Sie bekam nicht mit, wie unter dem kurz aufkommenden Gemurmel von einigen auch das von Clint war: "Hätte mich auch ziemlich gewundert, wenn da nicht noch was von ihr gekommen wäre."
Er drehte sich um und flüsterte Scott zu, nur um kurz darauf unter einem erstickten Schmerzenslaut ermahnend den Ellenbogen seiner Frau Laura in die Seite zu bekommen.
"Ihr wisst ja, dass unser Sergeant hier nicht gerade der Gesprächigste ist. Obwohl der Antrag bestimmt als einer der längsten Monologe in die Geschichte eingehen wird."
Peinlich berührt über ihre kleine neckende Anspielung legte Bucky legte sich seine Hand über die Augen, bevor er Emilia warnend ansah. Bei ihren folgenden Worten konnte er sich aber ein stolzes Grinsen nicht verkneifen.
"Aber bevor ich tatsächlich Mrs. Bucky Barnes werde, muss ich noch etwas loswerden."
Für einen kurzen Augenblick sah sie auf den Boden - soweit es ihr großer Babybauch überhaupt zuließ - und nahm ihn wieder bei beiden Händen, bevor sie ihm in die Augen sah.
"Du kannst manchmal ein verdammt sturer, griesgrämiger und unausstehlicher Idiot sein."
Sein Gesichtsausdruck deutete ihr, dass er wohl mit allem gerechnet hatte, aber nicht mit dieser unschmeichelhaften Beschreibung seines Charakters.
"Aber du bist mein verdammt sturer, griesgrämiger, unausstehlicher Idiot. Und das wird sich nie ändern."
Der liebevolle Ton ihrer Stimme drang durch jede Pore seines Körpers und setzte sich in ihm fest wie süßer samtiger Honig.
"Ich verspreche, dich und unsere kleine Familie mit allen Mitteln zu beschützen. Du hast so viel durchmachen müssen. Hast Qualen durchlebt, die kein Mensch je ertragen sollte. Ich werde Alles dafür tun, damit weder du, noch unser Kleines, jemals wieder solchem Leid ausgesetzt ist."
Bei dem Gedanken an seine Vergangenheit und alle der Last, welche noch immer auf seiner Seele lag, suchten sich Tränen ihren Weg nach oben.
"Ich sehe dich an und ich liebe dich einfach. Und es macht mir Angst."
Sie musste kurz schlucken, denn die nächsten Worte kamen ihr nur schwer über die Lippen.
"Es macht mir Angst, was ich für dich tun würde. Ich habe Angst davor, dass es nie genug sein wird. Dass ich nie genug sein werde."
Den Blick für einen flüchtligen Augenblick von ihm nehmend, holte sie tief Luft, um das auszuprechen, wovor sie sich am meisten fürchtete. Wovon sie hoffte, dass es nie eintreten würde.
"Deshalb bitte, was auch immer da auf uns zukommt, versprich mir, dass ich dir nie egal sein werde. Bitte versprich mir, dass es für mich immer einen Platz in deinem Leben geben wird."
Bucky konnte nicht nur ihre Sorgen in den tränengefüllten Augen vor sich sehen, sondern vernahm es auch in dem festen Griff der zarten Hände in seinen.
Auch jetzt noch konnte er den klitzekleinen Zweifel wie einen störenden Kieselstein in den den Schuhen verspüren. Sie war im Begriff sich für den Rest ihres Lebens an ihn zu binden und er glaubte noch immer, dass er sie nicht verdient hatte.
Genau deshalb konnte er ihre Befürchtungen nur allzu gut nachvollziehen. Ihm ging es nicht anders. Der Gedanke, dass sie es sein könnte, die sich irgenwann von ihm entfremden und aus seinem Leben verschwinden würde, wurde durch ihre eindringliche Stimme überdeckt.
"Du kannst mich anschreien, mir Vorwürfe machen, mich für total verrückt erklären wenn ich mal wieder auf irgendeine dumme Idee komme. Von mir aus kannst du mich auch für den Rest deines Lebens mit deinen heißgeliebten Pflaumen bewerfen oder bis in alle Ewigkeit anschweigen. Aber bitte... bitte versprich mir, dass ich dir niemals gleichgültig sein werde."
Ihr Flehen brach ihm fast das Herz. Es gab so viele Worte, mit welchen er ihr versichern wollte, dass das alles niemals geschehen würde. Dass er nie von ihrer Seite weichen und sie alleine lassen würde.
Und doch wusste er nichts zu sagen.
Er beugte sich vor. In dem Augenblick, als er ihre weichen Lippen auf seinen fühlen konnte, wusste er es.
"Zu Befehl, Ms. Carson."
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