Make Death proud to take us

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Ellie:

Der Tag, an dem sie beschloss zu sterben, war ein Mittwoch.

Suizid war normalerweise nicht Ellie's Spezialgebiet, wenn schon dann eher das von Pip. Wo genau dieser Entschluss so plötzlich herkam, konnte sie nicht genau sagen. Ehe sie sich versah, hatte sie die Notes App auf ihrem Handy geöffnet und das Symbol für eine neue Notiz angetippt. Ihre Daumen flogen über die Tastatur und schwarz auf weiß erschienen die Worte "IS TODAY THE DAY THAT I DIE?".

Sie betrachtete die Worte eine ziemlich lange Weile, ohne jegliche Emotionen zu verspüren. So hatte sie sich schon eine ganze Weile gefühlt. Schon immer, eigentlich. Dass sie Depressionen hatte, hatte ihr Gehirn einfach als eine ganz alltägliche Tatsache akzeptiert, dabei hatte sie sich nie testen lassen. Warum auch? Sie war schlau genug, die Zeichen selbst zu deuten und wenn sie nicht depressiv sein sollte, hätte sie auf jeden Fall irgendeine andere psychische Erkrankung, da war sie sich sicher.

Kein normaler, depressionsfreier Mensch hatte solche Gedanken. Das hatte sie schon früh bemerkt, als ihre ehemaligen Freundinnen aus der Unterstufe ihr immer komische Blicke zu geworfen hatten, wenn sie scheinbar merkwürdige Fragen gestellt hatte, wie "Wie würdet ihr reagieren, wenn ich eines Tages nicht zur Schule kommen würde und ihr dann mitgeteilt bekommt, dass ich zu viele Schlaftabletten genommen hab und... naja, nie wieder aufwachen werde?" (Die Antwort auf diese Frage war eine komplette und ziemlich unoriginelle Enttäuschung, die sie jegliche, rein hypothetische Suizidpläne erstmal auf Eis legen ließ).

Nicht, dass sie das jemals ernsthaft in Erwägung gezogen hätte. Ellie hatte danach daraus gelernt, solche Fragen für sich zu behalten. Sie hatte gelernt, so ziemlich alle ihre Gedanken für sich zu behalten. Was dazu führte, dass sie die restliche Unter-, Mittel- und Oberstufe damit zu brachte, weder mit ihren damaligen Freundinnen, Lehrern und geschweige denn mit ihren Eltern ein ernstes Gespräch über ihre mentale Gesundheit oder irgendetwas anderes, was für sie wirklich von Belang war, zu führen.

Solange, bis sie Pip kennenlernte. Und selbst mit ihrer besten Freundin konnte sie nicht über alles, was in ihr vorging sprechen, zumindest nicht ohne zu befürchten, dass Pippa sie mit ihrem undeutbaren Blick und hoch gezogenen Augenbrauen mustern und leicht amüsiert "nein, Els, ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht, was du damit meinst." sagen würde.