8 || Frosch

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Das biologische Forschungslabor war ein eigenartiger Ort. Die Flure strotzten vor klinischer Reinheit, aber sobald man eine Tür öffnete, sandten zahlreiche Terrarien ihr warmes Licht aus und es zischte, rasselte und quakte. In der Luft lag ein feuchter Geruch, der Ochako an die Bioräume aus ihrer Schulzeit erinnerte, und es wirkte insgesamt so, als sei ein Zoofachhandel versehentlich in ein Krankenhaus verlagert worden.

Während Tsu sich um die letzten Schritte ihrer Arbeit kümmerte, rutschte Ochako auf einem Hocker herum. »Mina habe ich also auch nichts Neues zu erzählen. Deku weiß mehr, als er sagt und Katsuki macht weiterhin dicht. So sieht es aus«, beendete sie ihren kleinen Lagebericht.

Mit einem grübelnden Ausdruck hielt Tsu ein Paar Stoffhandschuhe unter einen Wasserstrahl und streifte sie anschließend über. »Dann stimmt es. Katsuki hat ein dunkles Geheimnis.«

»Scheint so. Aber ein Vampir ist er nicht, dafür glitzert er zu wenig.« Einen Lacher ausstoßend, stützte Ochako ihren Kopf ab. Sie kreuzte den Blick mit Froppy, die vor ihr auf dem metallenen Untersuchungstisch hockte. »Vielleicht ist er in Wirklichkeit ein Frosch. Vielleicht ist er Froppy.«

»Du kannst ihn doch nicht mit Fropps vergleichen«, sagte Tsu. Als sie zu ihnen herantrat, schob Ochako ihr die Schüssel mit Würmern zu, die dort bereitstand.

»Wieso nicht?«

»Damit tust du ihr Unrecht. Außerdem ist sie eine Dame.« Tsu nahm das Futter entgegen und Froppy drehte sich unbeholfen in dessen Richtung. Bekam mit einer Pinzette einen Snack serviert, der sofort verschlungen wurde.

Der Anblick sandte Ochako einen Schauder über den Rücken und sie gab zum Scherz ein angewidertes Geräusch von sich. »Das ist so eklig. Das könnte ich niemals essen.«

»Lebewesen und ihre Fressgewohnheiten ... «, philosophierte Tsu. »Das muss man nicht verstehen. Es gibt ja auch welche von uns, die Frösche essen und wenn du mich fragst, ist das eine Untat.«

»Das könnte ich erst recht nicht.« Mitleidig musterte Ochako ihre kleine grüne Mitbewohnerin. »Aber wieso hast du Froppy überhaupt mitgenommen?«

Tsu grunzte. »Ich wollte beobachten, wie sie sich in der Gegenwart von anderen Fröschen verhält«, erklärte sie, während sie zu dem Metallregal mit den Terrarien tapste. »Aber sie fängt jedes Mal an zu schreien, als ob sie angegriffen werden würde, und langsam befürchte ich, der fehlende Kontakt lässt sie zur Sozialphobikerin werden.« Eine der Glastüren aufschiebend, ließ sie die Schultern hängen. »Wie soll das nur weitergehen, wenn ich die sechs Wochen im Praktikum bin?«

»Ich werde froschsitten!«, versicherte Ochako. »Froppy und ich verstehen uns super. Nicht wahr?« Sie streckte den Finger nach deren feuchten Köpfchen aus, aber Froppy zuckte zur Seite.

Pikiert schmollte Ochako und kehrte zum eigentlichen Thema zurück. »Na ja ... Jedenfalls bin ich mir unsicher, wie ich weitermachen soll. Der erste Eintrag für die Kolumne ist online und bisher auch gut angekommen. Aber das ist nur Allgemeines. Als nächstes wäre es sinnvoll, alle Sportler vorzustellen. Ich dachte an Fotos und persönliche Geschichten, nur wird Katsuki da nicht mitmachen. Was heißt, dass ich das vergessen kann, außer ich finde heraus, wie ich ihn dazu bringe.«

Bei dem nächsten und übernächsten Terrarium, hielt Tsu bloß die Schüssel hinein und eine schnelle Zunge schnappte sich die Portion selbst. »Vertrau auf deine Intuition«, riet sie.

Ochako pustete sich den Pony aus dem Gesicht. »Ich habe nicht den Eindruck, dass die mir bisher weitergeholfen hat.«

»Mit dem Geheimnis lagst du richtig.«

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 14, 2022 ⏰

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Wider Willen || Kacchako || My Hero Academia FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt