Loki

Prolog

Es war einmal, vor sehr, wirklich sehr langer Zeit, bevor Yggdrasil entstand, als ein alter Mann lebte. Er konnte in die Zukunft sehen, erblickte aber auch immer eine mögliche Lösung für alle folgenden Probleme. Irgendwann entstand Yggdrasil und damit das Leben. Es war zu dieser Zeit, zu der sich das intelligente Leben entwickelte, als der Mann beschloss, die Einblicke, die er erhielt, in Prophezeiungen festzuhalten. Er fing an, ein großes, schweres Buch zu schreiben, in denen er alle Prophezeiungen und ihr ungefähres zeitliches Eintreten sowie alle möglichen Enden festhielt. Der Mann wurde für sein Wissen verehrt und eine Gruppe von Anhängern sammelte sich um ihn, die er irgendwann im gesamten Universum verteilte, um die Welten zu beobachten, die sich bildeten. Sie bekamen die Aufgabe, zu melden, wenn sich etwas Verdächtiges tat.

Viele Jahrmillionen vergingen, und mehr und mehr Prophezeiungen erfüllten sich, bis in unsere Zeit. Er wusste, dass es eine Prophezeiung gab, bei der er selbst eingreifen musste, um sie erfüllen zu können. Deshalb hatte er den Beobachter von Asgard angewiesen, diesen Ort in diesen Zeiten besonders gut zu beobachten. Er schlug sein Buch auf und las sich die Zeilen erneut durch: „Wenn aus Mensch Ase wird, wenn das erdachte Monster stürzt, wenn sich der halbe Gott ein zweites Mal wandelt, gibt es nur noch den Ältesten, der helfen kann. Er allein schafft es, zu bewahren und zu verbinden. So müssen die drei, einst verbunden durch Freundschaft und Liebe, sich erneut zusammentun, dass Band stärken und sich selbst stählen, bevor das Ungeheuer der Tiefen alles verschlingt. Nur zu dritt kann der Baum erhalten, um neu zu erschaffen, doch nur alleine kann die Göttin aufsteigen und erfüllen, was unbemerkt in ihr geboren." Der alte Mann seufzte. Die Zeit würde kommen, und ihm war schmerzlich bewusst, dass sie schneller kommen würde, als ihm lieb war.

Schon als er die Präsenz spürte, die gerade neben ihm auftauchte, wusste er es. Tatsächlich lehnte sich eine Kreatur, dessen wahres Gesicht man nicht erkennen konnte, da sie von einem schwarzen Umhang umhüllt wurde, zu ihm herunter. „Es hat begonnen. Aus Mensch wurde Ase." Der Alte nickte. „Behalte Asgard noch besser im Auge. Ich weiß, was ich von dir fordere, es tut mir auch leid, aber diese Prophezeiung ist anders als die meisten. Sie erfordert mein Eingreifen, verspricht die Zerstörung der Welt wie wir sie kennen und den Aufbau eines vollkommen neuen Universums. Zumindest, wenn ich das, was ich sah, richtig deutete. Und das bereitet mir Sorgen. Was immer auf uns zukommen mag, früher oder später werden sich alle bei mir versammeln müssen, um nicht in das Ganze mitgezogen zu werden." Die verhüllte Kreatur nickte. „Wir werden bereit sein. Soll ich einen Boten aussenden?" „Nein, kehre du nach Asgard zurück. Ich währenddessen werde den nötigen Boten senden." Die Kreatur neben dem Mann erhob sich und verschwand mit einem Wink seines Umhanges in den Schatten. Seine Präsenz war verschwunden. Der alte Mann indessen nahm ein altes, kleines Buch zur Hand, griff nach seiner Feder und fing an zu schreiben. Er rief seine Beobachter auf, sich bereit zu machen, sich jederzeit zurückziehen zu können. Das Buch verbreitete die Worte im ganzen Universum und wurde von den Büchern der Beobachter wieder eingefangen, die sich bei ihren Trägern meldeten, die sich die Nachricht anschauten und den Anweisungen folgten. Denn sie alle konnten sich sicher sein, dass es früher oder später zu einer Krise kommen würde, die im schlimmsten Fall das ganze Universum erschüttern würde.