Retter in der Not und Geborgenheit

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Nachdem Levi den Kampf der Blitzwächter gewonnen hatte, allerdings nur dadurch das die zehn Jahres Bazooka ihre Wirkung verloren hatte und Tsuna eingriff, was automatisch zu einem Sieg auf unserer Seite wurde, machten wir uns auf den Rückweg zum Quartier. „Tss, du hattest nur Glück sonst hättest du es vergeigt." Abschätzend sah ich Levi an. „Von wegen es war alles so geplant." Er sah sauer zu mir rüber und ich winkte nur ab. „Jaja, wenn du meinst."
Angekommen besetzte ich erst einmal das komplette Sofa in dem ich mich langlegte, so das mich der Rest außer Bel sauer ansah. „Voi! Du Miststück mach das Sofa frei!" Squalo sah zu mir und drohte mit seinem Schwert. Genervt sah ich ihn an. „Ich überlege es mir wenn du mir etwas zu essen machst." Grinsend setzte ich mich auf, so dass sich Belphegor neben mich setzte und ich meinen Kopf in seinen Schoß legen konnte.
„Du bist zu verwöhnt Seira. Das wird irgendwann noch auf dich zurückfallen das es nie Konsequenzen gibt." Mammon stand vor uns und sah mich ruhig an. „Träum weiter kleiner, was sollte denn schon passieren?" Gähnend schloss ich meine Augen und schlief auf Bel's Schoß ein.



Am morgen wachte ich neben Bel in seinem Zimmer auf und lächelte. Dort wie er da lag sah er sanftmütig aus. Überhaupt nicht wie ein Mitglied der Varia oder ein verrückter Prinz. Vorsichtig stand ich auf, darauf achtend, ihn nicht zu wecken. Er murrte nur leicht über die fehlende Wärme neben ihn, schlief aber dann ruhig weiter.
Lächelnd schlich ich mich aus seinem Zimmer um mich für die Schule fertig zu machen. Meine Dolche legte ich auf meinen Schreibtisch ab und zog die Uniform der Namimori Middle School an und fluchte das man meine zerschrammten Beine sehen konnte, die von dem Training mit Bel stammten. Warum musste man als Mädchen auch Röcke tragen, so was war doch unpraktisch. Ich zog den Rock so weit runter wie es ging, nahm meine Tasche und ging dann los, bevor der menschliche Weckdienst alias Squalo mir in den Weg kommen konnte.
Der Schulweg verlief ruhig. Da noch genügend Zeit bis zum Unterrichtsbeginn war, schlenderte ich durch die Stadt und kam an einem Spielplatz an, wo ich ein, mir bekanntes Gesicht traf. Hayato Gokudera. Was macht der Kerl so früh am Morgen draußen? Schnell ging ich weiter ohne das er mich bemerkte und ging zur Schule. Ein paar der Klasse waren schon da und ich setzte mich still auf meinen Platz. „Seira-chan?" Ich sah auf und sah in Yamamoto's lächelnden Gesicht. „Mhh? Ah Yamamoto-kun richtig? Was gibt es?" Er sah mich lächelnd an. „Du siehst so Gedanken verloren aus. Hast du irgendwas auf der Seele?" Lächelnd sah er mich mit besorgten Blick an. „Nein alles gut, ich bin nur etwas müde." Er beließ es dabei da der Lehrer reinkam. Gokudera kam erst nach der Hälfte der Stunde und setzte sich still auf sein Platz. Gedankenverloren starrte ich dann wieder aus dem Fenster und ließ so den restlichen Schultag vergehen.

Am Schulschluss packte ich gedankenverloren meine Tasche und stand auf. Heute war also der Kampf Belphegor gegen Gokudera. Nur warum war ich besorgt? Ich schob vorerst meine Gedanken beiseite und machte mich gezwungenermaßen auf den Heimweg. Nach ca. der Hälfte der Strecke bemerkte ich das ich verfolgt wurde und sah aus dem Augenwinkel drei Jungs die das Alter der Oberstufe hatten. Mit Absicht bog ich in eine leere Seitenstraße ein, blieb stehen und holte mein Handy raus. In dem Moment packten mich zwei der Jungs und drückten mich an die Wand. „Wen haben wir denn da? Du bist doch die kleine aus Italien oder? Was machst du den ganz alleine?" Die beiden die mich festhalten schwiegen, während der Dritte vor mir stand und mich leicht lüstern ansah. „Kann dir doch egal sein." Ich wollte schon mein Arm losreißen um meinen Dolch zu ziehen bis mir auffiel, das ich sie heute Morgen im Zimmer vergessen hatte. Na toll, ausgerechnet in so einem Moment habe ich meine Waffen vergessen. Ich bin ja wirklich ein tolles Mitglied der Varia. Ich seufzte leise während der Typ mein Kinn anhob, so dass ich ihn gezwungener maßen in die Augen sehen musste. „Was hältst du von der Idee das wir beide zu mir gehen und uns begnügen?" Er grinste während es seine Jungs ihm gleichtaten. Kühl sah ich ihn an und versuchte mir mein Mörderblick nicht ansehen zu lassen. Wenn er es nur allein wäre würde ich ihn ja fertig machen aber mit drei und das ohne Waffen würde ich nicht wirklich eine Chance haben. „Nein danke, ich verzichte liebend gerne." Und das war wohl das was ihn reizte, meine kühle, emotionslose Art und Weise, denn genau in dem Moment spürte ich das meine Lippe aufplatzte und mir Blut in den Mund lief und an mein Kinn entlang. Dieser Dreckskerl hatte es doch wirklich gewagt mich zu schlagen. Kühl sah er mich an. „Ich dulde keine Wiederworte du Miststück!" Er hatte mich an meiner Bluse gepackt und wollte mich an sich heranziehen, als er plötzlich zu Boden flog. Erschrocken sah ich in Richtung des Auslösers und entdeckte vor mir Gokudera.

„Seira bist du in Ordnung?" Besorgt sah er mich an während einer der Jungs auf mich losging. Gokudera jedoch, schnalzte nur genervt mit der Zunge und es dauerte nicht lange bis der Kerl verletzt zu Boden ging. Der Chef der drei, der mich zuvor geschlagen hatte, stand auf und sah zu ihm. „Was willst du denn? Willst du etwa den Helden für die Kleine spielen?" Der Kerl zückte ein Messer. Normalerweise würde ich jetzt die Chance ergreifen, es ihn abzunehmen und loszulegen aber ich musste ja noch meine Tarnung beibehalten. Besonders da Gokudera da war. „Nein das nicht, nur ich mag es nicht wenn man Mädchen schlägt." Der Typ ging auf ihn los, Gokudera jedoch wich aus und schlug den Boss recht schnell zu Boden. Der dritte der mich noch festhielt sah verängstigt zu ihn. „Lässt du sie jetzt los oder willst du wie deine beiden Kollegen enden?" Der Kerl ließ mich los und rannte daraufhin verängstigt davon. Vorsichtig betastete ich meine Lippe und sah auf das Blut an meinen Fingern. Dieser Mistkerl hatte ordentlich was angerichtet. Gokudera kam zu mir und sah mich besorgt an. „Willst du mit zu mir kommen? Ich versorge dir deine Wunde." Sanft nickte ich und folgte ihn dann den Weg zu sich nach Hause. Still ging ich hinter Gokudera her. Die Stimmung war ruhig und irgendwie leicht angespannt. Bei ihm Zuhause, sah ich mich neugierig um. Es war schlicht eingerichtet. Er hatte ein Sofa, mehrere Regale mit Büchern voll aber nirgends wirklich Deko. „Setzt dich ruhig, ich hol kurz die Sachen." Mit diesen Worten ließ mich Gokudera allein und ich setzte mich aufs Sofa. Alles in einem hatte er ein gemütliches kleines Haus. Kurze Zeit später kam Gokudera mit den Verbandskasten wieder. Mit diesen platzierte er sich neben mich. „Bleib ruhig sitzen ich werde mir einmal kurz die Wunde genauer ansehen." Kaum das er es sagte, kam er mir mit seinem Gesicht recht nah. Es trennten uns nur wenige Zentimeter während er den Riss quer über meiner Lippe betrachtete. Langsam ging er wieder zurück um Salbe aus dem Ersthilfekasten zu holen. Er nahm eines der Wattestäbchen und legte dann sanft eine Hand an mein Kinn. Bei dieser Berührung fing mein Körper plötzlich an zu kribbeln. Was war das für ein Gefühl? Diese Art von Geborgenheit hatte ich bisher sonst nur bei Belphegor gehabt. Da der Riss auch leicht an der Innenlippe verlief öffnete ich leicht meinen Mund das er besser drankam. Vorsichtig tupfte er mir das Blut ab und nahm dann ein Wattestäbchen mit einer fast durchsichtigen Creme drauf. „Das wird jetzt gleich etwas bitter schmecken." Leicht verwirrt beobachtete ich ihn dabei, wie er die Creme auf meiner Lippe auftrug, wobei er sich nahe zu mir hinunterbeugte. Seine Hand ruhte dabei ruhig an mein Kinn um es leicht anzuheben. Nachdem die Salbe verteilt war, legte er das Wattestäbchen beiseite und sah weiterhin auf meine Lippe. „Das wird eine Weile dauern bis es verheilt ist." Er murmelte nur den Satz und sah mir dann in die Augen. Ich konnte Wut, Trauer, Mitleid und noch etwas anderes, undefinierbares in seinem Blick erkennen. „Danke für deine Hilfe und für das verarzten." Er errötete leicht während sich unsere Blicke nicht voneinander trennten. Seine blassen, grünen Augen ließen mich einfach nicht los. Vorsichtig kam er mir näher und überbrückte so die letzten Zentimeter die uns trennten, ohne sein Blick abzuwenden. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen, bevor sich seine auf meine legten. Sie waren überraschend weich. Ich schloss die Augen und spürte nur noch ihn während ich alles um mich herum vergaß. Der Kuss war erst sehr sanft, wurde dann jedoch leidenschaftlicher. Zu meiner Überraschung genoss ich den Kuss. Währenddessen legte er ein Arm um mich und zog mich dicht an sich ran und strich sanft über mein Haar. Fest in seinen Armen vergaß ich alles und spürte nur noch seine Wärme.
Ich hatte keine Ahnung wie lange wir schon so verharrten. Grade als sich unser Kuss zu einem Zungenkuss entwickelte, klingelte lautstark mein Handy und wir lösten uns. Leicht entschuldigend sah ich ihn an und kramte nach mein Handy. „J...ja?" Noch außer Atem vom Küssen hatte ich vergessen auf den Display zu schauen, wer angerufen hatte, jedoch hörte ich es sofort. „Voi! Du Miststück wo steckst du schon wieder? Es geht gleich los!" Ich sah auf die Uhr und erschrak. „Verdammt! Ich bin gleich da, wir treffen und dort!" Genervt legte ich auf und sah zu Gokudera. „Tut mir leid ich muss dringend los, ich habe einen wichtigen Termin vergessen." Leicht enttäuscht sah er zu mir als sein eigener Blick auf die Uhr fiel. „Nicht nur du." Schnell nahm ich meine Tasche und umarmte ihn kurz zum Abschied ehe ich los rannte um aus dem Anwesen meinen Mantel zu holen. So wie es aussah würde ich wohl erst nach Beginn des Kampfes ankommen.

Il mio nome: SeiraWhere stories live. Discover now