Rilana and the world

-1 Makiana-

Ein magischer Ort, fernab von der restlichen Welt, abgesondert und auf sich alleine gestellt. Gefüllt mit unvorstellbaren Gegenständen und Möglichkeiten. Zuhause von Kreaturen und Körpern mit unglaublichen Fähigkeiten. Seine Tradition und Kultur kennt nicht mal der größte Weltenbummler. Makiana.

Was verbirgt sich im tiefsten Inneren eines Vulkans? Eine heiße und zähflüssige Substanz, oder doch eine verborgene Bevölkerung? 

Keiner weiß wie und warum Makiana entstanden ist, aber Jeder schätzt sein wohliges Zuhause. Komplexe Tunnelsysteme führen dich hin, wo auch immer du willst. Räume bieten dir Wärme, Geborgenheit und Frieden. In der großen Halle bekommst du Alles was du zum Überleben brauchst, irgendeine brüchige und alte Frau ist mit Sicherheit in der Lage dir deinen Wunsch zu erfüllen. In den orange schimmernden Seen plantschen fröhliche, kleine Kinder und ihr Lachen hallt durch den ganzen Vulkan. 

 Für tausende von Jahren war Alles friedlich... bis Rilana geboren wurde und zu einer reifen und eigenständigen Jugendlichen heran wuchs. Die gemütlichen Räume und die lebendigen, großen Hallen langweilen sie unglaublich. Für ihre Eltern unvorstellbar, aber Rilana weiß ganz genau was sie möchte. Und was nicht und das ist Makiana.

 Sie kann sich nicht vorstellen, dass nur diese Gänge und Höhlen, gefüllt mit Lava, existieren. Es muss Etwas anderes dort draußen sein, es gibt keine andere Option. 

"Du bist verrückt Rilana, Makiana ist Alles was es gibt. Alles!", schreit ihre Mutter hysterisch durch den Raum. Ihre Haare sind unglaublich zerzaust, weil sie sich während der Konversation schon etliche Male durch sie hindurch gefahren ist. Auf ihrem schmalen Gesicht zeichnet sich pures Entsetzen ab und sie schüttelt verzweifelt den Kopf. "Was haben Pa und ich denn falsch gemacht Rilana? Wie kannst du so von unserem Zuhause denken?", fragt sie nun ruhiger und verzweifelt. Rilana kann sehen, wie die Wimpern ihrer Mutter zusammen kleben. Sie hat geweint, aus Wut und Verzweiflung. Es schmerzt, sie so zu sehen. 

Schüchtern sieht sie auf ihre Zehenspitzen und wispert: "Ich liebe Makiana Mama, aber ich weiß, dass es mehr gibt. Ich will es kennenlernen und entdecken. Möglicherweise machen wir neue Errungenschaften und haben mehr Lebensraum. Du weißt wie eng es hier unten manchmal ist." Rilana's Lippen zittern, denn sie hat Angst. Natürlich hat sie das. Vor der Reaktion ihrer Familie und den anderen Bewohnern, aber vor allem vor was auch immer dort draußen ist. Sie wackelt mit ihren Zehen, um sicher zu gehen, dass sie immer noch existiert. Alles kommt ihr so surreal vor. 

Rilana hört einen leisen Dumpf, ihre Mutter hat sich auf das Bett fallen lassen. Ihr Gesicht ist in ihren Händen versteckt und sie wippt mit ihren Füßen. Es macht Rilana Angst. "Mama? Es tut mir leid!", flüstert sie ruhig, doch man hört die Panik in ihrer Stimme mitschwingen. Mit langsamen Schritten geht sie auf ihre Mutter zu. Soll sie sie angreifen, oder besser nicht? Ein weiteres Mal setzt Rilana zum Reden an, aber wird unterbrochen: "Ich kann nicht zulassen, dass mein einziges Kind sich in Gefahr bringt. Dazu noch wegen dämlicher Neugierde!" Dämlicher Neugierde...? 

Rilana's Gesicht entweichen alle Züge. Ihre eigene Mutter denkt, dass sie Alles nur aus dämlicher Neugierde macht? Wo war sie bei dem Part, wo Rilana ihre Hoffnungen auf Errungenschaften und Lebensraum vorgetragen hat? Verletzt verzieht sie ihr Gesicht und zischt: "So denkst du von mir? Ich weiß, dass du nicht sehr begeistert von der ganzen Sache bist, aber das hier war wirklich verletzend. Du hast mich verletzt Mama!" Ein lautes Ausatmen durchbricht den Raum, es kommt von der alten Frau auf dem Bett. "Ich habe doch Recht Rilana.", murmelt sie mit müder Stimme. 

Das letzte Geräusch, dass durch den Raum hallt, ist der dumpfe Knall der Tür. Verzweifelt lässt sich Rilana an der Wand nieder. Wann verstehen die Anderen, dass sie es nicht für sich, sondern für Makiana machen möchte? Ein kleine Träne verlässt das Auge von Rilana und rollt über ihre Wange. 

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