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kapitel 4
harry

Sobald ich die Haustüre hinter mir schließe und meine Schuhe ausziehe, taucht meine Mutter vor mir auf. Sie hat ein Küchenhandtuch in der Hand, welches sie sich allerdings um die Schulter wirft.

"Hey, da bist du ja" Sagt sie dabei und lächelt mich leicht an. Ich lächle kurz zurück und folge ihr in die Küche. "Ja, sorry. Bin gestern Abend noch zu Zayn und hab da geschlafen"

Meine Mutter nickt kurz und widmet sich dann dem Herd wieder, um weiter zu kochen. Keine Ahnung was es ist, aber es riecht komisch. Irgendwie.

"Liam hat gesagt, dass es dir wieder nicht gut ging?" Sie schaut mich kurz fragend an, ist aber schnell wieder mit dem Herd beschäftigt. Daher rolle ich mit meine Augen. Muss Liam ihr immer was sagen, wenn es mir mal nicht gut geht? Kann er es nicht einfach sein lassen?

"Ich hatte nur Kopfschmerzen. Aber nachdem ich eine Tablette genommen habe, ging es wieder" Erkläre ich ihr. Ich setze mich auf einen unserer Küchenstühle und nehme mir ein Glas Wasser von Tisch.

"Okay" Mum stellt den Herd um und dreht sich dann zu mir. "Wie war es denn überhaupt gestern?" Fragt sie mich lächelnd. Ich zucke mit meinen Schultern, denn ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich gestern Abend im Krankenhaus war und sie Oma wird. "Ganz lustig. Hatte viel Spaß" Lüge ich deshalb.

"Das freut mich. Liam meinte auch, dass es ganz gut war"

Ich nicke und leere mein Glas. "Ja, das war es"

Und so wie es typisch für meine Mutter ist, fragt sie weiter. "Und bei Zayn? Was habt ihr noch gemacht?" Sie lächelt mich nett an und verschränkt ihre Arme vor der Brust, während sie sich gegen die Ablage lehnt.

Ich weiß, dass sie nur nett sein will, aber es gibt ja nichts zu erzählen, es bei Zayn war. Und was wirklich passiert ist, will ich ihr nicht sagen. Daher denke ich mir irgendwas aus antworte ihr: "Nicht mehr viel, wir haben einen Film geguckt und dann sind wir schlafen gegangen".

Meine Mutter nickt langsam. "Ach so"

Ich entscheide mich das Thema zu wechseln, denn ich habe nach wie vor keine Lust mehr über mich zu reden. "Wie war es denn auf dem Geburtstag?" Frage ich daher. Meine Mutter fängt an zu lächeln und erzählt mir, wie es auf dem Geburtstag von ihrer Arbeitskollegin war.

Während sie mir erzählt, was alles so passiert ist, spüre ich, wie mein Bauch anfängt zu rebellieren. Ich lege meine Hand auf meinen Bauch und fülle mein Glas nochmal mit Wasser, um etwas zu trinken. Doch auch dadurch wird das Gefühl nicht besser. Ein paar Minuten lang versuche ich es zu ignorieren und höre meiner Mutter beim reden zu, aber irgendwann spüre ich, wie mir alles hoch.

"Warte kurz, ich muss echt dringend auf Toilette" Sage ich zu ihr und gehe aus der Küche ins Badezimmer. Ich schaffe es noch so gerade mich hinzuknien, bevor mir alles hochkommt und ich mich übergebe. Tränen stiegen mir in die Augen und rollen mir wenig später über die Wangen.

Ich hasse das hier.

Als ich nach ein paar Minuten fertig bin, spüle ich ab und wasche mir meinen Mund aus. Mir ist immer noch etwas schlecht, weshalb ich ein paar weitere Minuten im Badezimmer bleibe. Als ich mir jedoch sicher bin, dass ich mich nicht nochmal übergeben muss, verlasse ich das Badezimmer wieder, gehe aber in mein Zimmer und lege mich in mein Bett. Ich kann jetzt nicht wieder zu meiner Mutter gehen. Dafür bin ich viel zu erschöpft und fertig. Ich schließe meine Augen, lege meine Hand auf meinen Bauch und versuche etwas zu schlafen.

Ich muss tatsächlich eingeschlafen sein, denn als ich meine Mutter zum Essen rufen höre, öffne ich erst meine Augen wieder. Da ich aber weder Hunger, noch Appetit habe, bleibe ich einfach liegen und ignoriere meine Mum. Außerdem habe ich Angst, dass ich mich wieder übergeben muss, wenn ich jetzt was esse.

little one [ʟᴀʀʀʏ; ᴍᴘʀᴇɢ]Where stories live. Discover now