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Ich kann einfach nicht mehr.

Das Gespräch mit Adrian geht mir die ganze Zeit nicht mehr aus dem Kopf.

Ich habe das Gefühl durchzudrehen.

Warum musste alles so kommen?
Ich war frisch verheiratet mit Luan und hatte so eine schöne Zeit.
Mein Mann hat mir meinen eigenen Laden geschenkt zur Hochzeit und ich bin jetzt schwanger von ihm.

Doch jetzt fange ich an bestimmte Dinge zu hinterfragen.

Was, wenn es stimmt? Was ist, wenn Adrian wirklich recht hat?

Das würde mein Bild von Luan komplett zerstören.
Ich glaube Adrian nicht, aber was wenn er recht hat?

Erschöpft wische ich meine Tränen weg.

Wir haben mitten in der Nacht, daher lege ich mich einfach in das Bett und versuche etwas zu schlafen.
Der ganze Stress setzt mir ernsthaft zu, doch ich muss für unser Kind stark sein.

„Oh mein Gott!", kreische ich laut, als plötzlich ein lauter Knall mich erschreckt.

Mein Herz fängt an zu rasen und ich springe vom Bett auf.
„Was war das verdammt?!"
Leise laufe ich zur Tür, um zu lauschen als plötzlich Adrian in mein Zimmer kommt.
Sofort gehe ich auf Abstand und versuche mein Bauch zu schützen.

„Was ist hier los?", frage ich ihn ängstlich.
„Halt dein Mund und komm mit mir.", spricht er angespannt aus.
Ich schüttele heftig mit meinem Kopf und laufe mehrere Schritte nach hinten.
„Ich komme nirgendwohin!", bestehe ich aufgebracht.

„Ist mir scheißegal.", zischt er genervt und zerrt mich plötzlich aus dem Raum.
„Lass mich los! Hilfe!", schreie ich laut.
Der ist verrückt, wohin bringt er mich bitte?!

Im Hintergrund nehme ich laute Geräusche wahr, doch ich bin darauf fokussiert mich von Adrian loszureißen.

„Halt still, Aurela.", brüllt er mich an.
Sofort erstarre ich.

„Luan..."

Er steht vor mir.

Voller Blut.

Voller Wunden.

„Mi amor...", flüstert er leise.

Es fühlt sich so an, als würde all die Last, die ich jemals hatte, von meinen Schultern fallen.
Er ist endlich da.
Mein Retter, wie immer.

Voller Freudentränen will ich zu ihm rennen, doch ich werde nach hinten geschleudert.
„Aua!", zische ich sofort.
Adrian hat gefühlt meine Schulter ausgekugelt.

„Lass sie sofort los du kleiner Wixxer!", brüllt Luan mit so viel Hass, wie ich es noch nie gesehen habe.

Mein Mann sieht so anders aus.
So erschöpft von allem. Wer weiß, was er in den letzten Wochen alles durchgemacht hat?
Sofort bildet sich Druck in meiner Brust und ich fange an zu weinen. Endlich will ich ihn in meine Arme schließen.

„Du wirst sie nicht mitnehmen.", antwortet ihm Adrian.
„Du wirst doch nicht deinen Halbbruder töten?"

Mit einem schmunzelnd zieht er eine Waffe heraus und schließt ihm plötzlich irgendwohin.

„Oh mein Gott!"
Sofort drehe ich mich um, um nicht hinzuschauen.
Die Bilder von Fernando kommen wieder hoch. Ich werde es glaube ich niemals wieder vergessen...

„Aurela."

Sofort komme ich wieder in die Realität.
Endlich ist er da.
„Luan.", spreche ich verträumt aus, während ich ihm in die Arme springe.

„Ich habe dich so vermisst! Wo warst du? Was ist passiert? Wie geht es dir?", bombardiere ich ihn direkt mit Fragen voll.
Es fühlt sich an wie ein Traum.
Er ist aber wirklich vor mir, auch wenn er kurz vom umkippen ist.
Luan sieht richtig kaputt aus, genau wie ich.

„Wir reden Zuhause. Und ich habe dich auch vermisst."
Er küsst mich plötzlich und zieht mich zu sich heran.

Oh, wie sehr ich ihn vermisst habe...

Aurela ValenciaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt