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POV Draco

Ich hatte Harry gerade davon erzählt, dass ich garnicht so eine tolle Kindheit hatte, wie er immer dachte. Ich weiss nicht mal wieso ich das gemacht hatte, aber irgendwie war es gerade einfach der richtige Moment dafür gewesen, glaube ich. Harry schien gerade über etwas nachzudenken, denn er sagte nichts.

Ich fühlte mich gerade so beschissen, obwohl ich mit Harry in einem Raum saß, obwohl wir uns nicht stritten, aber irgendetwas war da was sich so beschissen anfühlte. Ohne dass ich es stoppen konnte, fingen plötzlich vereinzelte Tränen meine Wangen runter zu laufen.

Ich muss sofort aufhören zu weinen, schließlich bin ich ein Malfoy und Malfoys weinen nicht, schon garnicht, wenn ihre ehmaligen Erzfeinde im selben Raum sind, schoss es mir durch den Kopf. Ich versuchte verzweifelt, die Tränen zu stoppen, aber es funktionieret nicht. Immer mehr Tränen liefen meine Wange herunter.

Harry schien bemerkt zu haben, dass ich weinte, doch anstatt mich auszulachen, legte er seine Arme von hinten um mich und umarmte mich.

Mein Herz fing an, wie wild zu pochen und ich hatte schon Angst, dass Harry es mitbekam, doch dann fing er mit beruhigender Stimme an auf mich einzureden. ,, Alles ist gut Draco, ich bin da. Du kannst mir alles erzählen, was dein Vater gemacht hat, oder was dich bedrückt, egal was, ich höhre dir zu, schließlich sind wir jetzt Freunde und mit Freunden kann man über alles reden. "

Dass zu höhren machte mich so unglaublich glücklich. Es tat gut zu wissen, dass er für mich da war. Aber der Fakt, dass er sagte, dass wir ja jetzt Freunde sind, löste ein komisches Gefühl in mir aus. Ich versuchte es zu verdrängen, aber es funktionierte nicht. Stattdessen, fing ich noch mehr an zu weinen als vorher. Ich wollte nicht, dass wir Freunde sind. Ich wollte, dass wir mehr sind. Mehr als Feinde und auch mehr als Freunde.

Ich wünschte mir sehnlichst, dass wir zusammen kommen würden, dass ich ihn meinen festen Freund nennen konnte. Aber das wird wohl nie passieren. Ich weiss nicht, was ich hier eigentlich tat. Ich lag in den Armen von Harry Potter und weinte. Ich hatte meine komplette Make fallen lassen, obwohl ich mir geschworen hatte, dass niemals zu machen.

Ich war komplett verzweifelt. Wenn mein Vater, oder irgendjemand anderes als Harry jetzt hier wäre, hätte ich die Maske sofort wieder aufgesetzt, bzw. garnicht erst fallen lassen. Aber es war nur Harry hier und meine Maske eh schon komplett zerstörte, also nickte ich einmal leicht, als Harry fertig war mit reden und fing an ihm alles zuerzählen.

Davon wie scheiße es mir die ganze Zeit geht und dass das mehrere Gründe hat. Zum einen war es wegen meinem Vater, der mich zu so vielen Sachen zwang, die ich garnicht wollte. Zum anderen auch, weil er mich folterte, wenn ich ihm nicht gehorchte und das er auch meine Mutter so schlecht behandelte, obwohl sie es garnicht verdient hat. Ich erzählte ihm auch von der riesigen Angst, die ich vor meinem Vater habe.

Außerdem davon, dass mich immer noch die Erinnerung an den Krieg verfolgten. Ich fühlte mich so schuldig, weil die ganzen Todesser es nur durch meine Hife geschafft hatten, in Hogwarts reinzukommen. Ich erzählte auch, wie unglaublich doll ich es gehasst hatte zu diesen beschissenen Todessertreffen gehen zu müssen.

Es fühlte sich so unglaublich gut an, Harry alles gesagt zu haben. Naja eigentlich war es ja noch nicht alles. Er wusste immer noch nicht, dass ich Schwul bin. Allgemein wusste es noch niemand. Ich war mir nicht sicher, ob ich es ihm sagen konnte.

Schließlich hatte ich keine Ahnung, wie er damit umgehen würde. Vielleicht, fand es es ja ekelhaft und würde mich hier sitzen lassen und es allen weiter erzählen. Dann wäre ich die Lachnummer der ganzen Schule. Jeder würde mich hassen.

Die meisten taten das ja schon, es war mir eigentlich auch ziemlich egal, was die meisten Leute von mir denken. Nur bei Harry war es mir nicht egal. Ich wollte, dass er mich mag, mehr als das.

Ich war mir immer noch ziemlich unsicher, was ich jetzt machen sollte. Es kam nicht oft vor, dass ich Angst hatte, aber in diesem Moment verspürte ich sie ganz deutlich.

Letzendlich, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und brachte Stotternd hervor ,,Das schlimmste habe ich dir aber ja noch garnicht erzählt" Ich stockte einen kurzen Moment und überlegte, ob es wirklich richtig war, es ihm zu sagen. Ach komm, scheiß drauf. Dachte ich mir. Er wusste eh schon fast alles und war immer noch hier.

,,Ich bin- also, ich, ich bin- Schwul" brachte ich schließlich hervor, ich redete so leise, dass er mich wahrscheinlich kaum verstehen konnte. Eigentlich war ich ganz froh darüber, denn ich fing direkt an es zu bereuen, dass ich es ihm gesagt habe.


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(794 Wörter)

Together | Drarry ffWhere stories live. Discover now