Eine Weile tat ich das Gesagte und saß einfach nur stumm da. Währenddessen erklärte mir mein Vater irgendwelche Dinge, doch ich konnte nicht mehr als gelegentlich zu nicken. Um ehrlich zu sein, hatte ich nichts von dem verstanden, was er gesagt hat, was wohl an meiner mangelnden Konzentration lag.

Dann, nach einiger Zeit, es war sicher eine halbe Stunde, verabschiedete ich mich von dem Teamchef, um etwas durch die Boxengasse zu schlendern. Es wunderte mich etwas Lewis nicht zu sehen, wo doch die meisten anderen Piloten auch schon in ihren Garagen waren. Aber egal, Valtteri war schließlich auch noch nicht aufgetaucht...

Ich grüßte die beiden Bullen, als ich an ihrer Box vorbei kam und ging dann weiter zu Charles und Carlos. Die zwei rotgekleideten unterbrachen ihr Gespräch als ich zu ihnen stieß. „Na ihr beiden." Begrüßte ich sie lächelnd. „Alles klar?" Charles sah mich an, als wäre ich ein Geist. Er schluckte schwer, in seinen Augen lag etwas, irgendwas, doch ich konnte nicht klar ausmachen, was es war. Angst? Furcht? Aber warum sollte er Angst haben? „Uhm, Charles?" Fragte ich nochmal nach, als er mir immer noch nicht geantwortet hatte. „Äh ja, ja klar, uns gehts gut. Also mir gehts gut, aber Carlos auch." Ratterte der Monegasse runter, nachdem ihm seinen Teamkollege seinen Arm in die Seite gerammt hatte.

Das Zahnpastalächeln der beiden konnte mich nicht überzeugen und ich hob kritisch eine Augenbraue. „Seid ihr euch sicher?" Wollte ich von den beiden Ferraris wissen, Besorgnis mischte in meiner Stimme. Charles und Carlos nickten heftig, doch ich war mir sicher, dass irgendwas im Busch war. Noch bevor ich weiter darauf eingehen konnte, spürte ich eine Hand in meinem Nacken. Ich zickte zusammen, sie war eiskalt, doch als ich sah war nun neben mir stand, wurde mir wieder warm. „Alles okay?" Fragte Lewis, Zeit für eine Antwort war nicht, da drückte er mir auch schon einen Kuss auf den Mund. Es kam so unerwartet, so aus dem nichts, das mein Atem stockte.

Es machte ihm also wirklich nichts aus, mich in der Öffentlichkeit zu küssen, mir seine Liebe zu schenken, obwohl uns tausende Augen sahen... Das Gefühl war atemberaubend, ich konnte einfach nicht fassen, dass er mich gerade wirklich geküsst hat. Für die misten war es wahrscheinlich nur ein kurzer, völlig unbedeutender Kuss, aber für mich war es mehr. Es war eine Offenbarung seiner Gefühle, nicht nur gegenüber mir, sondern auch gegenüber allen anderen die hier anwesend waren.

„Was geht Jungs, alles klar bei euch?" Lewis nickte freundlich, ohne dabei seinen Arm von meiner Schulter zu nehmen. Carlos wie auch sein Teamkollege schienen sichtlich überfordert zu sein, dennoch erwiderten sie. Während sich die drei Formel eins Fahrer kurz über das anstehende Training unterhielten, fragte ich mich, was passiert war. Was war mit dem Lewis passiert, der sich für was besseres hält? Was hat er mit dem alten Lewis gemacht, der sich nie mit irgendwelchen Leuten hier unterhalten hat? Ich wusste es wirklich nicht, aber ich wollte mir auch keine weiteren Gedanken daran machen. Es war gut so...

Nach ein paar gewechselten Worten, verabschiedeten wir uns von den beiden jungen Männern und wendeten uns zum gehen. Lewis nahm meine Hand, was zur folge hatte, dass mein ganzer Körper kribbelte. „Sag mal, geht's dir gut? Du bist heute so nett..." Brach ich irgendwas das Schweigen zwischen uns. Im selben Moment erreichten wir die Mercedes Garage, doch statt mich loszulassen, hielt er weiter meine Hand fest und schleifte mich hinter sich her. „Ich weiß gar nicht was du meinst..." Antwortete er, woraufhin ich mit den Augen rollte. „Du weißt ganz genau was ich meine..." Schulterzuckend öffnete Lewis die Tür zu seinem DriversRoom und zog mich dann in diesen rein.

„Ich bin immer nett..." Er ließ sich auf die Couch sinken, ich lachte laut auf. „Hast du einen Clown gefrühstückt, oder was ist mit dir passiert?" Mit verschränkten Armen sah ich ihn an. Ich war mir wirklich nicht sicher, ob er gesund war... „Mir gehts gut, Liv..." Schmunzelnd zog er mich zu sich. Ich stolperte ein paar Schritte nach vorne, bis ich schließlich direkt vor ihm stand, doch es schien ihm nicht zu reichen. Ehe ich mich versah, lag ich unter ihm auf dem Sofa. Im Augenwinkel sah ich, wie die Zahlen auf meiner Uhr, welche meinen Puls beschreiben, in die Höhe schossen. Er war so unglaublich, Lewis war unglaublich.

Er hatte diese Wirkung auf mich, die sonst noch nie jemand auf mich hatte. Und das wusste er, er war schließlich nicht blind. Ganz im Gegenteil sogar. Er konnte das in mir sehen, was nicht mal ich selbst sah. Er konnte das in mir berühren, Gefühle in mir auslösen, von denen ich selber nicht wusste, dass sie existieren. Und das machte ihn nur tausend mal attraktiver, als er es sowieso schon war...

„Ich liebe dich, Liv..." Raunte er ganz nah an mein Ohr, und ich erbebte. Seine Hand fand die Rundung meiner Hüfte und fuhr diese entlang. Langsam, quälend, so dass ich immer mehr wollte. „Ich dich auch, Lewis." An seiner silber glitzernden Kette zog ich ihn zu mir, bis es nicht mehr als wenige Zentimeter waren, die uns trennten. Sein heißer Atem auf meinen Lippen, er jagte mir einen eiskalten Schauer über. Und dann war da nichts mehr, nicht mehr außer er und ich. Ich vergaß was um mich herum passiert und erwiderte den Kuss. Ich seufzte genießerisch, als er seine Zunge in meinen Mund gleiten ließ. Auf eine Art, die mich völlig vergiftete. Sanft und gleichzeitig so verlangen und einnehmend. Als wolle er mir zeigen, dass ich seins war, dass er der einzige war, der mich so berührt...

Ein mehr oder weniger leichtes Klopfen, ließ uns auseinander schrecken. Er stöhnte genervt und warf dann einen Blick auf sein Handy. „Ich schätze, das Training ruft..." Murrte er, doch bevor er ging, drückte er mir noch einen Kuss auf den Scheitel und versprach mir, das nachher weiterzuführen.

Als Lewis gegangen war, setzte ich mich zurück um die Couch. Das Gefühl, wenn er nicht da war, war komisch. Als würde seine Anwesenheit eine Leere in mir füllen, die sonst durch nichts anderes gestopft werden kann. Und das war echt gruselig, ich wollte so eigentlich nicht fühlen. Ich wollte mir nicht einsam vorkommen, wenn Lewis nicht da ist. Aber ich brauchte ihn einfach viel zu sehr. Er war der einzige, den ich auf diese eine, ganz bestimmte Weise, brauchte...

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Hey Leute, Ich möchte hier noch etwas zu meinem gestrigen TikTok sagen (wen es nicht interessiert einfach weiter wischen).

Wie manche von euch vielleicht gesehen haben, habe ich ein TikTok hochgeladen, wo ich ein Problem von mir angesprochen habe. (Wer es noch nicht gesehen hat kann es sich gerne anschauen) Mir geht es schon seit geraumer Zeit so, dass ich in keinster Weise mit meinen eigenen Leistungen zufrieden bin, am liebsten alles löschen und neu schreiben würde usw. Und ich dachte mir, dass ich das einfach mal anspreche, weil ich ganz offen mit euch sein will und weil ich weiß, dass es vielen wahrscheinlich ähnlich geht. Und ich mache das hier nicht um bemitleidet zu werden, ich weiß, dass ich an dem Problem arbeiten muss. Aber ich möchte euch wissen lassen, dass ihr mit diesem Problem nicht alleine seid!

Bitte lasst euch von niemandem was einreden, ihr seid toll so wie ihr seid! ICH HAB EUCH ALLE SOO LIEB <3

Toxic Love - the beginning of the end (Band 2) | Lewis Hamilton FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora