Deadly Love { D. M. } | 4

Twenty - Four - wieder vereint

Die nächste Woche verging schleppend und zog sich unwahrscheinlich lange, was die ganze Situation nicht besser machte. Ich erschien zu keinem Essen und versprach Cedric und Iwan immer wieder, ich würde in der Schulküche die Mahlzeiten nachholen, was ich aber nicht tat. 

Ich hatte keinen Appetit, auch wenn mein Bauch ächzend nach Essen langte. Ich fühlte mich müde und ausgelaugt, erschien kaum noch zum Unterricht und wenn, dann war ich geistig abwesend. 

Draco ging ich aus dem Weg, was mir glücklicherweise auch sehr gut gelang, mich jedoch trotzdem nicht von meinen törichten Gedanken abbringen konnte. Jedes Mal, wenn ich ein Blick auf mein Armband, welches er mir geschenkt hatte, warf, stiegen mir die Tränen in die Augen und mein Herz fing von neuem an zu schmerzen. 

Schlaf bekam ich ebenso gut wie keinen, da ich eigentlich die ganze Nacht damit verbrachte zu weinen. Aber ich schätze irgendwie schlug ich mich schon durch. 

Langsam schlurfte ich die Stufen zur Bibliothek empor und ließ mich erschöpft neben Blaise fallen, als ich seinen Tisch erreichte. 

„Ally.", flüsterte er überrascht, konnte seine Erleichterung jedoch nicht verbergen. Ich legte meinen Kopf auf dem Tisch ab, da er langsam anfing zu schmerzen und sah ihn aus leeren Augen an. 

„Du siehst scheiße aus.", grinste er mich an und versuchte mich zu einem kleinen Lächeln zu bringen, doch das schaffte er nicht. Ich zuckte nur leicht mit den Schultern und schloss die Augen. 

„Wen interessierts?", flüsterte ich und hörte nur wie Blaise scharf die Luft einzog. 

„Ally, irgendetwas stimmt da nicht. Er verhält sich ganz anders.", fing Blaise an, doch ich schnitt ihn ab. 

„Er ist verliebt Blaise. So verhalten sich verliebte Menschen. Er ist wahrscheinlich froh, dass er endlich zeigen kann, dass er eine Freundin hat.", gab ich kühl von mir und öffnete meine Augen wieder leicht. Blaise sah mich mit einem traurigen Gesichtsausdruck an und strich mir sanft über den Rücken. 

Als seine Finger über meine Wirbelsäule fuhren und er unter meinem dünnen T-Shirt-Stoff meine herausstehenden Knochen spürte, fuhr er erschrocken zurück. 

„Ally. Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?", fragte er schockiert und sah mich ungläubig an. Ich schloss wieder meine Augen, da ich seinen entsetzten Blick nicht sehen wollte und seufzte. 

„Keine Ahnung. Letzte Woche irgendwann?", gab ich schwach von mir. 

„LETZTE WOCHE!", rief er aufgebracht und ich öffnete wieder schwach die Augen. Ich war so müde, so schwach, als hätte mir jemand all meine Lebenslust und Freude ausgesaugt. 

„Du begleitest mich zum Abendessen. JETZT!", sagte er entsetzt und zog mich am Handgelenk, doch ich widersetzte mich. 

„Nein Blaise.", erwiderte ich stur und starrte ihn grimmig an. 

„Doch Allison.", erwiderte er, doch ich rührte mich nicht. 

„Ich will nicht Blaise.", entgegnete ich, etwas schroff und er sah mich nur durch zusammengekniffene Augen an. 

„Du wirst aber.", knurrte er und versuchte mich zu packen, doch ich duckte mich schnell unter ihm weg und stolperte zur Seite. Tränen stiegen mir erneut in die Augen und ich sah ihn traurig an. 

„Ich kann nicht Blaise.", flüsterte ich und spürte wie mir eine Träne die Wange herunter kullerte. Seine Züge wurden automatisch weicher. 

„Oh Ally.", flüsterte er und nahm mich einfach in den Arm, wo ich wieder anfing zu schluchzen. Seine Arme schlangen sich um meinen fragilen Körper und ich ließ mich komplett gehen, die anderen Schüler um uns herum komplett ignorierend.