8. Neues Leben

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*Fünf Jahre später*

Ellie stieg aus dem Bus und lief den altbekannten Weg zurück nach Hause. Die Straßen waren wie ausgestorben, was vermutlich an dem regnerischen Wetter lag. Ellie bog um die Ecke und lief weiter den Gehweg entlang. Dabei kam sie an dem ehemaligen Haus der Familie Woods vorbei, welches nun wieder leer stand. Fast schien es so, als ob der eine Monat, in dem die Woods darin gelebt hatten, nie existiert hätte. 
„Bin zurück!“, rief Ellie durch das Haus, als sie durch die Tür trat. Ihre Mutter kam aus der Küche und  begrüßte sie, dann setzten sie sich gemeinsam an den Esstisch im Wohnzimmer, um zu Mittag zu essen. Währenddessen erzählten sie einander von ihrem bisherigen Tag. Ellie war in der Schule gewesen und hatte sich für später im einem ihrer Freunde Joey verabredet. 
Am frühen Nachmittag fuhr Ellie mit dem Bus Einkaufszentrum, wo sich die beiden treffen wollten. Als sie dort ankam, wartete dort bereits Joey. Er besuchte die gleiche Schulklasse wie Ellie, weshalb sie irgendwann angefangen hatten, miteinander abzuhängen. Ellie mochte Joey, auch wenn er ihr manchmal etwas zu aufdringlich war. 
„Hey!“, rief sie, als sie aus dem Bus gestiegen kam und Joey drehte sich zu ihr um. Er trug einen einfachen Pullover und die blonden Haare waren wie immer völlig durcheinander. Joey hob eine Hand zum Gruß, als er Ellie erkannte. Sie blieb vor ihm stehen und umarmte ihn kurz, bevor die beiden überlegten, was sie tun sollten. Ellie überredete Joey schließlich zu einer kleinen Einkaufstour und gemeinsam klapperten sie einige der Geschäfte, die im Einkaufszentrum lagen, ab. Ellie kaufte kaum etwas, sondern verbrachte die meiste Zeit damit, die Dinge einfach nur anzusehen. 
„Ich habe für das alles kein Geld“, sagte sie zu Joey, nachdem sie das fünfte Geschäft verlassen hatten, ohne irgendetwas zu kaufen. 
„Warum sind wir dann überhaupt hier?“, fragte Joey seufzend und folgte Ellie. 
„Weil es Spaß macht“, erwiderte sie grinsend und klopfte Joey auf die Schulter. 
„Ja klar“
Sie liefen noch ein wenig weiter quer durch das Einkaufszentrum, bis sie Hunger bekamen. Joey schlug vor, bei einem der kleinen Fast Food Restaurants etwas Essen zu gehen, wogegen Ellie nichts einzuwenden hatte. Sie aßen gemeinsam etwas und da es schon langsam begann zu dämmern, wollte Ellie nach Hause. Joey bestand darauf, sie zu begleiten und Ellie ließ sich erweichen . Sie fuhren mit dem Bus bis zu Ellies Straße, wo sie ausstiegen und den Rest des Weges zu Fuß zurücklegten. Dabei führten sie lockere Gespräche und alberten ein wenig herum, so wie immer, wenn sie zu zweit waren. 
„Sag mal“, änderte Joey plötzlich das Thema und wurde ernst „gehst du immer noch mit diesem einen Typen aus?“
Ellie wurde auf einen Schlag ruhig. Sie mochte es nicht, wenn Joey sie auf solche Dinge ansprach. 
„Joey ich habe dir doch schon gesagt, dass ich darüber nicht reden-“, setzte Ellie zu einem Erklärungsversuch an, aber Joey unterbrach sie.
„Ich wollte dich nämlich fragen, ob du nicht vielleicht mit mir ausgehen möchtest?“
Ellie spürte sofort, wie sich alles in ihr verkrampfte. Das war nicht das erste Mal, dass Joey sie das gefragt hatte und schon beim letzten Mal hatte sie ihn freundlich zurückgewiesen. Aber das schien er nicht verstanden zu haben. Oder er wollte es einfach nicht verstehen. 
„Joey bitte, ich habe es dir doch schon gesagt“, seufzte Ellie und versuchte dabei so wenig genervt wie möglich zu klingen. Sie mochte Joey zwar, aber nicht auf diese Weise. Aber Joey wollte nicht so recht aufgeben. 
„Ich weiß“, begann Joey, „ aber ich dachte vielleicht du gibst mir noch eine Chance.“
„Nein, Joey.“ Ellie war froh, als sie endlich ihr Haus erreichten. Sie wollte jetzt einfach nur weg von Joey und in ihr Bett.
„Bitte Ellie, ich-“, setzte Joey erneut an, aber dieses Mal unterbrach ihn Ellie. Sie wollte darüber einfach nicht reden.
„Nein ist nein“, sagte sie mit harter Stimme und wandte sich anschließend von Joey ab, um ins Haus zu gehen. Sie hatte genug von ihm. 
„Gute Nacht“, rief sie Joey noch zu, bevor sie im Haus verschwand und den verzweifelten Joey allein draußen stehen ließ. Aber das war ihr jetzt gerade egal. Joey war wieder mal zu weit gegangen. 

Ein Filler- Kapitel, wie es im Buche steht. Joey geht hiermit in die Geschichte ein, als einer der absolut unnötigsten Nebencharaktere. Oder vielleicht doch nicht? Hehe. 

We'll Meet Again | Jeff the Killer x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt