm." Er wirkt überrascht und misstrauisch. Zurecht, in der Beziehung war ich der besitzergreifendste Mensch auf der Welt und nicht wenige Wortgefechte wurden aus meiner Eifersucht geboren.

"Sie ist hübsch."

"Hm."

"Und vielleicht kannst du wirklich mal neu anfangen. Mit wem, der nicht so ist wie ich. Mit wem, der dir nicht in jedem Punkt widerspricht. Etwas haben, das nicht so wackelig ist, wie wir es immer waren."

"Hm."

Er sieht so aus, als würde er mir so viel entgegenzustellen zu haben, doch er sagt nichts. Und die Worte sind aufrichtig gewesen, ja, aber im Grunde haben wir uns nur getrennt, weil eine Beziehung in der Öffentlichkeit total schrecklich gewesen ist. Und einmal publik, immer publik. Es ging einfach nicht mehr.

Es klingt vielleicht komisch, wir waren glücklich, aber das Gefühl, für potentielle Paparazzi immer eine perfekte Beziehung simulieren zu müssen, hat mich kaputt gemacht. Und nicht nur mich. Auch Mark hat das öfter thematisiert und er ist nach der Trennung ein paar Mal zu mir nach Hause gekommen - was für uns irgendwie normal war, für die Fans aber richtig schräg, sodass wir sehr bald zu Telefonaten übergegangen sind.

"Wir waren toll wackelig." Seine Stimme erinnert mich, dass wir noch immer hier stehen. Ich lächele mild. "Telefonieren wir heute Abend?", frage ich im plötzlichen Drang, mal wieder zwanglos mit ihm zu reden. "Mittwoch ist mein langer Tag, weißt du doch." Seine Lippen zucken, ein winziges Lächeln ist erkennbar. Ich versuche, Glaubwürdigkeit in meine Gleichgültigkeit zu legen. "Ach, stimmt."

ex • markhyuck •Where stories live. Discover now