Mit einem kurzen Blick in Buckys zweifelndes Gesicht, beantwortete sie sich ihre Frage selbst.
"Hast du etwa gedacht ich gehe zurück, ohne etwas zu sagen?"
Schulterzuckend suchte er nach den richtigen Worten.
"Ich... weiß es nicht. Du hast es damals gesagt. Wenn alles vorbei wäre, würdest du wieder zurückgehen. Und als ich nichts mehr von dir gehört habe und Sam dich auch nicht finden konnte, habe ich gedacht..."
Stille legte sich über beide, während Emilia versuchte den aufkommenden Schmerz in ihrer Brust zu unterdrücken. Sie wollte nicht glauben, dass er wirklich davon ausging, sie hätte ihn einfach zurückgelassen. Und doch schien es so zu sein.
"Verstehe... dein Vertrauen in mich scheint wohl doch nicht so unerschütterlich."
Der auf einmal traurige Klang in ihrer Stimme ließ ihn aufhorchen. Noch mehr jedoch ihre enttäuschten Worte, die ihn bis ins Innerste trafen.
"Woah! So ist das nicht."
"Nicht? Wie erklärst du dir dann deine Zweifel an mir?"
Das konnte er nicht. Denn eigentlich war es auch nicht sie, an der er zweifelte. Es war das noch immer fehlende Vertrauen in seine eigenen Empfindungen, welche ihn schwanken ließen. Sich dessen bewusst konnte er nichts wirklich auf ihre Frage erwidern. Würde er es laut aussprechen, wäre es nicht nur für ihn Gewissheit.
"Wärst du nur einmal dran gegangen, dann hätte ich dir sagen können, wo ich bin."
Bucky sah ein leichtes Glitzern in ihren Augen, während sie ihn direkt ansah. Es zerriss ihn förmlich, sie so enttäuscht zu sehen. Mit zwei Schritten stand er vor ihr. Sanft nahm er ihr betrübtes Gesicht und versuchte ihr mit leiser, aber bestimmter Stimme klar zu machen, dass es für ihn nicht möglich war.
"Ach, mein Grübchen. Hätte ich dieses blöde Teil gehabt, hätte ich dir doch geantwortet."
Emilia erkannte hinter dem aufgewühlten Blau vor sich Bedauern. Das was er sagte, sickerte Stück für Stück durch das schmerzhafte Gefühl seines vermeintlich verlorenen Vertrauens ihr gegenüber.
"Was meinst du damit?"
Seufzend ließ er ein weiteres Mal den Kopf hängen.
"Irgendwann nachdem du verschwunden warst muss ich mein Smartphone verloren haben. Es war weg. Ich habe erst seit einer Woche ein Neues."
Langsam setzten sich die Rädchen in ihrem Kopf in Bewegung und griffen ineinander. Seine Hände von ihren Wangen nehmend trat sie nachdenklich einen Schritt zurück.
"Soll das etwa heißen... du hattest gar keine Möglichkeit meine Nachrichten abzuhören?"
Langsam schüttelte Bucky den Kopf, während die Erkenntnis immer weiter zu Emilia durchsickerte. Mehr mit sich selbst redend lichtete sich der Nebel aus Fragen und Zweifeln.
"Ich konnte dich nicht erreichen, weil du eine neue Nummer hast. Und du konntest mich nicht erreichen, weil ich mich die letzte Woche im tiefsten südafrikanischen Land befand... Wir... haben schlichtweg... aneinander vorbei telefoniert."
Es dauerte etwas, bis ihre laut ausgesprochenen Gedanken auch für Bucky endlich eine Lösung zu diesem Rätsel war. Jedoch für ihn eine etwas bittere Lösung.
"Scheint fast, als sollte es so sein. Dass wir uns nicht erreichen."
Seine Hände noch immer in ihren, grinste er ein wenig schief auf sie hinab. Emilia erkannte in seiner aufgesetzten Gleichgültigkeit, dass er etwas verstecken wollte.
Nach einigen Sekunden erkannte sie, was ihn noch immer beschäftigte.
"Nicht ich bin es, der du nicht vertraust. Du vertraust dir selbt noch immer nicht, richtig?"
Dass sie fast lautlos genau das laut aussprach, was er verzweifelt zu verstecken versuchte, traf ihn wie ein Schlag. Sie konnte sich selbst in ihm sehen.
"Es gibt keinen Grund dafür. Ich vertraue dir - bedingungslos."
"Ganz schlechte Idee, Carson. Woher willst du wissen, dass es nicht nur Einbildung ist und ich dich enttäusche?"
Der Anflug von Niedergeschlagenheit zwischen seinen zynischen Worten legt sich wie ein ruheloser Sturm auf ihre Seele. Sie wusste nämlich ganz genau, was er damit meinte.
Auch sie hatte noch immer Angst sich ganz und gar auf das zu verlassen, was ihre eigenen Gefühle ihr mitzuteilen versuchten. Dieses Mal würde sie aber nicht mehr zögern. Er sollte wissen, dass er damit nicht alleine war.
"Ich weiß nur, dass einer von uns beiden Recht hat und der andere bist du."
Emilia löste ihre Hände von seinen. Bucky blickte hastig zwischen ihnen beiden hinunter. Aus irgendeindem Grund fühlte es sich für ihn an, als ob es das letzte Mal war, dass sie sich berührten.
"Mir bleibt wohl keine andere Wahl."
Erst in dem Moment, als er bei ihren bestimmten Worten wieder nach oben sah und sie sich von ihm abwandte, fiel ihm der kleine silberne Anstecker auf. Er war in der Mitte eines schmalen Gürtels unterhalb ihrer Brüste auf Höhe ihrer Taille befestigt.
Es dauerte etwas, bis Bucky klar wurde, um was es sich dabei handelte. Doch da war Emilia bereits um das kleine Lagerhaus aus seinem Blickfeld verschwunden.
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